@podgorskiNein, da hast du, meine ich, beides Mal das Gleiche erwischt. (Ich bin kein Volkswirt, deshalb bitte mit Vorsicht genießen.)
Die Barreserven (die üblicherweise bei der Nationalbank hinterlegt werden) sollen nur sicherstellen, dass eben doch genügend Barmittel zur Verfügung stehen.
Seien wir realistisch. Früher gab es Lohntüten, sprich mein Gehalt erhielt ich in Bargeld (habe ich so tatsächlich noch als Schülerjob erlebt).
Heute wird mir mein Gehalt überwiesen. Meine Miete überweise ich. Meine Stromkosten überweise ich. Wassergebühren überweise ich. usw. usf.
Wenn ich die Wocheneinkäufe erledige mache ich das mit der EC-Karte. Wenn ich tanke nutze ich die EC-Karte usw. usf.
Tatsächlich in Bar gebe ich ca. 1/6 meines Gehaltes aus. (Selbst das Taschengeld für den Nachwuchs wird auf das Konto überwiesen.
;) )
Rein theoretisch könnte ich aber jederzeit zu meiner Bank gehen und sagen, ich möchte mein ganzes Geld in Bar haben. Täten das alle (der berühmtberüchtige Banken-Run) hätten wir ein Problem. Soviel Bargeld existiert gar nicht, da die meisten Transaktionen ja unbar getätigt werden. Denke mal an einen Automobilhersteller z.B. Klar hat der auch eine Bar-Kasse um damit kleinere Erledigungen zu bezahlen, aber generell? Seine verkauften Auto erhält er unbar bezahlt. Seine Lieferanten bezahlt er unbar. Seine Angestellten ebenfalls unbar. D.h. der tatsächliche Bedarf an Bargeld ist eben nur ein Bruchteil des Geldes. Die Erfahrung zeigt: 1% reicht. Und da ja nicht jede Bank immer gleich viel Geld braucht, wird es zentral (üblicherweise bei den Landesbanken) gebunkert, so dass jede Filiale auf Abruf innerhalb kurzer Zeit (je nachdem zwischen 1 und 4 Stunden) nahezu beliebige Mengen an Bargeld erhalten kann. Solange eben nicht alle auf die Idee kommen.
Das also ist die Bargeldreserve. (Soweit ich das weiß ist die Mindestreserve da nur ein Synonym für.)
Kommen wir nun zur Eigenkapitalquote.
Was machen Banken? Banken verwalten das Geld von fremden Menschen. Machen wir es einfach: 10 Menschen haben je 1000 (was auch immer, ich lasse die Währung mal weg) bei der Bank hinterlegt. Dafür erhalten sie sagen wir mal 2 % Zinsen. Woher hat die Bank nun aber das Geld für die Zinsen? Weil sie das Geld nimmt und für 4 % (ja schon klar, so günstig gibt es das im Normalfall nicht) verleiht. D.h. sie hat eine Marge von in diesem Beispiel 100% (sie nimmt doppelt so viel Geld ein, wie sie bezahlt). Rechnet sich bei 10.000 nicht wirklich, aber Banken bezeichnen ja selbst 15 Millionen noch als Peanuts. Nun nehmen wir einmal an, die Bank würde die kompletten 10.000 an einen Schuldner ausleihen. Der hatte aber nie die Absicht das Geld zurückzuzahlen oder hat sich verspekuliert oder (bleiben wir mal historisch korrekt) sein Schiff ist untergegangen. Das Ergebnis war, dass die 10.000 weg waren. Jetzt will aber einer der 10 Anleger seine 1000 wiederhaben. Geht nicht, Bank bankrott. So ähnlich, wenn auch mit ganz anderen Summen, ist es früher öfter mit Banken passiert. Die Banken haben entschieden wem sie das Geld geben, haben den Gewinn kassiert und im Falle des Verlustes waren die Anleger die Gelackmeierten.
Um dem entgegenzuwirken wurde die sogenannte Eigenkapitalquote ins Leben gerufen. (Die, soweit ich das im Kopf habe bei 8% liegt). Das bedeutet, dass die Bank eben nicht mehr das Geld der Anleger zu 100 % verleihen darf, sondern sie muss sich an jedem Kredit mit einem gewissen Eigenkapital beteiligen. (Seit Basel II ist das sogar noch komplizierter geworden, da die Kapitalquote jetzt von der Bonität des Schuldner abhängt und die Bank haftet.) Damit wurde sichergestellt, dass die Banken vorsichtiger mit fremdem Kapital umgehen. Dazu kommen dann noch so Dinge wie der Einlagensicherungfond, aber das ist noch wieder eine ganz andere Baustelle.
Zusammenfassung:
Barreserve: garantiert die notwendigen Barmittel für den Barzahlungsverkehr
Eigenkapitalquote: garantiert den pfleglichen Umgang der Banken mit fremden Kapital