@Tyranos:
Wenn wir unsere Realität selbst projizieren, so müsste man sich fragen, was war zu erst da, die Wahrnehmung oder der Inhalt dieser Wahrnehmung, welcher unsere Existenz möglich macht? Was ist Wahrnehmung? Meines Erachtens ist Wahrnehmung wie das Wahrgenommene nichts anderes als unser Bewusstsein, das schon immer war. Unsere Existenz ist ein Aspekt unseres Bewusstseins. Deine Frage setzt auch Zeit als absolute Konstante voraus, was sie nicht ist.
Außerdem wir können Nichts für unsere Betrachtungsweise, denn diese ist schon von Anfang an von der Natur bestimmt. Ich meine, sie ist von uns selber bestimmt. Und wieso sollten wir für unsere Betrachtungsweise etwas können - sie ist nicht schuldhaft, sondern eine mögliche Art der Erfahrung. Mir ging es rein darum, dass diese beweglich ist, und nicht so absolut und fest, wie wir das annehmen.
Ein eckiger Würfel ist nun mal eckig. Man kann schlecht sagen, durch andere Wahrnehmung ist der Würfel rund. Wenn so etwas doch eintretten sollte, dann spricht man von einem Defekt. Natürlich haben wir hier unsere Definitionen und Unterscheidungen. Das ist nicht gut, das ist nicht schlecht - es ist einfach nur.... eine Erfahrung.
Ein weiteres Problem ist es, dass jeder in seiner eigenen Welt leben würde, ohne das die mit einander Kontakt hätten. Ich meine wir leben jeder in seiner eigenen Welt - bereits jetzt schon. Individuelle Abweichungen davon erleben wir in dem Grad, in dem wir sie jeweils zulassen.
Für den einen gibt es fliegende Elefanten, für den anderen nicht. So, und wer hat jetzt Recht? Beide haben Recht - soweit beide dies real erleben und erfahren. Es kommt eben nicht darauf an, dass Wirklichkeit erst dann wirklich ist, wenn es nur eine bestimmte Anzahl an Individuen so erfahren oder jemand im weißen Kittel sagt, dass dies wirklich so sein kann und darf.
Was ich damit sagen möchte, eine konstante Basis muss vorhanden sein, sonst würde Chaos herrschen. Das ist richtig aus unserem gegenwärtigen Verständnis von menschlicher Gemeinschaft und einer Ordnung innerhalb der selbigen. Notwendig alleine deshalb, weil wir uns gegenwärtig auch noch in der Option von möglichen Opfer anderer erfahren und uns auch als abhängig von der Gesellschaft und anderer Individuen sehen.
Der eine sagt dies, der andere jenes, irgendwie muss jemand Recht haben. Auch das ist notwendig lediglich innerhalb unserer gegenwärtigen Annahme (und Wahrheit), dass es eine offizielle, für alle verbindliche Realität gibt.
Die Wissenschaft stellt nun mal heute diese Basis dar. Falls es irgendwelche Gründe geben sollten, warum die Wissensschaft mit ihren Erkenntnissen nicht stimmen sollte, dann wir diese halt abgelöst. Sie stimmt in ihren Erkenntnissen innerhalb ihrer Wahrheit. Ich sage lediglich, sie ist nicht absolut, und wird zweifellos irgendwann überholt sein.
Vorerst müssen die Dinge so hingenommen werden wie wir sie sehen. Alles andere ist so weit erstmal unwichtig. Das ist eine Wahl. Ich meine, es liegt im jeweiligen Verständnis und in der Motivation des Individuums, dies so anzunehmen, wie Du es z. B. handhabst, oder sich aber auch auf zu machen, zu erkunden, ob es darüber hinaus noch mehr gibt, und wie sich andere Möglichkeiten erschlossen werden können.
Einem Wissenschaftler z.B. würde es noch mehr Schwierigkeiten bereiten, wenn er sich ständig fragen würde ob das was er macht einen Sinn hätte. Aber es macht Sinn, soweit er diesen sieht. Ich sage nicht, dass es falsch ist, sich der/den Wissenschaften zu verschreiben, sondern dass sie nicht absolut sind, und es darüber hinaus auch anderes gibt, was nicht besser oder schlechter ist.
Telekinese widerspricht nun mal den physikalischen Gesetzen. Diese Gesetze haben sich in der Praxis als richtig erwiesen, Telekinese nicht. Du meinst altbewährtes soll man nicht in Frage stellen, und Punkt und aus. Ok, das ist (D)eine Wahl, aber sie muss nicht jederman's Vorliebe sein, und viele Erkenntnisse, die wir heute nutzen, verdanken wir Leuten, die sich zu ihrer Zeit an die Grenzen und darüber hinaus gewagt hatten.
Aber wenn es Telekinese tatsächlich existiert hätte, müssten schon wissenschaftliche Anzeichen dafür vorhanden sein. Siehst Du... das ist eine weit verbreitete Sicht der Dinge, die ihrerseits bereits Realität erzeugt bzw. mit der das Individuum seine Realität erzeugt: "wenn mir die Wissenschaft sagt, dass es das gibt, dann glaube ich es, und dann gibt es das auch für mich". Früher war es der hohe Priester oder eine religiöse Vereinigung. Heute belächelt man "die Einfältigkeit von damals", doch hat sich wirklich soviel verändert? Die Gegenständlichkeit hat sich verändert, das System jedoch nicht. In der von Mystik geprägten Zeit sprechen wir von Glauben - heute in der rational geprägten Ära nennen wir es Wissen, und glauben damit, um sooooviel klüger, weiser und reifer zu sein.
Du siehst, was in Deiner Wahrheit existent ist - die Wissenschaften sehen, was in ihrer Wahrheit existent ist. Niemand sieht, was nicht seine Wahrheit ist, weil es nicht erkennbar ist.
Es kann doch nicht sein, dass sich die Wissenschaft komplett irrt. Nein, sie irrt nicht, aber sie ist nicht DIE Wahrheit, sondern eine mögliche von vielen. Eine, an die Du glaubst, wovon ich mich selber nicht ausnehmen möchte. Es gibt Menschen, die es dabei belassen wollen und es gibt Menschen, die es dabei nicht belassen wollen. Ob früher oder heute - seit jeher haben sich beide Seiten belächelt, kritisiert und sogar bekämpft, weil die jeweils andere der festen Überzeugung war, die konträre wäre völlig fehlgeleitet. Ein unsinniges Unterfangen, da es keine der beiden ist.
Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!