Möglichkeiten Flugzeugpassagiere zu schützen

@Thawra
Dich meine ich eigentlich noch nicht mal damit, aber naja.
Mit dem Thema hat das ohnehin nichts mehr zu tun.

Wie schon geschrieben Schleudersitze bzw. Rettungssysteme gibt es auch in anderen Formen

F-111
Wikipedia: General Dynamics F-111

B-58
http://vimeo.com/115393008

Wikipedia: Escape crew capsule

Was gibt es eigentlich (vom klassischen Schleudersitz mit kleinem Raketenantrieb) noch für Möglichkeiten, Menschen senkrecht aus einem abstürzenden Fluggerät in die Luft zu bekommen?
Frage deshalb, weil ich überlege, ob es "sanftere" Methoden als den ruckartig auslösenden "normalen" Schleudersitz gibt...

@taren

Beides Kapselsysteme, die sich in einem heutigen Passagierflugzeug nicht realisieren lassen. Zur Lösung von Ingenieursproblemen gehört auch die Betrachtung der Verhältnismässigkeit und der Wirtschaflichkeit, und das ist hier mal sicher nicht gegeben. Kannst du vielleicht in der Gulfstream eines Millionären einbauen, aber nicht in einem A320.

@Thawra Ein heutiges Passagierflugzeug wurde auch nie dafür konstruiert, klar das dies damit nicht möglich ist. Bei einem Passagierflugzeug würde das Rettungssystem die gesamte Konstruktion betreffen, man kann hier nicht in einem normalen Flugzeug dies nachträglich einfügen. Dies müsste wenn von Anfang an als wesentliches Element in die Planung eingehen. Wie ich schon geschrieben habe wäre auch die Frage ob ein derartiges Rettungssystem nicht die gesamte Konstruktion auch anfälliger machen würde und dadurch dann bei diesem Typ nicht gehäuft Abstürze auftreten würden. Bedeutet aber nicht das es nicht möglich wäre und evtl. bei späteren Generationen mit Scramjet oder andere Überschallvarianten vielleicht dann derartiges doch interessant wäre. Wie wir sehen hat sich ja im Moment langsam und billig durchgesetzt.

@taren

Ist halt alles relativ. Fliegen ist heutzutage ziemlich sicher, so langsam ist es nicht (die paar Stunden kann man nun als normaler Mensch wirklich verkraften), und billig zieht halt immer gut...

Natürlich könnte man spezielle Flugzeuge basteln, die noch allerlei Sicherheitssysteme haben, vielleicht auch doppelte Hydraulikleitungen oder mehr Triebwerke oder sonst noch was - könnte alles das Fliegen noch sicherer machen. Aber das lässt sich halt nicht mit dem preiswerten Transport mehrerer 100 Personen vereinbaren, drum lässt man es.

Hi,

taren schrieb:und evtl. bei späteren Generationen mit Scramjet oder andere Überschallvarianten vielleicht dann derartiges doch interessant wäre.

Denkbar wäre das schon, leider lag der Tenor bislang auf "einfach technisch realisierbar". Das genau sehe ich bislang nicht. Und es war eher auf die heutige Situation der Verkehrsfliegerei gemünzt, weniger auf die von morgen.
-TR

Wenn die Wirtschaftlichkeit letzten Endes das einzige Problem für eine sicherere Alternative bleibt, gibts die ganzen Sicherheitsstandards halt nur für das reichste 1%. Auch da kann man Geld verdienen ;)

@switchy

Bisher scheint das aber kein grosses Bedürfnis zu sein.

Warum das sicherste Verkehrsmittel sicherer machen? Bei einem Flugzeug Absturz sterben zwar auf einen Schlag hunderte Menschen, jedoch sterben wohl täglich weltweit mehr Menschen durch Pkw Unfälle.

Aber die Idee mit einer Rettungskapsel wäre sicher interessant. Denke auch das Fallschirme sinnvoller wären als Schwimmwesten.

Hi,

Chills schrieb: Denke auch das Fallschirme sinnvoller wären als Schwimmwesten.

Wenn du das liest, dann solltest du überlegen, ob es wirklich sinnvoller wäre:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/boeing-crash-in-san-fransisco-wie-evakuiert-man-einen-flieger-a-910811.html

Die Passagiere sind dagegen eher kopflos. Zwar rennen sie - anders als bei zu evakuierenden Gebäuden - nicht zu dem Eingang, durch den sie hereingekommen sind. Sie suchen vielmehr, wie es ihnen vor dem Start eingetrichtert wurde, den nächstgelegenen Ausgang. "Doch das", sagt Galea, "ist oft nicht die optimale Lösung." Zu den mittleren Notausgängen in einem Flugzeug strömen beispielsweise Passagiere, die von vorne und von hinten kommen; die Türen im Bug oder im Heck werden dagegen nur von einer Seite angesteuert. Hinzu kommt, dass bei kleineren Flugzeugen wie einem Airbus A320 die mittleren Ausgänge über den Tragflächen liegen und nur aus vier schmalen, engen Öffnungen bestehen. Es kommt unweigerlich zu einem Stau.

Jetzt das Szenario mit Fallschirm und dann?

-TR

@Total_Recall

Das mag natürlich sein. Panik kann man wohl nicht berechnen.
Aber ich würde mal vermuten dass es mehr überlebende mit Fallschirm geben würde, als mit Westen. Ein Aufprall auf Wasser überlebt wohl keiner, auf land schon garnicht.

@Chills Es gab ein paar Fälle wo jemand einen Absturz aus 10000m überlebt hat.

Hi,

@Chills

Chills schrieb:Aber ich würde mal vermuten dass es mehr überlebende mit Fallschirm geben würde, als mit Westen.

So gesehen, ja. Wenn du dir aber die Liste der Unfälle anschaust, dann relativiert sich das Ganze ein wenig: Wikipedia: Flugunfall#Arten von Flugunf.C3.A4llen

Absturz: Ein (beispielsweise infolge einer schweren Beschädigung) nicht mehr steuerbares Luftfahrzeug prallt auf den Erdboden
CFIT (englisch: Controlled Flight Into Terrain): Ein voll steuerbares Flugzeug kollidiert mit dem Erdboden, beispielsweise infolge eines Navigationsfehlers
Kollision: Zwei Flugzeuge stoßen in der Luft zusammen, oder ein Vogel kollidiert folgenschwer mit dem Flugzeug (Vogelschlag)
Start- oder Landeunfall: Beim Startlauf oder bei der Landung kommt das Luftfahrzeug von der Start- und Landebahn ab, verfehlt diese oder setzt zu hart auf. Etwa 20 % der Unfälle geschehen beim Start, etwa 50 % bei Landungen.[1]
Kollision am Boden: Zwei Flugzeuge stoßen beim Start, bei der Landung oder beim Rollen auf einem Flughafen zusammen. Diese Unfallart ist sehr selten, wurde jedoch durch die Flugzeugkatastrophe von Teneriffa besonders bekannt.

Die größere Anzahl von Unfällen geschieht somit in Situationen, die weder mit Weste noch mit Fallschirm aufgefangen werden könnten, nämlich beim Start oder der Landung. Kollisionen in der Luft hinterlassen eine Katastrophe, in der du aus meiner Sicht vielleicht eine winzig kleine Chance hättest. Aber ein Aufplatzen der Kabine in 12000 Metern Höhe ergäbe einen nahezu tödlichen Druckabfall.

Da aber 2014 nur knapp 1000 Menschen weltweit(!) durch Unfälle in der Luftfahrt ums Leben gekommen sind (siehe Wikipedia: Liste von Flugunfällen ab 2011#2014 , da dominieren die kleinen Flieger), aber der hiesige Straßenverkehr ein Mehrfaches an Opfern hinterlässt, sind solche Überlegungen zur Sicherheit wenig zielführend. Die Zahlen hatte ich im Beitrag Beitrag von Total_Recall (Seite 7) mal gesucht. Was, wenn ich mich recht erinnere, eher noch was bringen könnte, wären 3 Punkt Gurte. Aktuell sind es noch die alten Beckengurte. Aber selbst der 3 Punkt Gurt hätte als Konsequenz, dass die Sitze (nebst Befestigung) stabiler und damit schwerer sein müssten. Fazit: zu teuer, weil es die Spritkosten erhöht.

-TR

Total_Recall schrieb:Aber ein Aufplatzen der Kabine in 12000 Metern Höhe ergäbe einen nahezu tödlichen Druckabfall.

THIS!

In allen Situationen, wo ein Fallschirm wirklich etwas bringen würde wäre die Ankunft auf dem Boden das geringste Problem.

Wie wäre es wenn man bei einem Ausfall die Tragflächen abwirft wegen dem Zusatzgewicht und dann mit 3 Fallschirmen das gesamte Mittelteil langsam auf den Boden bringen würde und im falle einer wasserlandung kann man ja die Schwimmwesten anzihen und wenn es wirklich zu einem Absturz kommen sollte und alles funktionieren würde hätten die Piloten noch genug Zeit per Notstrom Koordinaten und die Lage und höhe durch geben dann könnte Mann auch Rettung senden.

Im falle das es einen Stromausfall geben sollte kann man ja die Tragflächen per stabiler Bolzen befestigen und in dem Moment wo die Tragflächen getrennt werden wird ohne Elektrik die Fallschirme ausgelöst.

Mal eine Frage .. Was wäre mit riesigen Fallschirmen die den Aufprall Bremsen könnten ? Wie bei den Fahrzeugen die in den Walzeisen auf bis zu 400 km/h beschleunigen und mit den Schirmen am Heck Bremsen könnten ? Wäre das möglich ?

Salzwüsten nicht Walzeisen.. Sorry Autokorrektur !