Warum fliegen Photonen immer mit Lichtgeschwindigkeit

Libertin schrieb:Naja, man könnte, wie ja weiter oben schon erwähnt, den Wert der Lichtgrenze auch einfach als eine Eigenschaft der Raumzeit selbst betrachten aus der sich als zentrale Größe auch die anderen Eigenschaften aus der speziellen Relativitätstheorie (bei der ART zumindest lokal) ableiten lassen.

Oder mit anderen Worten, "mehr gibt die Raumzeit einfach nicht her" was das Licht auf einen noch höheren Wert bringen könnte und er daher so ist wie wir ihn heute aus allen Bezugssystemen messen können.

Das könnte man natürlich, aber es würde die Frage nicht wirklich beantworten, oder? Die würde sich dann schließlich bloß auf "Warum hat die Raumzeit ebendiese Eigenschaften" verschieben.

Zu den möglichen Antworten würde da z.B. eine der Multiversums-Theorien gut passen, nämlich die, die in den verschiedenen Universen unterschiedliche Konstanten realisiert sieht. Das aber ist, wie ich schon schrieb, lediglich eine kluge Vermutung.

moredread schrieb:Das könnte man natürlich, aber es würde die Frage nicht wirklich beantworten, oder? Die würde sich dann schließlich bloß auf "Warum hat die Raumzeit ebendiese Eigenschaften" verschieben.

Die Frage, warum gerade dieser Wert und kein anderer, die lässt sich nun mal nicht beantworten...

moredread schrieb:Das könnte man natürlich, aber es würde die Frage nicht wirklich beantworten, oder? Die würde sich dann schließlich bloß auf "Warum hat die Raumzeit ebendiese Eigenschaften" verschieben.

Das wäre genau genommen eine weiterführende Frage, die sich zudem nicht nur auf die Eigenschaften der Raumzeit beschränken ließe, sondern, wie Du ja auch schon anführst, auch auf physikalische Konstanten wie die der Expansionsrate des Universums, der kosmologischen Konstante, der elektromagnetischen Wechselwirkung, usw. und wieso sie die Werte haben die sie nunmal haben, ebenso anwenden ließe und welche Eigenschaften ein Universum hätte, würde man an diesen Werten mehr oder weniger drehen.

Auf die Frage nach dem warum und wieso wir in einem Universum mit genau diesen beobachteten Eigenschaften leben gibt es bis dato natürlich keine abschließende Antwort. Diverse Mulitversumsodelle erfreuen sich derzeit auf jeden Fall großer Beliebtheit. Es bleibt abzuwarten, was wir da noch alles in Zukunft evtl. präsentiert bekommen.

moredread schrieb:Zu den möglichen Antworten würde da z.B. eine der Multiversums-Theorien gut passen, nämlich die, die in den verschiedenen Universen unterschiedliche Konstanten realisiert sieht. Das aber ist, wie ich schon schrieb, lediglich eine kluge Vermutung.

Naja... Das erklärt es m.E. nicht besser als das anthropische Prinzip alleine... Die Naturkonstanten sind so, wie sie sind, sonst könnten wir sie nicht beobachten. Sie passen so perfekt zusammen, dass es bei anderen Werten eben keine Menschen gäbe, die sie beobachten könnten. Es ist dann doch egal, ob es sich hierbei um einen gigantischen Zufall in genau einem Universum handelt, oder ob es ein Multiversum gibt...

Arrakai schrieb:Die Frage, warum gerade dieser Wert und kein anderer, die lässt sich nun mal nicht beantworten...

Also, ich meine damit streng physikalisch. Das anthropische Prinzip ist ja eher eine (wissenschafts-)philosophische Sicht...

Fedaykin schrieb:Äh das ist eine Universelle Konstante...

Ist eben so, genauso kannst du fragen warum alle anderen Universalkonstanten die Werte haben die sie haben..

Eben, das ist doch gerade das Interessante. Warum gehts nicht schneller? Warum überhaupt gerade hier das Tempolimit? Wie kommt diese Feinabstimmung zustande?

Arrakai schrieb:Weshalb c genau diesen Wert hat, das weiß niemand. Das weiß man ja bei keiner Naturkonstante.

Und gerade das ist ja auffällig das die Naturkonstanten ja gerade so sind wie sie sind, find ich auf jeden Fall spannender und aufregender als einfach festzustellen das es diese und jene Konstante gibt. :-)

McMurdo schrieb:Und gerade das ist ja auffällig das die Naturkonstanten ja gerade so sind wie sie sind, find ich auf jeden Fall spannender und aufregender als einfach festzustellen das es diese und jene Konstante gibt. :-)

Finde ich auch und hab mir schon lange die Frage gestellt :
Was war zuerst, die Naturgesetzte oder der Urknall. Haben die sich erst nach dem Urknall entwickelt oder
waren die von Anfang an schon wirksam da und existent ?

Da gibt es noch keine wirkliche physikalische Antwort darauf (deshalb die Aussage, das weiß niemand) und so lange
das so ist geht die Frage mehr in Richtung Phillosophie.


Ich glaub aber mittlerweile dass die von Anfang existent waren in Form von Information in der Art wie Prof. Anton
Zeilinger das sagte:

Für mich deutet das in die Richtung, dass Information fundamentaler ist als alle anderen Konzepte. Schon das Johannes-Evangelium beginnt mit "Am Anfang war das Wort". Das kann ich auch mit Information übersetzen.

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wissen/506880_Das-Loch-im-Verstaendnis-der-Welt.html

Die Information hat heutzutage in der Physik noch nicht den Stellenwert den sie eigentlich haben müsste.
Sie ist das wichtigste von allem ( finde ich). Die Welt und Information sind nicht zu trennen, gehören zusammen
und es gibt schon Menschen die den Verdacht haben dass Information schon vor der Welt war.

Information | Grundlagen (Ernst Peter Fischer)

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Ernst Peter Fischer finde ich sooooo gut :) .

LG

UWUDL ist eh super ! :-)

Arrakai schrieb:Die Frage, warum gerade dieser Wert und kein anderer, die lässt sich nun mal nicht beantworten...

Ich finde dass lässt sich leicht beantworten. Warum nicht auch alle anderen Werte? Ohne Zeitbeschränkung kein Problem.

Cantaloupe schrieb:Ich finde dass lässt sich leicht beantworten. Warum nicht auch alle anderen Werte? Ohne Zeitbeschränkung kein Problem.

Was willst du mir damit sagen?

Arrakai schrieb:Was willst du mir damit sagen?

Ich will damit sagen, wenn du lange genug wartest, nach dem Universen/Realität mit allen möglichen Werten an der Reihe waren, wirst du bei dem angekommen sein, worin der Mensch heute besteht.

Wie mit den Affen, die unendlich Lange auf Schreibmaschinen tippen, um irgendwann Shakespear zu Papier gebracht haben.

Cantaloupe schrieb:Ich will damit sagen, wenn du lange genug wartest, nach dem Universen/Realität mit allen möglichen Werten an der Reihe waren, wirst du bei dem angekommen sein, worin der Mensch heute besteht.

Ich zitiere mich mal selbst:

Arrakai schrieb:Naja... Das erklärt es m.E. nicht besser als das anthropische Prinzip alleine... Die Naturkonstanten sind so, wie sie sind, sonst könnten wir sie nicht beobachten. Sie passen so perfekt zusammen, dass es bei anderen Werten eben keine Menschen gäbe, die sie beobachten könnten. Es ist dann doch egal, ob es sich hierbei um einen gigantischen Zufall in genau einem Universum handelt, oder ob es ein Multiversum gibt...

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Das anthropische Prinzip und der Zufall reichen vollkommen aus. Die These, dass es ein Multiversum gibt, überzeugt mich nicht.

fragt man den maler, dann drueckt er einen komplexen sachverhalt einfach aus.
fragt man betrachter, dann sieht er einen einfachen sachverhalt komplex ausgedrueckt.

@Arrakai
@Cantaloupe

fuer mich beschreibt ihr beide den selben sachverhalt.

Arrakai schrieb:Die These, dass es ein Multiversum gibt, überzeugt mich nicht.

Hatte vor nicht langer Zeit ein paar Worte von irgendnem Astrophysiker dazu angehört. Dass ein Multiversum nie bewiesen werden kann, aber durchaus plausibel und wahrscheinlich ist. Werde zuhause danach suchen. Heute, morgen...

Cantaloupe schrieb:Hatte vor nicht langer Zeit ein paar Worte von irgendnem Astrophysiker dazu angehört. Dass ein Multiversum nie bewiesen werden kann, aber durchaus plausibel und wahrscheinlich ist. Werde zuhause danach suchen. Heute, morgen...

Fände ich interessant, danke.

Cantaloupe schrieb:Ich will damit sagen, wenn du lange genug wartest, nach dem Universen/Realität mit allen möglichen Werten an der Reihe waren, wirst du bei dem angekommen sein, worin der Mensch heute besteht.

Wie mit den Affen, die unendlich Lange auf Schreibmaschinen tippen, um irgendwann Shakespear zu Papier gebracht haben.

Das soll jetzt kein Einwand gegen Multiversummodelle sein, das Infinite-Monkey-Theorem, das für solche Wahrscheinlichkeitsangaben zwar immer wieder gerne bemüht wird, ist für sowas jedoch gänzlich ungeeignet. Denn tatsächlich würde ein ganzes Universum voller schreibmaschineschreibender Affen, vom Urknall bis zum letzten verloschenen Stern niemals ausreichen um auch nur annähernd Shakespeares berühmtes Theaterstück vollenden zu können.

Selbst wenn das gesamte sichtbare Universum mit Affen von der Größe von Atomen gefüllt wäre, und diese bis ans Ende des Universums tippen würden, wäre die Wahrscheinlichkeit, den Hamlet zu erhalten, viele Größenordnungen kleiner als 10^−138 800. Wie Charles Kittel und Herbert Kroemer festhalten, ist daher „[…] die Wahrscheinlichkeit für Hamlet in jedem denkbaren Fall gleich Null“, und die Aussage, dass die Affen ihr Ziel irgendwann erreichen werden, „gibt einen falschen Eindruck über sehr, sehr große Zahlen“.

Wikipedia: Infinite-Monkey-Theorem

Libertin schrieb:Selbst wenn das gesamte sichtbare Universum mit Affen von der Größe von Atomen gefüllt wäre, und diese bis ans Ende des Universums tippen würden, wäre die Wahrscheinlichkeit, den Hamlet zu erhalten, viele Größenordnungen kleiner als 10^−138 800.

Aber bei unendlich vielen solcher Universen (Multiversum), wäre selbst diese miese Quote mehr als ausreichend.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Aber bei unendlich vielen solcher Universen (Multiversum), wäre selbst diese miese Quote mehr als ausreichend.

Ja, deswegen sagte ich ja, daß es kein Einwand gegen ein Multisversum an sich sein soll. Als Theorem für Wahrscheinlichkeitsangaben ist es in der Regel dennoch nicht besonders dufte, wenn man bedenkt, wie häufig es dafür herangezogen wird.

Im Grunde zieht es daher wirklich nur bei einer unbegrenzenten Anzahl an Möglichkeiten was eher die Ausnahme als die Regel sein dürfte.

Libertin schrieb:Als Theorem für Wahrscheinlichkeitsangaben ist es in der Regel dennoch nicht besonders dufte, wenn man bedenkt, wie häufig es dafür herangezogen wird.

Naja, immerhin taugt es als eine mögliche Erklärung für die "Feinabstimmung" der Naturkonstanten und da wir uns den Fragen nach einem "vor dem Urknall" oder "außerhalb des Universums" in Ermangelung überprüfbarer Daten wissenschaftlich kaum nähern können, is das Multiversum als Erklärung so gut wie jede andere auch. ;)

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Aber bei unendlich vielen solcher Universen (Multiversum), wäre selbst diese miese Quote mehr als ausreichend.

kuno7 schrieb:Naja, immerhin taugt es als eine mögliche Erklärung für die "Feinabstimmung" der Naturkonstanten

Da isses, das Multiversum als blanker Lückenbüßer.