geeky schrieb:Nun darfst du ja wieder schreiben; kommt nun noch eine Antwort oder willst du lieber erst ein wenig Gras über deine Blamage wachsen lassen?
Also: Wer Leute mit "Quantenwässerchen" betrügt ist für dich ein Scharlatan, wer sie mit Globuli betrügt allerdings nicht. Aber warum?
was für Blamage ?
Dass du (u.a.) eine verlinkte Diss. inhaltlich nicht verstanden hast ...
Oder dass hier (obwohl angeblich bekannt) die historisch belegte (also EbM) Wirksamkeit der Homöopathie (iSv. placebo) bestritten wird ? Die vermeintlichen Erklärungen darf man zurecht kritisieren - und das sollte auch geschehen.
Wie bereits erwähnt, gibt es (normale) Mediziner, die das Homöopathie-Setting ganz bewußt bei Patienten anwenden, die fest dran glauben. Und die machen das nicht weil sie lügen und Scharlatane sind, sondern weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass das Patient X hilft. Wirklich hilft - der Patient glaubt nicht nur, dass er sich besser fühlt oder so ...
Und was meine Kritik an dem als "Aufklärung" getarnten Homöopathie-Bashing anlangt, könntest du dir das "warum" mit 2 Semestern Küchenpsychologie selbst beantworten:
Nimm eine "Homöopathie-Gläubige" die bei sich, bei den Nachbarn/Familie etc. positive Erfahrungen mit Homöopathie gemacht hat. Also ihre persönliche unmittelbare Wahrnehmung ist: das funktioniert. Nur kommt Herr Forenaufklärer und sagt dieser Person a-tens durch die Blume, dass sie "doof" ist und b-tens, dass da gar nichts wirken kann, weil nix an Wirkstoff drin ist und das sei bewiesenermassen so. So in etwa - etwas pauschaliert - läuft die "Aufklärung" und ist damit mithin um nichts weniger doof als Homöopathie-Gläubige, da insbesondere impliziert wird: ohne Wirkstoff keine Wirkung.
Was passiert jetzt als Folge der "Aufklärung" in dieser Art: Da ja der/die "Aufgeklärte" persönlich positive Erfahrungen mit Homöopathie gemacht hat, wird er dem "Aufklärer" ohnehin nix glauben, eher wird noch der Glaube an "Alternativerklärungen" gefestigt und Vorurteile gegen "Lügen-Pharmalobby" zementiert.
Wir haben jetzt eine "wunderbare" win-win Situation: der Aufklärer sieht sich bestätigt: "Alle Homöopathieanwender sind doof" und der Aufgeklärte ebenso: "Schulmedizin leugnet die Wirksamkeit der Homöopathie".
Wirklich gelernt hat dabei niemand etwas - bestehende "Feindbilder" wurden zementiert !
Zum hohen Preis der Homöopathie, den ich auch überzogen finde - jetzt nicht qua des "nix drin" Argumentes, sondern weil das teure "Herstellungsbrimborium" vermutlich großes Optimierungspotential an Kosteneinsparung besitzt
;)Andererseits stört sich aber von den "Aufklärern" keiner daran, dass geschätzte >=99% aller Forschungsgelder in die Wirkstoff-Forschung fließen. Das ist angesichts der vorgestellten Studie (oder weiterer mit ähnlichem Ergebnis) durchaus als irrational zu bezeichen. Wenn - jetzt grob vereinfacht - Wirkstoffe zu 40% den Wirkanteil bestimmen und das "Heilsetting" zu 60% sind Forschungsmittel die ca. im Verhältnis 99:1% den beiden Gebieten gewidmet sind, rational für mich wenig plausibel.
Insofern sollten zB. die Erträge aus Homöopathie nicht in die "Erforschung" irgendwelcher mittelalterlicher Glaubensüberzeugungen fließen, sondern ganz allgemein in die Erforschung, welche Mechanismen bewirken, dass "Glaube" reale Heilung zu folge hat. Dazu gibt es nach meinen Recherchen fast nichts ...