perttivalkonen schrieb:Laut Tegemark liegt die Wahrscheinlichkeit von Zwillingswelten ab einer Raumausdehnung von 10^10^29 Metern bei 1.
Diese Aussage mache ich mir nicht zu eigen, ich kann sie überhaupt nicht nachvollziehen. Für meine Argumentation ist sie allerdings auch nicht relevant.
perttivalkonen schrieb:Das kannst Du doch gar nicht wissen. Du kannst nur die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens angeben und zwar in Form "ein Eintreffen auf soundsoviel Events". Aber ob es entsprechend viele Events geben wird, das weißt Du nicht.
Für die Wahrscheinlichkeit ist es egal, wie viele Events es tatsächlich geben wird. Du musst niemals einen Würfel würfeln, trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit für eine 6 genau 1/6. "Ein Eintreffen auf soundsoviel Events" ist lediglich die relative Häufigkeit. Diese relative Häufigkeit geht erst bei einer unendlichen Anzahl von Versuchen in die Wahrscheinlichkeit über. Und selbst ein Ereignis mit Wahrscheinlichkeit 0 kann unter speziellen Umständen eintreten, wenn es unendlich viele verschiedene Versuche gibt. Ein solches Ereignis ist dann μ-fast unmöglich. Erstrecht trifft dies also auf Ereignisse zu, die eine beliebig niedrige Wahrscheinlichkeit größer 0 haben. Diese realisieren sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 1. Und da wir hier nicht über ein μ-fast sicheres Ereignis sprechen (das wäre z.B. die Suche nach dem Zwillingsplaneten, wie oben beschrieben), heißt 1 so viel wie absolut sicher.
Das Problem: Wir Menschen denken nicht stochastisch, man irrt sich da leicht, wenn man sich auf seinen Bauch verlässt. Das lässt sich sehr gut bei dem Beispiel mit den drei Toren sehen. Entscheide ich mich um oder nicht?
perttivalkonen schrieb:Wie hoch jedoch die Wahrscheinlichkeit im Universum ist, das weiß er nicht. Eben weil er dessen Ausdehnung nicht kennt und nicht mit seinem Wert abgleichen kann.
Wie ich explizit geschrieben hatte: Ausgangspunkt der Überlegung ist ein unendlich großes Universum, wie es momentan im Standardmodell der Kosmologie favorisiert wird.
Bei einer endlichen Ausdehnung sieht die Situation schlagartig anders aus. Wie bereits zwei Mal geschrieben, gehe ich selbst auch von einem nicht unendlichen und dafür endlosen Universum aus. Alles andere kommt mir - eben wegen solcher Effekte wie den Zwillingsplaneten - unsinnig vor. Das Beispiel sollte eigentlich nur verdeutlichen, wie unsinnig ein unendliches Universum ist. Du kannst das gerne nachlesen, weiter oben, zum Verlinken habe ich jetzt keine Lust.
perttivalkonen schrieb:Ein Hantieren mit unendlich (sei es ...groß oder ...oft) ist unsinnig, denn es führt etwas ein, das nicht bekannt ist.
In physikalischen Theorien stören Unendlichkeiten (z.B. Singularitäten), aber das hier ist ein rein stochastisches Problem.
perttivalkonen schrieb:P.P.S.: Ah, jetzt. Naja, so'n Kommentar führt dann höchstens dazu. Wie ich nicht zum ersten Mal sage, re-agiere ich auf Deinen Diskussionsstil. Tolle Vorlage...
Wenn das nicht deine Absicht war, dann bin ich über's Ziel hinausgeschossen. Bisher hast du dich eben gerne verabschiedet, ohne Diskussionen zu Ende zu bringen. Einmal zurecht, beim Äquivalenzprinzip. In anderen Fällen hast du einfach abgebrochen. Nach meinem Eindruck, weil dir die Argumente ausgegangen sind. Ich weiß z.B. bis heute nicht, weshalb ich (rein mathematisch) keine Einheiten kürzen soll, auch wenn diese von Physikern (sinnvoller Weise) wegen ihrer Semantik beibehalten werden. Aber was soll's...