schtabea schrieb:100 Milliarden mal 1000 Milliarden Sterne und Planeten, alles dies war einmal viel, viel kleiner als ein Sandkorn
Ich glaube, diese Vorstellung vom Urknall ist genau der Grund, warum so viele so große Verständnisprobleme damit haben. Es ist eben nicht so, dass die gesamte Materie in der Form, in der sie heute existiert, damals auf so kleinen Raum komprimiert war. Alles was wir heute an baryonischer und anderer Materie im Universum haben, gab es am Urknall nicht, jedenfalls nicht in dieser Form.
Stell dir einfach einen Eiswürfel vor, der langsam erwärmt wird. Die Wassermoleküle, die vorher schön geordnet in Kristallgittern vorlagen, wandeln die Wärme in kinetische Energie ihrer Teilchen um. Die Kristallstruktur beginnt sich aufzulösen, die sogenannte Wasserstoffbrückenbindung kann einzelne Moleküle nicht mehr halten, das Eis verflüssigt sich. Gedanklich erwärmen wir das Wasser jetzt immer weiter, die Agregate werden immer kleiner, einzelne Wassermoleküle (die mit der höchsten Energie) verlassen den Verband, sprich: das Wasser verdampft. Nun ist aber noch lange nicht Schluß. Bei weiter steigender Temperatur kann das Sauerstoff-Atom die Wasserstoffatome nicht mehr an sich binden, und bei noch höherer Temperatur verlieren die Kerne ihre Elektronen. Wir sind aber noch lange nicht am Ende, denn irgendwann zerfallen die Atomkerne in ihre Bestandteile (Quarks, Gluonen), Elektronen gibt es schon lange nicht mehr. Die Quarks selbst sollen ihrerseits aus größeren Teilchen entstanden sein, die jedoch bei Temperaturen von 10^32K zu reiner Energie werden. Es gibt absolut nichts mehr, als ein "Energiebad" aus ständig entstehenden Teilchen/Antiteilchen-Paaren, die sofort wieder zu Energie zerstrahlen. Genau das, so glaubt man, war der Zustand ganz am Anfang unseres Universums. Und nun lass den Film einfach rückwärts laufen, und dann weißt du, wie ich mir das Ganze so vorstelle. Ich habe aber keinen Schimmer davon, ob es wirklich so war...