Peter0167 schrieb:Genau, da ist von der Frequenz die Rede, und die steht ja in direkter Relation zur Wellenlänge. Da geht aber nicht draus hervor, ob und wie die Amplitude gedämpft wird.
IngwerteeImke schrieb:Habe das was beim Spektrum gefunden, den ganz fürchterlichen abgefuckt komplizierten teil, kannst du dann selber beim link lesen :D
Habe ebenso dazu gerade noch was auf
http://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2016/02/11/fragen-zu-gravitationswellen/gefunden:
......
Was würde passieren, wenn man in der Nähe der verschmelzenden Schwarzen Löcher wäre? Würde man durch die Gravitationswellen zerrissen werden?
Dazu machen wir eine grobe Abschätzung:
Die Stärke der Raumverzerrung einer Gravitationswelle sinkt linear mit der Entfernung. (Irgendwo in einem Kommentar hatte ich angenommen, dass das quadratisch geht, aber das war Quatsch.) Wenn ihr also zehnmal dichter an die Quelle des Signals herangeht, wird die Raumverzerrung zehn mal größer. Auf der Erde haben wir eine Amplitude der Dehnung von etwa 10^-21 gemessen, ein Meter wird also um 0,000000000000000000001 Meter (21 Nullen) gedehnt oder gestaucht. (Zur Erinnerung: 10 hoch x, geschrieben 10^x, bedeutet eine Eins mit x Nullen. 10^3 ist also 1000 (Tausend), 10^6 ist 1000000 (eine Million). Wenn oben ein Minuszeichen steht, dann ist das 1 geteilt durch die zahl, 10^-3 ist also 1/1000=0,001. Schreibt in dem Fall so viele Nullen, wie im Exponenten stehen, dann eine 1 dahinter und hinter die erste Null das Komma.)
Bei normaler Alltagsverformung von Objekten haben wir Dehnungen im Bereich von einigen Promille oder Prozent. Wenn ihr eine Büroklammer verbiegt, dann beginnt die plastische (also die bleibende) Verformung, wenn ihr eine Dehnung von etwa 0,2% aufbringt, also 0,002, Da wir ne grobe Abschätzung machen, mache ich daraus mal 0,001, dann muss ich keinen Vorfaktor 2 mitnehmen, und genauer ist mein Ergebnis eh nicht. Auch zum Beispiel unsere Knochen fangen bei Dehnungen in dieser Größenordnung an, kleine Risse zu bekommen (typischerweise so bei 0,3-0,4% Dehnung; für Galopprennen nimmt man übrigens extra junge Pferde, weil bei jungen Tieren die Bruchdehnung der Knochen etwas größer ist, so etwa bei 0,5%).
Wir haben also 10^-21 und wollen 10^-3 (0,001), das sind 18 Zehnerpotenzen. Wenn wir um einen Faktor 10 Dichter an die Quelle herangehen, steigt die Signalstärke um einen Faktor 10, also auf 10^-20. Wir müssen um einen Faktor 10^18 dichter an die Quelle heran, also 18 Zehnerschritte. Die Quelle ist etwa eine Milliarde (10^9) Lichtjahre entfernt. Ein Lichtjahr sind etwa 10 Billionen (10^13) Kilometer, insgesamt ist die Quelle also 10^22 Kilometer entfernt, wir wollen um einen Faktor 10^18 dichter ran, das macht also 10^4 Kilometer, also 10000 Kilometer. Das ist dichter an der Erde als ein Satellit in einer geostationären Umlaufbahn und mehr dreißig mal näher als der Mond (der ist so bei 360000 Kilometern).
Wenn allerdings zwei Schwarze Löcher mit zusammen über 60 Sonnenmassen auf diese Entfernung an euch herankommen, dann braucht ihr euch über die Gravitationswellen vermutlich keine Gedanken zu machen – die Erde wäre dann eh längst aus ihrer Umlaufbahn geworfen und dadurch, dass ein Teil der Erde den Schwarzen Löchern näher wäre als der andere, würde sie auch durch Gezeitenkräfte zerrissen werden.