Erinnert sich noch jemand an den Kaugummi-Automaten von GAIA, der mit Hilfe eines
geheimnisvollen Pulvers Wasserstoff erzeugt?
In einem Artikel des NET-Journals vom letzten Schneider-Kongress wird darüber berichtet.
Bei Frank L. gibt es einen
Link dorthin.
Epochaler Kongress vom 17./18. Juni in Stuttgart
(Ob den Besuchern irgendwann mal auffällt, dass jeder Kongress "epochale" Dinge verspricht, die dann aber nie geschehen? Naja, egal...)
Zum Wasserstoff-Gerät:
Es sei nun ein „Patent“ erteilt.
Das Projekt, um welches es hier geht, wurde von einer Firma in Singapur zum Patent angemeldet. Erleichterung und Freude seien gross gewesen, als das Patent am 1. März 2023 erteilt wurde. Es enthält keine Batterie, braucht keine äussere Energiequelle, sondern erzeugt den Wasserstoff über einen natürlichen Prozess, und zwar mit einer Reinheit von ca. 98%. Der TÜV hat das bestätigt. Die Technologie besteht nur aus drei Komponenten. Es läuft von selbst bis zu einem Druck von 160 bar. Verwendet wird fein gemahlene Kohle, damit der Wasserstoff andockt. Für den Erfinder sucht GAIA nun Investoren für einen industriellen Prototyp für Wasserstoff-Tankstellen.
Zunächst einmal: es handelt sich mal wieder nicht um ein Patent, sondern um eine Patentanmeldung, die in mehreren Ländern eingereicht wurde. Patentanmeldungen sind vollkommen bedeutungslos. Bestenfalls ist eine Anmeldung eine Art vorgezogener Schutz (sog. Priorität).
Offensichtlich ist man von der Sache sehr überzeugt. Laut o.g. Artikel hat alleine die Patenrecherche 300.000 € gekostet. Die Anmeldung fand in folgenden Ländern statt: Europa, China, Korea, Japan, USA, Australien, Kanada, Israel.
Schauen wir uns das alles mal genauer an:
Die besagte Firma ist eine "Tykhe Ltd." in Singapur. Der Name lehnt sich an die griechische Göttin Tyche (deutsche Schreibweise) an, u.a. Göttin der glücklichen Fügung und des Zufalls. Nach Aussage des Erfinders beruht die Erfindung nämlich auf einer zufälligen Entdeckung bei Arbeiten an anderen Projekten. Dieser Erfinder ist ein Deutscher namens Srecko V., der in Bangkok die Firma "
NST-New Space Technology" betreibt. Ein ziemlich bunter Vogel, zu dem ich
hier schon mal was geschrieben hatte.
Laut der Patentanmeldung beinhaltet das Rezept zur chemischen Wasserstofferzeugung ohne Energiezufuhr von außen diese drei Zutaten: Wasser, CO2, Kohlestaub mit Anteilen von Eisen/Eisenoxid. Zu Letzterem wird gesagt, dass es sich u.a. um Verbrennungsrückstände z.B. aus industriellen Prozessen handelt, also das, was Robert R. von GAIA hier im Forum so beschrieben hatte:
RobertReich schrieb am 28.07.2018:dass dieser Grundstoff an vielen Spots einfach als Dreck herumliegt - ohne jeglichen Wirtschaftlichen Wert (zumindest z.Zt.)
Der Prozess findet laut Patentanmeldung folgendermaßen statt (wie Robert R. es auch beschrieben hatte): Pulver mit Wasser mischen, Zufuhr von CO2, Druck baut sich auf, Wasserstoff-Gas entsteht. Die Reaktion kann anscheinend je nach Rezeptur zwischen Minuten und Tagen brauchen. Es entsteht dabei relativ wenig Wärme. In der Anmeldung werden verschiedenste Zusammensetzungen erwähnt, das Wasser kann z.B. Leitungswasser, Salzwasser, Brackwasser, destilliertes Wasser, etc. sein, das Pulver aus jeglichem Prozess bei dem Kohle verfeuert wird stammen.
Es wurde noch eine zweite Patentanmeldung eingereicht, in der es um die Erzeugung von Ammoniak in einem ähnlichen Prozess geht (
https://patentscope.wipo.int/search/en/detail.jsf?docId=WO2022084996).
Hier die Wasserstoff-Patentanmeldung:
https://patentscope.wipo.int/search/de/detail.jsf?docId=WO2022084995&_fid=IL397469893Noch ein paar Nachträge zu dem Bericht vom Kongress:
- Der SAV-Infinity-Elektronikschrott scheint jetzt bei dem bunten Vogel in Bangkok zu sein, zwecks Rekonstruktion.
- Onkel Ulli fantasiert wieder von Blubberles, die irgendwo gebaut werden.
Spoiler Er informierte, dass eine 100- und eine 500-kW-Anlage mit einer 25 m tiefen Auftriebsröhre auf dem Firmengelände in Betrieb sind. Die 500- kW-Anlage wird vom lokalen Energieversorger betrieben und wurde im elektrischen Teil auch von diesem aufgebaut. Anfang Mai 2023 begann der Bau einer 100-MW-Anlage, 2024 startet
der Bau von zwei 100-MW-Anlagen. Beides sind staatliche Aufträge. Weitere Kunden bestellten 3 x 1-MWund 1 x 1 MW-Anlagen.
- Der neue Stern am Himmel der Freien Energie: HES, Holcomb Energy Sytems. Die Schneiders wollen noch diesen Monat in die USA fliegen, um das Gerät zu untersuchen. Eigentlich sollte das Teil am 18. August im Rahmen einer "Pressekonferenz" vorgestellt und dem europäischen Markt präsentiert werden. Leider ist der Erfinder krank geworden. So ein Pech aber auch. Wer ein bisschen sucht, findet eine gerichtliche Klageschrift aus dem Juli 2023, in der ein Lizenznehmer des HES beschreibt, dass das Gerät nicht nur nicht funktioniert (angeblich höherer Out- als Input), sondern die Stromrechnung in die Höhe getrieben und seine elektrische Installation beschädigt hat.
Und zu guter Letzt:
R. V. nahm dann einen Löffel zwischen die Hände und konzentrierte sich darauf. Durch diese Konzentration erwärmte sich das Metall dermassen, dass es sich biegen liess. Sie sagte, das Experiment sei erfolgreich, wenn sie sich innerlich darauf konzentriere:
“Ich bin eins mit dem Löffel!”...