Warum sehen wir überall Gesichter?
"Frage der Woche Warum sehen wir überall Gesichter?
Arbeiten an Computerprogrammen zur Gesichtserkennung am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben inzwischen weitere Hinweise darauf geliefert, welche Informationen ausreichen, um ein Gesicht zu erkennen.
Zum Beispiel sind die Augen demnach immer dunkler als die Stirn, der Mund dunkler als die Wangen. Wie Pawan Sinha vom MIT kürzlich der New York Times erklärte, reichen zwölf solcher Verhältnisse von "Gesichtspunkten" aus, um ein Gesicht wahrzunehmen. Und besonders scharf müssen wir auch ein echtes Gesicht nicht sehen, um es als solches zu identifizieren.
Offenbar besitzen wir eine Art Grundkonzept davon, wie ein Gesicht auszusehen hat. Und wenn die Mischung aus dunkel und hell passt, werden noch ein paar Lücken gefüllt - und mit der entsprechenden Vorbildung sehen wir Jesus oder Buddha, Elvis oder Marilyn Monroe.
Da wir in der Lage sind, auf den zweiten Blick zu erkennen, ob es sich tatsächlich um ein Gesicht handelt oder um ein Artefakt, ist der Anblick der Jungfrau Maria in einem Toastbrot für die meisten von uns zum Glück kein Problem. Schlimmer wäre es, wenn wir echte Gesichter übersehen würden oder nicht interpretieren könnten."
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