SKEPTIKER123 schrieb:Kann ich definitiv nicht gutheißen: Genau dieses tiefere mathematische Verständnis unterschiedet den Physiker noch vom Chemiker oder dem Ingenieur - warum sollte dies aufgegeben werden? Hier ist die Uni Hamburg glücklicherweise kompromisslos.
Warum man das aufgeben sollte, weis ich auch nicht.
An unserer Uni habe ich mich aber auch zeitweise aus Interesse in ein paar Vorlesungen für die ersten Semester gesetzt und was der Herr (Experimentalphysiker) Prof. und der Herr Doktor (auch Experimentalphysiker) da mit der Mathematik angestellt haben, wirkte recht oft ziemlich merkwürdig.
Ich weis nicht, ob es Standart ist, dass Jung-Physiker im ersten Semester in ihren Physikvorlesungen mit Fourierreihen und rießigen Differentialgleichungen abgeschreckt werden und kurz darauf mit Sätzen wie "Nur damit sie es mal gesehen haben." und "Um so etwas gelöst zu bekommen, fragen sie einfach einen Mathematiker ihres Vertrauens." besänftigt werden.
Hat mich nicht gewundert, dass die Physikertruppe im Laufe des Semesters immer kleiner wurde und diverse Leute wegen Mathe abgebrochen haben.
War bei unserem überschaubaren Haufen in der Mathe, in den ersten beiden Semestern, ja genau das gleiche.
Von anfangs noch ~50 Leuten, waren wir am Ende des zweiten Semesters gerade mal noch 10-15 Leute. Die normale 50% Abbrecherquote bis zum Ende des 2. Semesters, hatten wir also sogar noch etwas überboten.
@Anti_Lebakaas Dir möchte ich nur raten, dich nicht von vornherein verschrecken zu lassen.
Gab bei uns in der Mathe auch viele, die sich schlichtweg was anderes unter dem Studium vorgestellt haben und ein paar hat es halt wegen mangelnder Leistungen herausgesiebt.
Ein jedes Studium ist mit Arbeit verbunden und es wird immer wieder Momente geben, in denen man völlig gestresst oder überfordert ist. Lernen/Studieren heißt aber, dass man genau mit solchen Momenten immer und immer wieder konfrontiert wird, weil man ja nicht studieren bräuchte, wenn man schon alles wüsste.
Also wenn es ein Fach ist, was dich wirklich packt und bei dem du auch bereit bist, dich mit den Themen zu quälen, die dir vielleicht nicht sofort zusagen, dann versuch es einfach.
Ein gewisses Grundstudium gibt es immer, aber da muss man halt durch, wenn man sich irgendwann vielleicht in eine gewisse Richtung spezialisieren will.