ceyxx schrieb:Ich sehe darin aber zumindest ein sehr gutes Argument pro Hawkingstrahlung.
Das was Hawking gemacht hat ist ein semiklassischer Ansatz, er hat Quantenfelder auf dem Hintergrund gekrümmter Raumzeiten beschrieben. Die Quantenfelder sind mit Teilchen assoziert, z.B. Neutrinos. Die Gravitationsfelder sind jedoch nicht quantisiert. Das ist nicht nur theoretisiert sondern spekulativ. Ob sowas wirklich funktionieren kann, weiß kein Mensch.
@ceyxx vycanismajoris schrieb:
Was Richter so alles entscheiden... was wohl eine überwiegende wissenschaftliche "Meinung" ist die ein Richter in einem solchen Urteil vertritt. 3 Wissenschaftler sagen ja, 2 sagen nein? Ist so ein Sachverhalt überhaupt verhandelbar wenn es keine eindeutige "Meinung" geschweige denn eine gesicherte Erkenntnis gibt.
Also 3:2 was die Meinungen dazu angeht, ist das überhaupt nicht realistisch. Ich kenne nur zwei "Wissenschaftler" die das negativ sehen. Otto Rössler, ein Biochemiker und Walter Wagner, ein Primarschullehrer der sich selbst für einen Kernphysiker hält. :D
Gibt sicher noch ne dunkelziffer von der Sorte, aber gegen die zehntausende Physiker am CERN und die hundertausend weltweit, lohnt es sich gar nicht die Sache ernst zu nehmen.
Ich denke du hast mich missverstanden, es geht mir um Justitia. Speziell um die Begründung „überwiegende wissenschaftliche Meinung“ Das suggeriert ja das es etwas zu dem Sachverhalt zu verhandeln gäbe und das überwiegend z.B. 3:2 sein könnte. Ich hätte auch schreiben können 51:49, es also nach Auffassung des Richters keine Erkenntnis, sondern sowas wie eine überwiegende Meinung gibt. Es gibt da aber gar nichts zu verhandeln. Die ART ist in wesentlich kleinerem Raumvolumen und höheren Temperaturen und Energiedichte wie in den LHC Kollissionen noch anwendbar. Die ART wird in diesen Bereichen noch nicht unzuverlässig, die Lösungen für solche Kollissionen werden noch nicht unendlich. Deswegen auch keine so starke Raumzeitkrümmung, die die Raumzeit kollabieren lassen würde.
Die ART ist in den Grenzbereichen so gut ausgetestet das man das behaupten kann und Beschleunigeranlagen die praktisch umsetzbar sind werden diese Grenzen vermutlich auch nicht überschreiten können. Somit kein SLs in Beschleuigern.
Ich empfinde es unangebracht wenn Gerichte sich mit theoretischer Physik beschäftigen und dann sowas die „überwiegende wissenschaftliche Meinung“ für ein Urteil herangezogen wird. Ich bezweifele sehr stark das ein Richter in der Lage ist zu unterscheiden, ob Lösungen der ART richtig oder falsch sind, auch nicht mit Unterstützung von Gutachtern und Monaten des Einlesens in die Materie.
Solche Sachverhalte müssten wegen Unzuständigkeit, oder Unfähigkeit zur Beurteilung abgewiesen werden und gehören nicht verhandelt. Juristen haben in der theoretischen Physik nichts zu suchen, würde ja auch keiner auf die Idee kommen die Justiz physikalisch zu beurteilen. So entsteht für mich ein Eindruck das Juristerei aussagekräftiger sein könnte als die Physik auf ihrem ureigenem Gebiet. Auch wenn die Entscheidung in dem Fall richtig ist.
Deswegen das was alles so abgeurteilt bezogen auf Justitia ist schon cool. Was solche Herrschaften wie Rössler betrifft, die erzählen viel. Wenn es an die formalistische Substanz geht ist es vorbei mit solchen Leuten, sonst würden sie so einen Unsinn nicht erzählen. Shut up and calculate ist hier die Devise.
@Celladoor