Pro Bio Propaganda im "GEO"
09.06.2005 um 13:48Ein kleiner Auszug aus dem Artikel.
(...)
An jedem Tag findet auf Deutschlands 16 476 Biohöfen solche Feldforschung statt, erproben Landwirte beim Erzeugen von Lebensmitteln alte und neue naturverträgliche Lösungen.
Immer mit dem Ziel, bessere, gesündere, geschmackvollere Alternativen zu bieten, die sich von der großen Masse herkömmlich erzeugter Produkte unterscheiden. Wenn sie ihre Ware verkaufen, "verkaufen wir dabei auch etwas von uns selbst", so der Demeter Bauer Werner Schmid aus Westhausen: "Unseren Anspruch auf Qualität und den Wert, den wir unseren Produkten geben."
Nur: Wer sieht ihren Produkten das an? Abgesehen vom Prüfsiegel, das sie tragen- woran erkennt man ihre Vorzüge?
Sie enthüllen sich in Bildern. Eine präzise Dosis zerkleinerter Substanz zum Beispiel von ökologisch erzeugten Möhren, Erbsen, Weizenkörnern oder roter Bete wird mit einer ebenso genau abgemessenen Menge Wasser und Kupferchlorid vermischt und auf 43 runde Glasplatten aufgetragen.
In einer Klimakammer der Universität Kassel, Fachbereich 11, Fachgebiet "Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur", vollzieht sich unter exakt definierten und kontrollierten Bedingungen ein Entwicklungsprozess, der mit dem in einem Labor für Schwarz-Weiß-Fotos zu vergleichen ist.
Im Verlauf von 24 Stunden wachsen Kristalle über die Glasträger. Das Pflanzenmaterial nutzt die Chemikalie, in der es gelöst ist, wie eine Stütze, wie ein Skelett, und erschafft dabei filigrane Nadeln, Wedel, fiedrige Formen. Es entwirft auf der Platte ein schillerndes Bild seiner selbst, seiner eigenen Struktur.
Solche Miniaturen von zehn Zentimeter Durchmesser sprechen eine so eindeutige Sprache, sind so typisch für das Gewächs, aus dem sie entstanden sind, dass der Kenner, in diesem Fall der Computer des Fachgebiets, sie identifizieren und der entsprechenden Pflanzenprobe zuordnen kann.
Das ist möglich, weil mittlerweilse sämtliche Schritte in diesem Prozess exakt normiert wurden; weil sie beliebig oft wiederholbar sind und stets identische Ergebnisse liefern; und weil die Fachgebietsforscher inzwischen Zehntausende von Kristallationsbildern digitalisiert und gespeichert haben.
Der gut informierte Rechner "unterscheidet" nicht nur ökologisch erzeugte Produkte etwa nach Frische, Herkunft, Sorte. Sondern er erkannte in einzelnen Versuchen auch, was für den Verbraucher wie den Erzeuger viel interessanter ist: Ob eine Möhre oder eine Weizensorte auf konventionell oder biologisch gepflegten Feldern gereift ist.
Was aber machen die Kristallationsbilder eigentlich sichtbar? Worin besteht der für den Computer messbare Unterschied zwischen Öko und Nicht-Öko?
Offenbar bewahren Pflanzen in ihren Systemen eine Erinnerung an die Vergangenheit, an strenge Winter, an zudringliche Konkurrenten, an Angriffe von feindlichen Organismen. Im Gewebe von Feldfrüchten bleiben Spuren davon zurück, wie sie gelebt haben: Ob sie, gedrängt durch hohe Gaben synthetischen Düngers, rasch große Mengen von Vegetation erzeugen, also auch reichlich Wasser einlagern. Oder ob sie die Angebote im Boden erst aufschließen müssen und daher sparsam zu Biomasse verarbeiten.
Pflanzenzellen speichern Stoffe, die ihr Immunsystem erzeugt hat, damit sie gesund bleiben. Biologisch angebaute Kulturen enthalten, wie viele Studien bestätigen, oft bis zu 50% (!) mehr von diesen so genannten "sekundären Inhaltsstoffen" als konventionelle Ernten.
Das ist nicht verwunderlich, wenn man sich klar macht, wie unterschiedlich ihr Umfeld ist. Durch Pestizide geschützte Feldfrüchte können bei der Produktion von Abwehrstoffen sparen. Auf dem Ökoacker dagegen sind Nutzpflanzen der natürlichen Umwelt ausgesetzt und brauchen Substanzen wie Flavonoide, Phenole, Karotinoide zur Selbstverteidigung.
Was die Biomöhre von der konventionellen unterscheidet, ist demnach ihre Biografie. Zeige mir, wie du gelebt hast, und ich sage dir, wer du bist. Der Computer im Fachbereich 11 der Universität Kassel, der die bizarren, mit Kristallen gemalten Selbstbildnisse von Pflanzen vergleicht, verrechnet die Summe ihrer Erfahrungen. Pflanzen, die viel erlebt haben, stellen sich ganz anders dar als solche, die behütet aufgwachsen sind.
Noch ist das Verfahren nicht marktreif. Aber außer an der Universität Kassel wird auch in Dänemark und Holland mit baugleichen Klimakammern daran gearbeitet, die Herkunft und Qualität von Lebensmitteln endlich nachweisen zu können.
Die Wissenschaftler im Fachbereich 11 sind beim Identifizieren der codierten Kristallationsbilder nach zwei Trainingsjahren schon fast so gut wie ihr Computer. Nicolaas Busscher, Johannes Kahl oder Gaby Mergardt werfen meist nur einen kurzen Blick auf die wie mit Eisblumen überzogenen Kristallplatten und rufen: "Alte Möhre, frischer Apfel, Gerste, Weizen, Ei, Gras!" Ihr Kollege Andersen aus Dänemark hat nach 15 Jahren noch ein bisschen mehr Übung und erkennt sogar, ob der Weizen synthetisch gedüngt wurde.
(aus GEO, 06|juni 2005)
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Analog zum Wasserthread von Quentin z.B...
Aber auch zu diversen Naturheilkunde / Medizinthreads- Du kannst dich selbst durch Chemiebomben schwächen, oder natürlich deine Abwehrkräfte stärken..
Weiters denk ich dann noch an die schönen Formen gewisser anderer Kristalle wie z.B. dem Bergkristall.
Wo Information ist, entfaltet sie auch Wirkung, (oder?)
(...)
An jedem Tag findet auf Deutschlands 16 476 Biohöfen solche Feldforschung statt, erproben Landwirte beim Erzeugen von Lebensmitteln alte und neue naturverträgliche Lösungen.
Immer mit dem Ziel, bessere, gesündere, geschmackvollere Alternativen zu bieten, die sich von der großen Masse herkömmlich erzeugter Produkte unterscheiden. Wenn sie ihre Ware verkaufen, "verkaufen wir dabei auch etwas von uns selbst", so der Demeter Bauer Werner Schmid aus Westhausen: "Unseren Anspruch auf Qualität und den Wert, den wir unseren Produkten geben."
Nur: Wer sieht ihren Produkten das an? Abgesehen vom Prüfsiegel, das sie tragen- woran erkennt man ihre Vorzüge?
Sie enthüllen sich in Bildern. Eine präzise Dosis zerkleinerter Substanz zum Beispiel von ökologisch erzeugten Möhren, Erbsen, Weizenkörnern oder roter Bete wird mit einer ebenso genau abgemessenen Menge Wasser und Kupferchlorid vermischt und auf 43 runde Glasplatten aufgetragen.
In einer Klimakammer der Universität Kassel, Fachbereich 11, Fachgebiet "Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur", vollzieht sich unter exakt definierten und kontrollierten Bedingungen ein Entwicklungsprozess, der mit dem in einem Labor für Schwarz-Weiß-Fotos zu vergleichen ist.
Im Verlauf von 24 Stunden wachsen Kristalle über die Glasträger. Das Pflanzenmaterial nutzt die Chemikalie, in der es gelöst ist, wie eine Stütze, wie ein Skelett, und erschafft dabei filigrane Nadeln, Wedel, fiedrige Formen. Es entwirft auf der Platte ein schillerndes Bild seiner selbst, seiner eigenen Struktur.
Solche Miniaturen von zehn Zentimeter Durchmesser sprechen eine so eindeutige Sprache, sind so typisch für das Gewächs, aus dem sie entstanden sind, dass der Kenner, in diesem Fall der Computer des Fachgebiets, sie identifizieren und der entsprechenden Pflanzenprobe zuordnen kann.
Das ist möglich, weil mittlerweilse sämtliche Schritte in diesem Prozess exakt normiert wurden; weil sie beliebig oft wiederholbar sind und stets identische Ergebnisse liefern; und weil die Fachgebietsforscher inzwischen Zehntausende von Kristallationsbildern digitalisiert und gespeichert haben.
Der gut informierte Rechner "unterscheidet" nicht nur ökologisch erzeugte Produkte etwa nach Frische, Herkunft, Sorte. Sondern er erkannte in einzelnen Versuchen auch, was für den Verbraucher wie den Erzeuger viel interessanter ist: Ob eine Möhre oder eine Weizensorte auf konventionell oder biologisch gepflegten Feldern gereift ist.
Was aber machen die Kristallationsbilder eigentlich sichtbar? Worin besteht der für den Computer messbare Unterschied zwischen Öko und Nicht-Öko?
Offenbar bewahren Pflanzen in ihren Systemen eine Erinnerung an die Vergangenheit, an strenge Winter, an zudringliche Konkurrenten, an Angriffe von feindlichen Organismen. Im Gewebe von Feldfrüchten bleiben Spuren davon zurück, wie sie gelebt haben: Ob sie, gedrängt durch hohe Gaben synthetischen Düngers, rasch große Mengen von Vegetation erzeugen, also auch reichlich Wasser einlagern. Oder ob sie die Angebote im Boden erst aufschließen müssen und daher sparsam zu Biomasse verarbeiten.
Pflanzenzellen speichern Stoffe, die ihr Immunsystem erzeugt hat, damit sie gesund bleiben. Biologisch angebaute Kulturen enthalten, wie viele Studien bestätigen, oft bis zu 50% (!) mehr von diesen so genannten "sekundären Inhaltsstoffen" als konventionelle Ernten.
Das ist nicht verwunderlich, wenn man sich klar macht, wie unterschiedlich ihr Umfeld ist. Durch Pestizide geschützte Feldfrüchte können bei der Produktion von Abwehrstoffen sparen. Auf dem Ökoacker dagegen sind Nutzpflanzen der natürlichen Umwelt ausgesetzt und brauchen Substanzen wie Flavonoide, Phenole, Karotinoide zur Selbstverteidigung.
Was die Biomöhre von der konventionellen unterscheidet, ist demnach ihre Biografie. Zeige mir, wie du gelebt hast, und ich sage dir, wer du bist. Der Computer im Fachbereich 11 der Universität Kassel, der die bizarren, mit Kristallen gemalten Selbstbildnisse von Pflanzen vergleicht, verrechnet die Summe ihrer Erfahrungen. Pflanzen, die viel erlebt haben, stellen sich ganz anders dar als solche, die behütet aufgwachsen sind.
Noch ist das Verfahren nicht marktreif. Aber außer an der Universität Kassel wird auch in Dänemark und Holland mit baugleichen Klimakammern daran gearbeitet, die Herkunft und Qualität von Lebensmitteln endlich nachweisen zu können.
Die Wissenschaftler im Fachbereich 11 sind beim Identifizieren der codierten Kristallationsbilder nach zwei Trainingsjahren schon fast so gut wie ihr Computer. Nicolaas Busscher, Johannes Kahl oder Gaby Mergardt werfen meist nur einen kurzen Blick auf die wie mit Eisblumen überzogenen Kristallplatten und rufen: "Alte Möhre, frischer Apfel, Gerste, Weizen, Ei, Gras!" Ihr Kollege Andersen aus Dänemark hat nach 15 Jahren noch ein bisschen mehr Übung und erkennt sogar, ob der Weizen synthetisch gedüngt wurde.
(aus GEO, 06|juni 2005)
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Analog zum Wasserthread von Quentin z.B...
Aber auch zu diversen Naturheilkunde / Medizinthreads- Du kannst dich selbst durch Chemiebomben schwächen, oder natürlich deine Abwehrkräfte stärken..
Weiters denk ich dann noch an die schönen Formen gewisser anderer Kristalle wie z.B. dem Bergkristall.
Wo Information ist, entfaltet sie auch Wirkung, (oder?)