Problem der Wiedergeburt
29.12.2003 um 17:12
² odessa88:
"die Wissenschaft kommt heute ab einen gewissen Punkt nicht weiter und Du kannst mir nur Thesen geben"
Es stimmt, dass sie in bestimmten Punkten nicht weiter kommt, aber nicht in jenen, von denen hier die Rede war. Dies sind keine Thesen, sondern Tatsachen - wenn es Thesen wären, hätte ich das gesagt.
"was dein Argument mit der Masse betrifft -was ist mit schwarzen Löchern (...)"
Davon war selbstverständlich die Rede, da es keine Sterne solcher Masse geben kann - Sterne mit über 100-facher Sonnenmasse sind schon selten.
"Auch reichen die Messinstrumente nicht aus um die Kleinsten Bestandteile zu messen,nach einem Elektron kommt auch was und nicht nichts."
Erstens ist das falsch, weil man es sehr wohl feststellen kann (zum Vergleich: Man kann ebenso feststellen, aus welchen Teilchen Baryonen bestehen), Zweitens liegt es nicht an den Messgeräten, sondern ist es ein Naturgesetz, dass man nicht immer weiter in die Materie hineinschauen kann -> Quantenmechanik.
² yo: Hoi!
"(...) eine distanz an sich unterhalb dieser schwelle ließe sich vermutlich schon messen"
Die kleinste Längeneinheit folgt aus der Planck'schen Quantisierungstheorie (Stichwort: "Wirkungsquantum") und ist für den Raum praktisch wie der Pixel für den Computer. Es gibt immer nur entweder 0 Meter, oder n*10e-35 Meter, dazwischen gibt es nichts, und das liegt nicht an den Messgeräten, sondern ist es eben ein Naturgesetz, die der Quantentheorie zu Grunde liegt. Wenn es nicht so wäre, wäre die Quantentheorie falsch, was aber nicht sein kann, da die auf ihr beruhende Quantenelektrodynamik zu 100% mit der Natur übereinstimmt (wenn ich mich recht entsinne bis auf die 15. Nachkommastelle genau - der Rest sind Messfehler).
"woher kam deiner ansicht nach die allererste energie, materie oder was auch immer (...)"
Es kann nicht Nichts sein, u.a. weil das Nichts sich selbst ausschließt; das Universum ist demnach ein System, das immer vorhanden ist und damit keinen Zeitlichen Anfang besitzt. Das ist zwar mit keinem derzeitigen kosmologischen Modell vereinbar, aber das liegt daran, dass all diese Modelle schlicht unausgereift sind und nur durch einen Anfang, ein Ende, und einen Schöpfungsakt funktionieren. Wenn man daran glauben will. muss man sich damit abfinden, dass diese Energie von einer Gottheit stammte, die dann einfach da gewesen ist. Offensichtlich löst dies nicht das sich ergebende Problem, woher die Energie, welche die besagte Gottheit bildet, hergekommen sein soll. Man könnte entgegnen, dass sie keinen zeitlichen Anfang besitzt und immer da war; wenn sie aber unendliche Zeit existiert hätte, kann sie ein Universum nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt erschaffen haben, weil es zwischen der Unendlichkeit keinen definierten Zeitpunkt gibt - oder einfach ausgedrückt: warum sollte die Gottheit unendlich lange warten, bis sie auf die Idee kommt, ein Universum zu erschaffen? (Wenn sie unendlich lange gewartet hätte, wäre der hypothetische Schöpfungszeitpunkt niemals eingetroffen).
Wenn also eine Gottheit das Universum erschaffen haben soll, hat dies die Forderung zu Grunde, dass diese Gottheit ewig und immer vorhanden ist; dies steht in Kontrast zu der Forderung des "Nichts", welches beinhaltet, das etwas existieren muss. Diese Gottheit wäre also das, was durch seine Anwesenheit die Forderung des "Nichts" erfüllt. Offensichtlich muss eine der Forderungen falsch sein, denn Heute ist das Universum vorhanden. Der Fehler liegt also darin, dass die Gottheit, wie bereits gesagt, unendlich lange hätte existieren müssen, was einen Schöpfungsakt ausschließt, wodurch das Universum und die Gottheit koinzidieren.
Es ergibt sich also die Konsequenz, dass eine Gottheit, die unendlich lange existiert, durch ein bereits genanntes Universum, welches ebenfalls unendlich lange existiert, ersetzt werden kann.
Es hat also keine Gottheit gegeben, sondern war es das Universum selbst, das immer vorhanden war um die Forderung des "Nichts" zu erfüllen.