John F. Kennedy: Mord oder Verschwörung?
25.12.2012 um 16:30
Wußte Lyndon B. Johnson vom Mordplan gegen John F. Kennedy?
vom 29.11.1998
Die Mutter seines unehelichen Kindes behauptet es in einem Interview des "Figaro-Magazine"
Paris - War US-Präsident Lyndon B. Johnson Mitwisser des Mordkomplotts, dem sein Vorgänger John F. Kennedy am
22. November 1963 in Dallas zum Opfer fiel? Aussagen einer ehemaligen Geliebten von Johnson namens Madeleine Brown lassen die Ereignisse jener Tage jetzt in einem neuen Licht erscheinen.
In einem Interview mit dem französischen "Figaro Magazine" berichtete Madeleine Brown von einer Party im Hause des texanischen Millionärs Sid Murchison in Dallas am 21.November 1963, dem Vorabend des Attentats auf Kennedy. Brown: "Die Party wurde zu Ehren von Edgar Hoover, des FBI-Chefs gegeben. Richard Nixon war anwesend und auch John McCloy, später Mitglied der Warren-Kommission, die das Attentat auf Kennedy aufklären sollte, und natürlich viele Texas-Millionäre, angeführt von H. L. Hunt. Vizepräsident Lyndon Johnson kam ziemlich spät. Er schloß sich sofort mit Hunt und anderen für zehn Minuten in einem Zimmer ein. Er bemerkte mich, als er mit hochrotem Kopf aus dem Zimmer trat. Er kam zu mir und flüsterte mir ins Ohr: ,Übermorgen werden mich diese verdammten Kennedys nicht mehr behindern. Dies ist keine Drohung, sondern ein Versprechen.'"
Madeleine Brown, die in den sechziger Jahren in einer Werbeagentur in Dallas arbeitete, erfreute sich der besonderen Zuneigung und des besonderen Vertrauens von Johnson: Er kannte sie seit dem Jahre 1948, und sie hatte einen unehelichen Sohn namens Steven von ihm, der inzwischen verstorben ist.
Am Morgen des 22. November 1963 rief Johnson Madeleine Brown aus seinem Hotel an und wiederholte die Worte, die er ihr am Abend zuvor zugeflüstert hatte. "Lyndon war ständig gegen John F. Kennedy aufgebracht", erinnert sie sich. Schon nachdem Johnson bei den Vorwahlen der Demokraten 1960 Kennedy unterlegen war, erklärte er, "er habe eine Schlacht verloren, jetzt gehe es darum, den Krieg zu gewinnen". Von John F. Kennedy und dessen Bruder, dem US-Justizminister Robert Kennedy, sprach er im Zorn immer nur als von "den irischen Bastards". Madeleine Brown erinnerte in ihrem Gespräch mit dem "Figaro Magazine" daran, daß Johnson seine politische Karriere wesentlich den texanischen Ölmillionären Haroldson L. Hunt und Sid Murchinson zu verdanken hatte.
Vier Wochen nach dem Attentat wagte es Madeleine Brown, Lyndon B. Johnon, der nun Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, zu fragen, ob er tatsächlich in die Ermordung Kennedys verwickelt gewesen war. Brown: "Er wurde furchtbar wütend. Dann sagte er zu mir: ,Du kennst meine Freunde. Sie haben ihn getötet.'"
"Dallas," berichtet Madeleine Brown, "war in den fünfziger und sechziger Jahren eine Kleinstadt. Ich hatte das Glück, daß ich im richtigen Moment am richtigen Ort war und alle diese Leute kennenlernte." Sie kannte auch Jack Ruby, den Mann, der den mutmaßlichen Kennedy-Mörder Oswald nach dessen Verhaftung erschoß und selbst Anfang 1967 an Lungenkrebs starb.
Ruby veranstaltete in seinem Club oft Poker-Partys für seine Freunde. Madeleine Brown: "In jener Zeit konnte Ruby alles organisieren, was illegal war. Er kannte jeden im Dallas Police Department."
Ruby wußte bereits zehn Tage, bevor es in den Zeitungen zu lesen war, daß Kennedy Dallas besuchen würde. Er kannte auch genau den Weg, den John F. Kennedy und seine Frau Jaqueline in einer offenen Limousine durch die Straßen der Stadt zurücklegen würden.
Der französische Autor William Reymond hat Madeleine Browns Aussagen in einem Buch mit dem Titel "JFK, autopsie d'un crime d'Etat" - "JFK, Autopsie eines Staatsverbrechens" verarbeitet. Er schreibt, Kennedy habe durch seine Steuerpolitik den Zorn texanischer Ölmillionäre erregt. So habe der Ölmillionär Hunt öffentlich erklärt: "Kennedys Gesetze sind tödlich für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten." Hunt gab jedes Jahr zwei Millionen Dollar für Propaganda-Kampagnen gegen Kennedy aus.
Vizepräsident Johnson, schreibt Reymund, war in Korruptionsaffären verstrickt und fürchtete, daß sie aufgedeckt würden. "Als Johnson nach der Ermordung Kennedys zum 36. Präsidenten der USA vereidigt worden war, hatte er alle Macht, die Untersuchung des Attentats zu kontrollieren und zu steuern sowie seine Komplizen zu schützen", schreibt William Reymond.