@TangMi Zunächst ist festzustellen, dass Du Dich windest und nicht ich, weil Du von einem (Hämoglobin) zum andern (Kollagen) hüpfst, um die Möglichkeit der Substitution (die übrigens auch bei fibrillären Proteinen gegeben ist!) und damit die größere Variationsbreite von gangbaren Sequenzen für eine bestimmte Funktion nicht eingestehen zu müssen. Aber das nur am Rande.
TangMi schrieb:Das wollen wir aber doch nicht beim Kollagen, oder?
Warum nicht? Informiere Dich doch mal über fibrilläre Proteine (z.B. Keratin oder Myosin usw.) - dann wirst Du sehen, dass es da noch eine ganz andere und breite Auswahl an Kombinationen gibt, die ebenfalls zur Faserbildung gangbar sind. Dass die Wahl beim Kollagen ausgerechnet auf [Pro-Pro-Gly]n fiel, können wir getrost dem Zufall zuschreiben, denn so unwahrscheinlich ist der ja nicht, wie ich Dir demonstrieren konnte.
TangMi schrieb:Und somit stehst Du vor dem Riesenproblem wie das Kollagen in relativ kurzer Zeit - mit allen erforderlichen Sequenzen - entstehen konnte.
Nein keineswegs. Erstens war die Zeit nicht relativ kurz (es hat wohl etwa 2 bis 2,5 Milliarden Jahre gedauert, nachdem die ersten Zellen entstanden waren), zweitens sind die erforderlichen Sequenzen mehrfach redundant und drittens wiederholen sich lediglich Tripeptidsequenzen einige Hundert mal. Und repetitive Sequenzen sind im Genom eher der Normalfall als die Ausnahme. Also auch hier kein Ding der Unmöglichkeit und schon gar nicht etwas Mysteriöses.