Ich möchte
noch mal auf den Vergleich zwischen der (theoretisch maximalen) Ausgangsleistung mit und ohne Expansion der Luft beim Aufstieg zurückkommen. Ich habe nämlich den Verdacht, dass Rosch versucht, den zusätzlichen Auftrieb durch Expansion der Luft beim Aufstieg als "umsonst", d.h. gewissermassen als Quelle freier Energie darzustellen. Dafür spricht m.E. u.a. ein Abschnitt aus dem Vortrag von Hartmut Dobler auf dem Kongress in Bregenz letzten Oktober, wo die folgende Folie gezeigt wurde:
Dobler ist zwar kein Rosch-Mitarbeiter, aber Geschäftsführer der
http://www.e-cat-deutschland.de/technologie.html, die autorisierter Vertriebspartner von Rosch ist, und dem Anschein nach eng mit Rosch zusammenarbeitet. Ich habe den Eindruck, dass Dobler in Bregenz für Rosch den "technischen" Teil der Präsentation übernommen hat, u.a. weil Rosch niemanden hat, der für diese Aufgabe geeignet wäre.
Dazu zunächst eine etwas erweiterte Betrachtung der (theoretisch maximalen) Ausgangsleistung ohne Expansion der Luft beim Aufstieg (m ist die Masse der verdrängten Wassermenge):
P = (m * g * h) / t
P = (V
komprimiert * d
wasser * g * h) / t
P = (V
atm * (p
atm / p
wasser) * d
wasser * g * h) / t
Der Teilausdruck d
wasser * g * h entspricht dem Pascal'schen Gesetz für den Druck von Flüssigkeiten im Gravitationsfeld. Da sich der effektive Wasserdruck (p
wasser) aus diesem Druck und dem Umgebungsdruck (p
atm) zusammensetzt, gilt: d
wasser * g * h = p
wasser - p
atm. Entsprechendes Ersetzen und Vereinfachen ergibt:
P = (V
atm * (p
atm / p
wasser) * (p
wasser - p
atm)) / t
P = (V
atm * p
atm * (1 - (p
atm / p
wasser))) / t
Die Formel hat nun eine ähnliche Struktur wie die (leicht umgestellte) Formel für die Berechnung für den Fall mit Expansion der Luft:
P = (V
atm * p
atm * ln(p
wasser / p
atm)) / t
Offensichtlich unterscheiden sich die beiden Formeln nur in den folgenden Faktoren:
f
ohne_expansion = (1 - (p
atm / p
wasser))
f
mit_expansion = ln(p
wasser / p
atm)
Das Verhältnis dieser beiden Faktoren f
mit_expansion / f
ohne_expansion gibt dementsprechend das Verhältnis zwischen der Auftriebsenergie mit Expansion der Luft, und der Auftriebsenergie ohne Expansion der Luft an. Abhängig von der Wassertiefe (auf der x-Achse) verläuft dieses Verhältnis folgendermassen:
Bei der geplanten GAIA-5-m-Anlage würde die Expansion der Luft also ca. 20% zur Auftriebsenergie beitragen, und bei ca. 40 m Wassertiefe verdoppelt die Expansion der Luft die Auftriebsenergie.
Entscheidend dabei ist, dass diese zusätzliche Auftriebsenergie (als Kompressionsenergie zusätzlich zur Einschiebeenergie) in jedem (!) Fall beim Befüllen der Auftriebsbehälter eingebracht werden muss. Man kann sich lediglich hinterher entscheiden, ob man die Kompressionsenergie entweder (mit offenen Auftriebsbehältern -- wie bei Rosch) in Form von zusätzlichem Auftrieb durch Expansion der Luft beim Aufstieg nutzen möchte, oder (mit nach dem Befüllen verschlossenen Auftriebsbehältern) in Form von nach dem Aufstieg verfügbarem Überdruck in den Auftriebsbehältern, der sich z.B. -- auch wenn es in der Praxis wenig sinnvoll wäre -- mittels einer Turbine in Nutzenergie umwandeln liesse. Die Energiebilanz bleibt in allen Fällen ausgeglichen.
Jeder Versuch, den zusätzlichen Auftrieb durch die Expansion der Luft beim Aufstieg als Quelle freier Energie darzustellen, ist Unsinn, und eine Irreführung des Publikums!