@SoundsLegit http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1783892/Wie-verlaesslich-sind-Bundeswehrwaffen%253F#/beitrag/video/1783892/Wie-verlaesslich-sind-Bundeswehrwaffen%3FGrünen-Politiker bei 5:40
Kalaschnikov-Überlegenheit bei 6:20
Nein, nicht mehr Probleme mit den Grünen als mit den anderen. Ich bin vorsichtig geworden beim Loben. Ich finde Cem Özdemir gut. Ich schieße traditionell omnidirektional.
Natürlich ist das Video des ZDF eine Kampagne, die schon im April begonnen hat (Frontal berichtete).
Bei 3:16 schießt ein Mann Salven. Es ist im folgenden dann immer die Rede davon, dass die Schußgenauigkeit um 40 cm schwindet. So wie der Mann schießt, kann er sowiso nur auf kurze Entfernung treffen, da spielen die bei 100m gemessenen 40 cm mit Heißrohr keine Rolle. Wir haben nie Dauerfeuer geübt, wir sind hier nich bei Rambo, wir durften auch nicht den Dreier-Feuerstoß nehmen, alles außer im Nahkampf viel zu ungenau.
Wir halten das Video bei 1:35 an. Das ZDF ist stolz auf sein "vertrauliches=niedrigste Geheimhaltungsstufe" Dokument. Das Dokument ist wohl jedem Soldaten zugänglich, darf mit nach Hause genommen werden. Die Aufmachung ist poppig. Der Titel "Aus dem Einsatz lernen".
Wir halten das Video bei 1:46 an. Jetzt wird das Hauptargument farbig hinterlegt:
Durch Truppe im Einsatz wurde eine mangelnde Wirksamkeit des G36 festgestellt. Dies liegt zum einen an der Wirksamkeit der Munition, die für Kampfentfernungen über 300-400m nur bedingt geeignet ist, zum anderen aber auch an der falschen Handhabung des Sturmgewehrs G36 im Feuerkampf.
Die erste Aussage besagt nur, dass nur Ziele innerhalb von 400m sicher getroffen werden können, dies gilt für alle automatischen Waffen der Welt. Aus 400m den Oberkörper eines ruhenden Soldaten zu treffen ist unter guten Bedingungen möglich. Windstille, Visiereinstellung, Tageslicht, Auflage des Gewehrs auf Untergrund, die Übereinstimmung von Kimme und Korn und das Nachhalten vorausgesetzt.
Die zweite Aussage besagt, dass die Soldaten irgendeinen systematischen Fehler bei der Bedienung machen. Dies betrifft nicht das Gewehr. Nicht.
Die nächste Markierung ist dann, das das Gewehr heißgeschossen wird. Der Lauf jeder automatischen Waffe der Welt wird bei Dauerbetrieb heiß. Das Problem ist bekannt, aber nicht lösbar, deshalb sucht man ja auch nach Laser- und Strahlenwaffen, eben Alternativen.
Auf diesen beiden Argumenten baut die Verteufelung des G36 durch das Frontalfernsehen auf. Ich wünsche mir den seeligen Bodo H. Hauser zurück, der bestimmt einen etwas naiven Eindruck gemacht hat, gegen die schneidende Klugstimme der Moderatorin, wo aber so ein Müll nicht gesendet wurde.
Das einzig substanzielle sind die dokumentierten Materialschäden. Vom G3, dem Vorgängermodell sind diese nicht bekannt. Es wird auch nichts über die Häufigkeit dieser Materialschäden ausgesagt. Wenn jeder Bundeswehrsoldat über ein G36, ich denke, das ist im Moment der Standard, verfügt, dann ist der Bestand bei der Bundeswehr bei 170.000 Systemen.
Materialschäden gibt es an allen technischen Systemen im Einsatz, es gibt quasi nichts verschleißfreies, noch nicht einmal Diamantbohrer. Wenn diese Schadensbilder gehäuft da sind, muss man untersuchen, ob die Ursache ein Konstruktionsfehler oder Fertigungsfehler ist. Dies wurde von HK getan, ohne die Häufung, mit negativem Ergebnis.
Da die beiden Hauptargumente aus der Luft gegriffen sind, gehe ich davon aus, dass auch dieses Argument reine Phantasie ist. Es reicht nicht aus, einzelne Schrottautos vom TÜV anzuprangern, um daraus eine Bewertung des Gesamtzustandes aller fahrenden PKW zu deduzieren.
Übrigens werden alle Gewehre regelmäßig, ich glaube im Rahmen der Materialerhaltung zum Hersteller geschickt und dort vermessen. Bei einem Fehler wird die Visiereinrichtung wieder justiert. Wahrscheinlich gibt es auch ein Verfahren, den Gewehrlauf bei einer Beschädigung zu richten. Analog der Justierung der Scheinwerfer bei Autos und dem Richten von Autos nach einem Unfall.
So what?
Gruß