Verschwörungen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Fall Gustl Mollath

3.212 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Betrug, Bayern, Psychiatrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Gustl Mollath

16.11.2012 um 08:46
Man könnte natürlich auch eine etwas verschwörerische Sichtweise sehen. Zum einen ist es ja so, dass die heutige Justizministerin ist entweder falsch, unvollständig informiert oder lügt aus eigenem Interesse. Sie selber ist erst im Jahr 2003 beim bayrischen Justizministerium und erst seit 2008 Ministerin. Sie war also wahrscheinlich nicht aktiv an der möglichen Vertuschung beteiligt. Ob Sie im Nachhinein davon Kenntnis erlangte oder erst durch die aktuelleren Ereignisse, kann ich nicht sagen. Wenn aber Beispielsweise unter den Schwarzgeldern auch Gelder der CSU wären, wäre eine mögliche Verbindung hergestellt. Diesen Verdacht habe ich aber bisher noch in keinem Bericht wirklilch gefunden. Weiterhin könnte man davon ausgehen, dass Banken, betroffene Kunden, mit hoher Wahrscheinlichkeit hohen Einfluss und gute Verbindungen zu Politik und Justiz haben. Und dann kann es eben schon sein, dass eine Hand die andere wäscht und in diesem Filz aufzuräumen, bedarf es viel Recherche und eines langen Atems.


melden

Der Fall Gustl Mollath

18.11.2012 um 03:38
Sehr sehr unsympathisch diese Merk !!!


melden

Der Fall Gustl Mollath

18.11.2012 um 19:46
Merk muss noch viel erklären

Von Peter issig

Man kennt das in jeder Behörde, jedem Ministerium, jeder Redaktion. Immer wieder melden sich schriftlich oder persönlich Menschen mit seltsamen Anliegen oder Beschwerden. Sie warnen vor bevorstehenden Verschwörungen, Welt-Revolutionen oder Anschuldigungen, die so absurd erscheinen, dass ihnen letztlich nicht nachgegangen wird - mit dem Restrisiko, dass vielleicht doch etwas Wahres an den Vorwürfen dran sein könnte. Mit einem derartigen Fall ganz zu Beginn ihrer Amtszeit muss sich momentan Justizministerin Beate Merk beschäftigen. Und sie kommt dabei unter Druck. Florian Streibl von den Freien Wählern hat bereits sehr voreilig ihren Rücktritt gefordert. Inge Aures von der SPD war zurückhaltender, ist aber inzwischen auch so weit, einen Untersuchungsausschuss im Landtag zu fordern.

Es geht um den Fall Gustl Mollath. Er sitzt seit fast sieben Jahren in der geschlossenen Psychiatrie. Er wurde vom Landgericht Nürnberg-Fürth wegen gefährlicher Körperverletzung in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen - der Bundesgerichtshof bestätigte diese Entscheidung -, weil er seine Frau schwer verprügelt hatte.

Vorausgegangen waren aber auch schwere Anschuldigungen Mollaths gegenüber seiner Frau und der HypoVereinsbank Nürnberg, bei der sie beschäftigt war. Dort soll ein ausgeklügeltes System zur Schwarzgeldverschiebung und Geldwäsche aufgebaut worden sein. Mollath erklärte das auch der Justiz, garnierte seine schriftlichen Anschuldigungen aber auch mit wirren Beiträgen wie einem Brief an den Papst, in dem Mollath seinen Kirchenaustritt erklärt, oder mit Schreiben, die sich mit dem Zustand der FDP befassen. Die zuständige Staatsanwaltschaft, vor die sich Merk nun schützend stellt, nahm vielleicht deswegen die Anschuldigen gegenüber der Bank nicht ernst. Den Vorwürfen wurde nicht nachgegangen. Die Angaben waren nicht stichhaltig oder detailliert genug, es habe deswegen kein begründeter Anfangsverdacht bestanden, deswegen durfte natürlich auch nicht ermittelt werden, ist Merks Argumentation.

Mollath verschwand wegen der Körperverletzung hinter den Mauern der Psychiatrie. Eine "paranoide Wahnsymptomatik" stellte ein Gutachter fest. Im Gegensatz zur Justiz nahm aber die HVB die Sache ernst und prüfte selbst. Schon kurze Zeit später, im März 2003, kam sie zu dem Schluss, dass die Vorwürfe Mollaths weitgehend zutreffend waren und sich bestätigten. Erst jetzt aber kam der Bericht über "Report Mainz" und die "Nürnberger Nachrichten" an die Öffentlichkeit. "Alle nachprüfbaren Behauptungen haben sich als zutreffend herausgestellt", heißt es in dem 17-seitigen Papier, das die Bank seit neun Jahren lieber für sich bewahrte. Warum machte sie keinen Versuch, Mollath zumindest in diesem Punkt zu entlasten? Die menschliche Geste wäre wohl wie eine Selbstanzeige aufgefasst worden.

Die Opposition fühlt sich nun aber von Merk schlecht oder falsch informiert, weil sie bei einer Anhörung im März dieses Jahres und auch später den Eindruck erweckt habe, dass die Vorwürfe Mollaths nicht haltbar seien. Es wird schon spekuliert, ob es bei der Justiz kein besonderes Interesse gegeben habe, der Bank-Geschichte nachzugehen, weil es offenbar auch einen prominenten Kunden gab, der von dem Nürnberg-HVB-System profitierte.

Merk nennt diese Vorwürfe absurd. "Das grenzt an üble Nachrede, das grenzt an Verleumdung", sagte sei. Die Beurteilung der Finanztransaktionen habe für die Einweisung keine Rolle gespielt. Außerdem würde jährlich die Unterbringung geprüft und erst kürzlich wieder gerichtlich bestätigt. Trotzdem wird sie noch viel erklären müssen, bis das Vorgehen der Justiz auch Nicht-Juristen plausibel erscheint.


http://www.welt.de/print/wams/muenchen/article111241678/Merk-muss-noch-viel-erklaeren.html (Archiv-Version vom 04.12.2012)

Der Autor ist stellvertretender Leiter der Bayern-Redaktion der "Welt am Sonntag"


10x zitiertmelden

Der Fall Gustl Mollath

19.11.2012 um 15:42
ich habe mir mal die Page Gustl for Help angesehen...klingt ja nach ner krassen Story. Ich verstehe nun jetzt aber nicht warum der Mann immer noch in der Psychatrie sitzt.
Dafür dass er angeblich seine heimtükische und kriminelle Exfrau verprügelt haben soll?
Andere Leute kommen wegen Vergewaltigung nach kürzerer Zeit raus...bzw. kriegen nur Bewährung.


melden

Der Fall Gustl Mollath

19.11.2012 um 15:50
@NeoDeus
So weit ich das Verstanden habe sitzt er wegen des Gutachtens in der Psychiatrie.
Zitat von LionmondLionmond schrieb:"paranoide Wahnsymptomatik"
Nun ist die Frage, in wieweit die Anschuldigungen gegen die Bank und seine Frau in das Gutachten eingeflossen sind. Sollte der Gutachter seine Anschuldigungen gegen seine Frau und die Bank dahingehend gewertet haben, dass es sich um paranoide Hirngespinste handelt, wäre dies nun sicher neu zu bewerten.

Andererseits die Frage, kennst du den Film Fletcher’s Visionen? Da sind die Aussagen ja auch teilweise wahr, und trotzdem ist Fletcher nicht ganz richtig im Kopf. Ok, es ist ein fiktive Geschichte ;) Wobei es wohl auch Gutachten gibt, die Mollath geistige Gesungheit bestätigen.


melden

Der Fall Gustl Mollath

19.11.2012 um 16:27
@intruder
ich kenne Fletschers Visionen... :) der gut Mel Gibson dreht da ganz schön am Rad. Hat ja aber mit vielen Sachen Recht behalten...im Film.
Das Ding ist, wenn "man" sich einmal auf diesen Weg aufmacht, also in diese Welt der Verschwörungen...dann denke ich schon, dass man irgendwann auch die Objektivität und den gesunden Abstand zu manchen Sachen verliert.
Gut möglich, dass man da ein bisschen paranoid wird.
Aber stell dir mal vor, du würdest einem großen Betrug auf die Schliche kommen und würdest dann zum Schluss weggesperrt...also ich würde da denke ich mehr als die Fassung verlieren.
Wenn ich mir das Video aus der Psychatrie anschaue, wo er sein Fall schildert...macht er auf mich keinen Psychoeindruck, sondern eher einen klaren und normalen....

Youtube: GustlVideo1_0001.wmv
GustlVideo1_0001.wmv
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.



melden

Der Fall Gustl Mollath

19.11.2012 um 16:35
Ja, habe auch ein anderes Video mit ihm gesehen, und er kam mir nicht wirklich gefährlich vor, aber ich kann das auch nicht wirklich beurteilen. Aber was du schreibst ergibt schon Sinn


melden

Der Fall Gustl Mollath

19.11.2012 um 17:12
Was ich beängstigend finde...wenn das so stimmt, wie das geschildert wurde auf "Gustl-for-help"...wenn die Judikative und Exekutive so vorgegangen ist, dann sind wir schon viel weiter als ich gedacht habe. Es gibt Gesetzte die verabschiedet worden, die hier umgangen bzw. vorsetztlich missachtet worden und das von Dutzenden Personen aus allen möglichen Instanzen. Ohne jegliche Folgen...und das um Finanzinstitute zu schützen.
Wie lächerlich ist das eigentlich, die Regierung bezahlt Geld dafür, um eine CD von einem Hacker zu kaufen der über Schwarzgeldkonten "aufklärt" und hier wurde schon vor Jahren, jemand weggesperrt der auf Machenschafften einer sehr bekannten Bank hingewiesen hat und auch zur Anzeige gebracht hat und sogar bei Politikern um Hilfe gesucht hat... tja und da merkt man halt, dass nach Außen das gute Image bewahrt wird, aber im inneren sind das alles geldgierige und heimtükische Schlangen.
@intruder


melden

Der Fall Gustl Mollath

20.11.2012 um 08:51
@NeoDeus
Der Unterschied ist, dass es da um Ausländische Banken ging, die böses tun, bei inländischen Banken scheint man es vielleicht nicht so eng zu sehen. Es ist ja nun auch so, dass die CSU gegen den Ankauf der CDs war.
Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Hans-Peter Friedrich, spricht sich gegen den Kauf der neuen CD mit Daten mutmaßlicher Steuersünder aus....
CSU-Landesgruppenchef: Friedrich lehnt Kauf von Steuerdaten-CD ab - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/deutschland/csu-landesgruppenchef-friedrich-lehnt-kauf-von-steuerdaten-cd-ab_aid_478094.html
Mit Abscheu und Empörung reagiert Bayern auf den Ankauf von Steuer-CDs durch andere Länder. „Wir haben genug Steuereinnahmen, wir müssen nix zusammenkaufen“, lästerte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) im Juli.
http://www.merkur-online.de/nachrichten/politik/auch-bayern-nutzt-steuer-cds-2455449.html

Bisher habe ich auch noch keinen Hinweis auf die betroffenen Personen gefunden, also die Kunden der Bank, oder hat nur die Bank in eigenem Interesse Gelder verschoben?


melden

Der Fall Gustl Mollath

20.11.2012 um 09:00
Zitat von LionmondLionmond schrieb: Er wurde vom Landgericht Nürnberg-Fürth wegen gefährlicher Körperverletzung in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen - der Bundesgerichtshof bestätigte diese Entscheidung -, weil er seine Frau schwer verprügelt hatte.
Interessant ist dazu,dass die SZ die Situation anders darstellt:
Falsche Daten, einseitige Beweise und fehlende Objektivität: Der Strafrechtsprofessor Henning Ernst Müller nimmt das Verfahren in der Causa Mollath vor dem Nürnberger Landgericht förmlich auseinander.
Das Verfahren vor dem Nürnberger Landgericht nimmt der Strafrechtler förmlich auseinander. Wie die Kammer gearbeitet habe, zeige sich schon auf der dritten Seite des Urteils. Dort werde ein falsches Datum für die angebliche Tat Mollaths angegeben. Tatsächlich datiert das Gericht diese auf das Jahr 2004 - passiert sein soll sie aber 2001. Auch stütze das Gericht den Vorwurf der Körperverletzung allein auf die Angaben der Frau - deren Strafanzeige erst mehr als ein Jahr nach der angeblichen Tat erfolgte. In der Beweiswürdigung werde auf diesen ungewöhnlichen Umstand aber nicht einmal eingegangen.
Sollten bei einer schweren Körperverletzung nicht auch ärztliche Bescheinigungen vorliegen?
Eine Verurteilung nur aufgrund der Aussage der Frau?
Dazu noch,dass die Anzeige erst ein Jahr später erfolgte und die falsche Datierung der Tatzeit.
Schon sehr ungewöhnlich.
Spricht nicht gerade für unser Rechtssystem.
n der Würdigung der Zeugenaussage der Frau werde der von Mollath erhobene Vorwurf nicht einmal erwähnt, die Frau habe für Kunden der Hypo-Vereinsbank Schwarzgeld in die Schweiz geschafft. Ein Fehler, stellt Müller fest. Immerhin "wäre dies ein Motiv gewesen, ihren Mann falsch zu beschuldigen". Bei einer Aussage-gegen-Aussage-Konstellation hätte sich das Gericht mit Mollaths Vorwürfen auseinandersetzen müssen. Stattdessen seien diese pauschal als fixe Idee verworfen worden.

Mollath habe Angaben über Namen, Beträge und Schweizer Konten gemacht. "Viel konkreter" hätten diese kaum sein können, stellt Müller fest. Juristisch habe Mollaths Anzeige zumindest den Anfangsverdacht der Steuerhinterziehung und Beihilfe dazu begründet.
Interessant auch diese Bemerkung:
Der damalige Vorsitzende Richter, Otto Brixner, hatte im SZ-Gespräch betont, am Mollath-Verfahren sei bis heute "nichts zu beanstanden".
Zitate aus:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-gustl-mollath-strafrechtler-wirft-justiz-gravierende-fehler-vor-1.1526369


Kann man schon ins Grübeln kommen.


melden

Der Fall Gustl Mollath

20.11.2012 um 09:04
@intruder
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=5jFG7rN8l9g

hier auch sehr interessant, die Frau Mollath hat lt. ReportMainz ihren Job deswegen verloren. Aber zu den Kunden die im großen Stil ihr Geld aus Land gebracht haben, wurde nichts gesagt. Außer dass es wohl auch eine sehr prominente Person gibt.
Also so wie ich das sehe, haben da Leute Ihre privaten Interessen vertreten...mit Sicherheit haben da auch einige Leute in höheren Positionen die Hand aufgehalten.


melden

Der Fall Gustl Mollath

20.11.2012 um 09:20
Wird irgendwie immer dubioser:
Er hat das Ehepaar Mollath lange gekannt, als Zeuge wurde er jedoch nicht befragt: Weil Edward Braun aber noch immer von Gustl Mollaths Unschuld überzeugt ist, gab er von sich aus eine eidesstattliche Erklärung ab - und bekam dafür Ärger vom Gericht.
Im November 2011 meldet sich ein Zeuge bei der Staatsanwaltschaft,weil er bei
einem Gespräch zwischen Moser und seiner Frau zugegen war,welches Moser
hätte entlasten können:
Er hat in einem Schreiben an die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth - und zugleich an die Justizministerin Beate Merk (CSU) - dargelegt, dass er sich an ein Gespräch mit der damaligen Frau von Gustl Mollath erinnere. Und dass die Frau, seiner Erinnerung nach, in dem Gespräch gesagt haben soll: Ihr Mann, Mollath also, sei doch irre, den lasse sie auf seinen Geisteszustand überprüfen, dann hänge sie ihm was an. Und sie wisse auch schon, wie.

Edward Braun, Zahnarzt aus Bad Pyrmont, hat das Ehepaar Mollath lange gekannt,
Als eidesstattliche Versicherung hat Braun seine Erinnerungen an das Gespräch mit der Frau der Staatsanwaltschaft übermittelt. Zurück kam: Eine Zahlungsaufforderung über 60 Euro.
Und dann geriet er erstmal selbst in die Mühlen der Justiz.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-wenn-der-zeuge-nicht-gefragt-wird-1.1527536

Mal gespannt wie es weitergeht.Zumindest hat sein Fall den Mainstream erreicht.
Sollte da etwas nicht korrekt gelaufen sein,besteht zumindest die Hoffnung,dass es
nicht mehr ohne weiteres unter den Teppich gekehrt werden könnte.


melden

Der Fall Gustl Mollath

20.11.2012 um 17:12
Was für ein Sumpf .....

In Deutschland liegt sowieso so einiges im Argen,wenn die Aussagen von Jürgen Roth in seinen Büchern "Anklage unerwünscht!", "Der Deutschland Clan" und "Mafialand Deutschland" stimmen (was ich annehme).

Und warum hat Deutschland den UN-Antikorruptionvertrag noch nicht unterschrieben?


melden

Der Fall Gustl Mollath

21.11.2012 um 09:44
Liegt vielleicht daran, dass die Deutschen hierzu irgendwie ein gespaltenes Verhältnis haben. Zumindest waren Bestechungsgelder (Zuwendungen im Geschäftsverkehr, oder auch nützliche Aufwendungen Wikipedia: Bestechung ) erst seit ein paar Jahren nicht mehr von der Steuer absetzbar sind. Und wenn es um die Abgeordneten geht, da kann man den oben verlinkten Beitrag gerne weiterlesen ;)
Abgeordnete sind nach deutschem Recht keine Amtsträger, sondern nur Mandatsträger. Sie können deshalb nur bei Aufhebung der Immunität wegen Bestechung strafrechtlich verfolgt werden. Strafbar ist bislang aber nur der Stimmenkauf. Deutschland ist damit eines der wenigen Länder, das die Abgeordnetenbestechung nach den Maßstäben der entsprechenden UN-Konvention gegen Korruption noch nicht unter Strafe stellt. Diese wurde zwar seinerzeit von der deutschen Justizministerin Brigitte Zypries unterschrieben, aber noch nicht vom Bundestag ratifiziert.



melden

Der Fall Gustl Mollath

23.11.2012 um 21:45
Sehr schön ...



Anzeigen gegen Ministerin Merk


Verdacht der Strafvereitelung oder Freiheitsberaubung: In der Sache Gustl Mollath sind Anzeigen erstattet worden - auch gegen Justizministerin Beate Merk.

Der Rechtsanwalt Rainer Schmid hat bei der Staatsanwaltschaft München Strafanzeige wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung, der falschen Verdächtigung und möglicher anderer Delikte in der Sache Gustl Mollath erstattet.

Die Anzeige erstrecke sich auf sämtliche am Verfahren Beteiligten, sagte der Anwalt, der aus Nagold in Baden-Württemberg stammt. Es gäbe genügend Anhaltspunkte, dass das zuständige Gericht den Wahrheitsgehalt der gegen Mollath gerichteten Vorwürfe nicht hinreichend geprüft habe. Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) habe sich "im Landtag in einer Form geäußert, die eine Falschaussage durchaus möglich" erscheinen lasse, sagte Anwalt Schmid.

Eine in Sachsen angesiedelte "Arbeitsgruppe Recht und Psychiatriemissbrauch" hat ebenfalls Anzeige gegen Merk erstattet. Die Gruppe sehe den Verdacht der Strafvereitelung im Amt, Duldung der Rechtsbeugung und andere Delikte, sagte die Sprecherin Brigitte Schneider.

Der Eingang der Anzeige wurde von der Polizei in Sachsen bestätigt. Bei der Münchner Staatsanwaltschaft lagen die beiden Anzeigen am Dienstag nicht vor, sagte ein Sprecher. Zum weiteren Verfahren werde man sich erst äußern, sobald dies geschehen sei.



Das Schweigen der Banker


Von Olaf Przybilla und Uwe Ritzer, Nürnberg

Kein Gericht und kein Gutachter glaubte Gustl Mollaths Berichten über Schwarzgeldgeschäfte von HVB-Mitarbeitern. Er landete in der Psychiatrie. Die Hypo-Vereinsbank wusste seit Jahren, dass viele Geschichten von Mollath stimmen - und tut bis heute so, als ginge sie das alles nichts an. Eine Spurensuche.

Gustl Mollath liebt Ferraris. Früher hat er diese Leidenschaft ausgelebt, noch heute bekommt er einen verklärten Blick, wenn er davon erzählt. Mollath hat Maschinenbau studiert, später sein Geld mit der Restaurierung italienischer Sportwagen verdient und, wie er findet, eine ganze Menge merkwürdiger Menschen kennengelernt in der Zeit. "Schickimicki-Typen", sagt er, reiche Leute, die ihn aber nie gekümmert hätten. Ihn interessierten Ferraris. "Wissen Sie", sagt Mollath, "ich bin interessiert an der Ästhetik von Technik." Überhaupt an Ästhetik.

Mollath sitzt in einem Besucherzimmer der geschlossenen Abteilung im Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Drei quadratische Tische, akkurat von vier Stühlen umstellt, ein paar Zimmerpflanzen am Fenster. Ästhetik? Mollath deutet auf die Bilder an der Wand, die andere Patienten gemalt haben. "Ist doch schön", sagt er sarkastisch. Therapeutisches Malen. Mollath malt nicht mit; er lehnt jede Therapie ab. Er sei schließlich gesund, sagt er. Seit sechs Jahren ist er in der Psychiatrie eingesperrt.

Mollath, so urteilten Gerichte und medizinische Gutachter immer wieder, leide unter Wahnvorstellungen, er sei gefährlich. Nicht als einzigen, aber als einen der wichtigsten Belege für seinen Wahn führten sie sein Gerede über dunkle Geschäfte bei der Hypo-Vereinsbank (HVB) an, in die seine Ex-Ehefrau, eine frühere Vermögensberaterin der Bank, verwickelt gewesen sei.

Inzwischen weiß man: zumindest diese Vorwürfe Mollaths stimmten.

Unter Rechtfertigungsdruck

Es existiert ein interner, jahrelang unter Verschluss gehaltener Revisionsbericht der HVB, der zu dem Ergebnis kommt: "Alle nachprüfbaren Behauptungen haben sich als zutreffend herausgestellt." Bereits 2003 waren die HVB-Prüfer auf ein internes Netzwerk gestoßen, nachdem Mollath die Bank angeschrieben hatte. Die Revisoren fanden Anhaltspunkte und Belege für Geldwäsche, Beihilfe zur Steuerhinterziehung, fragwürdige Wertpapiergeschäfte und Verstöße gegen eine Vielzahl von Richtlinien - und das alles über Jahre hinweg.

Seit die Süddeutsche Zeitung und der SWR in der Sendung "Report Mainz" vor einer Woche erstmals über diesen Revisionsbericht berichteten, kam eine Lawine ins Rollen. Hunderte Bürger solidarisieren sich in Briefen und im Internet mit Gustl Mollath. Die mit dem Fall befassten Gerichte, die psychiatrischen Gutachter und die Staatsanwaltschaft sind unter Rechtfertigungsdruck geraten. Die Opposition in Bayerns Landtag ist in Aufruhr; Justizministerin Beate Merk (CSU) muss um ihr politisches Überleben fürchten.

Einzig die HVB tut so, als wäre nichts gewesen.

"Blinde Kuh"

Vorstandschef Theodor Weimer, zur fraglichen Zeit 2003 noch nicht im Amt, redet lieber über Umsatz und Profit der Bank und betätigt sich nicht eben als Aufklärer. Zum Fall Mollath fiel ihm bislang nur ein öffentlicher Satz ein: "Ich würde uns allen empfehlen, dass wir uns auf den juristischen und medizinischen Sachverstand der zahlreich eingeschalteten Behörden und Sachverständigen verlassen sollten." Die Frage jedoch, warum die HVB nichts zugunsten Mollaths unternahm und er auf Jahre hinaus womöglich unrechtmäßig in der Psychiatrie landete, lassen Weimer und die HVB unbeantwortet.

Wäre es nicht die moralische, die menschliche Pflicht der Banker gewesen, die Justiz von dem Revisionsbericht zu informieren, der Gutachter und Richter über Gustl Mollath womöglich anders hätte urteilen lassen? Dazu die HVB-Pressestelle: "Einen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen unserer Revision und dem Strafprozess, bzw. der Unterbringung von Herrn Mollath, können wir nicht erkennen." Auch habe man mit den Prozessen gegen Mollath nichts zu tun. Im Übrigen habe man sich rechtlich korrekt verhalten, weil man kein strafrechtlich relevantes Verhalten von Mitarbeitern erkannt habe. Die Argumentation erinnert ein bisschen an das Spiel "Blinde Kuh".


http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-anzeigen-gegen-ministerin-merk-1.1528454


melden

Der Fall Gustl Mollath

30.11.2012 um 13:14
Die Justiz soll sich nach dem Willen von Bayerns Justizministerin Beate Merk neu mit dem Fall Gustl Mollath beschäftigen. Der 56-Jährige sitzt seit Jahren in der Psychiatrie. Vorwürfe, die er gegen die HypoVereinsbank erhoben hatte, wurden als Paranoia abgetan. Sie sind aber offenbar wahr.
...
Merk wies den Vorwurf der Lüge als "Unverschämtheit" zurück und warf der Opposition vor, den Fall für parteipolitische Zwecke zu missbrauchen. Die Justizministerin hatte betont, Mollath sei nicht wegen seiner Vorwürfe gegen Mitarbeiter der HypoVereinsbank in der Psychiatrie, sondern "weil er für die Allgemeinheit gefährlich war und gefährlich ist".
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-bayerns-justizministerin-merk-ordnet-ueberpruefung-an-a-870207.html

Wenn dem so ist, warum dann jetzt doch eine neue Untersuchung.


melden

Der Fall Gustl Mollath

02.12.2012 um 10:33
Die Ex von Mollath

http://www.petra-maske.de/index.php/ueber-mich.html (Archiv-Version vom 03.12.2012)


melden

Der Fall Gustl Mollath

02.12.2012 um 10:48
@Lionmond

Klingt eher danach, als sei die Dame ein Fall für die nähere psychsiche Untersuchung...


melden

Der Fall Gustl Mollath

02.12.2012 um 10:59
Nicht nur die ...


melden

Der Fall Gustl Mollath

02.12.2012 um 11:11
Auch interessant: Justizministerin Merk führte an, dass ja jedes Jahr geprüft werde, ob Mollath zu Recht in der geschlossenen Klinik einsitzt, und diese Prüfung hätte immer ergeben, dass er nach wie vor gemeingefährlich sei. Dahinter steckt ganz einfach die Tatsache, dass Mollath sich weigert, sich therapieren zu lassen (weil es da nichts zu therapieren gibt), und daher auch keine "Besserung" seines "Zustandes" eintreten kann.


melden