Goethe, Schiller, Heine, Shakespeare etc.

ashert schrieb:Sie waren im Grunde also auch nie mehr als nur die Spitze vom Eisberg bzw. die offiziellen Karrieristen auf den Leichenbergen Millionen anderer!

Um mal einen etwas zeitneheren Schreiber zu zitieren:

"Vierzig Leute müssen sehr harte körperliche Arbeit verrichten damit einer in Muse in höheren geistigen Sphären schweben kann."

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ashert schrieb:Also gibt es heute doch auch nicht mehr den geringsten Grund diese noch lesen zu müssen?

Dann nenn doch bitte mal ein paar (oder wenigstens einen) Dichter/Dramatiker die/der deiner Meinung nach heute noch mit Grund gelesen werden kann.

CU m.o.m.n.

Ich finde zumindest Goethe sehr kritisch.
In Faust bspw. spricht Er eine Menge politischer Themen an.

Insofern will ich Goethe hier einfach mal verteidigen. :D ;)

MyMyselfAndI schrieb:Dann nenn doch bitte mal ein paar (oder wenigstens einen) Dichter/Dramatiker die/der deiner Meinung nach heute noch mit Grund gelesen werden kann.

Wilhelm Busch und Jean Effel vielleicht? So recht dichten tut ja heute keiner mehr, da gibts aber bestimmt noch mehr Alternativen als nur die man aus der Schule kennt!

Ich bin ja schon froh, wenn ein heutiger Deutscher überhaupt Namen wie Goethe und Schiller kennt.

Übrigens möchte ich mal anmerken, dass die keinesfalls immer brav allen Fürsten aus der Hand gefressen haben.
Man lese mal eine Biographie über diese Männer und nicht nur Wikipedia oder andere Kurzformen, dann weiß man, was deren Werke für Qualität besaßen, welche großen Fähigkeiten sie besaßen. Und das nicht nur in der Dichtkunst, Goethe beispielsweise hat sich auch auf verschiedensten anderen Feldern betätigt, der Naturwissenschaften oder Linguistik.

Und was soll eigentlich schlimm daran sein, dass sie unter anderem auch für Fürsten gearbeitet haben? Von Luft und Liebe leben auch gute Dichter und Wissenschaftler nicht.

@ashert:

ashert schrieb:Wilhelm Busch und Jean Effel vielleicht?

Vielleicht oder vielleicht nicht?

Wie wäre es wenn du dir mal ein Rückrad wachsen lassen würdest und eine eindeutige Aussagen machst!

Und einen Grund lieferst, aus dem gerade diese beiden (von mir aus auch noch mehr) heute noch gelesen werden sollten, aber Goethe, Schiller, Heine, Shakespeare etc. nicht.

CU m.o.m.n.

@ashert


Mir ist nur nicht ganz klar, was Du fordern willst?

Erlaubt seien an der Schule nur noch Werke von Becher, Bredel, Grünberg, Hotopp, Kläber, Marchwitzka, Neukrantz, Ottwald oder Schönstedt. Aber auch nur dann, wenn der Autor lange genug im BPRS Mitglied war?

Es geht doch nicht so sehr darum das man was bestimmtes liest, machen die Schüler freiwillig ja eh nicht, sondern man ihnen vermittelt was gutes zu lesen! Was das ist können wir aber garnicht wirklich wissen, das wissen nur die Schüler vor ihrem eigenen Bücherschrank!

Also muss der Lehrer erstmal nur fragen: Was liest du denn so? Und darauf aufbauend kann man dann auch die Hausaufgaben stellen! Goethe und Schiller etc. gehen doch nur in ein Ohr rein und zum anderen wieder raus!

Ein Buch muss doch mehr sein, als nur die Erinnerung daran wer hier der Lehrer ist weil er auch nur im Plan steht und wer nicht!

Goethe, Schiller und Heine liest man heute noch, weil sie immer noch lesenswert sind.
Heute ist es ja so, dass wirklich jeder ein Buch rausgeben kann. Und leider tun dies auch sehr viele, die das vielleicht besser nicht tun sollten.
Die neuen und wirklich guten Bücher sind in einem Meer aus schlechten Büchern deshalb leider auch nur sehr schwer zu finden. Deshalb wäre es schön zu wissen, welche aktuellen Bücher in 100 Jahren noch gelesen werden ...

Emodul

@emodul


Wahrscheinlich Bohlen und Bushido.


@ashert

"Also muss der Lehrer erstmal nur fragen: Was liest du denn so?"

Das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein stellte kürzlich fest, dass 70% der männlichen Schüler in SH "leseabstinent" sind.

Da bekäme der Lehrer also auf seine Frage zu hören: "Hä? Wie jetzt? Lesen? Issn das, ey?"

@emodul
Ich würde mal vermuten, dass vorallem sozialkritische Bücher die Zeiten überdauern so wie es auch früher gewesen ist... Also Autoren wie Asimov, Grass, Edschmid, Noll, Menasse, Capus etc.

Hoffe ich zumindest .... hoffentlich lesen in ein paar Jahren überhaupt noch Leute richtige literarische Werke

Wenn es um Literatur geht sollte man den Schülern doch Motive vermitteln die oft wieder aufgegriffen werden. Und das kann man doch wohl von Shakespeare (Romeo & Julia), Goethe (Werther, Faust) behaupten. Dazu noch ein bisschen historisch-sozial-politische Literatur Heine, Büchner (Woyzeck, Hessischer Landbote) etc. was der Schüler mit der Geschichte verbinden kann (und der Pauperismus ist ein Motiv was auch in der Gegenwart unter dem Label Prekariat wieder im kommen ist).

@ashert

Wie recht du nicht hast!

Pfui! pfui über das schlappe Kastraten-Jahrhundert, zu nichts nütze, als die Thaten der Vorzeit wiederzukäuen und die Helden des Alterthums mit Commentationen zu schinden und zu verhunzen mit Trauerspielen. Die Kraft seiner Lenden ist versiegen gegangen, und nun muß Bierhefe den Menschen fortpflanzen helfen.

Also nix wie ran!

"Da die? Sie kam von ihrem Pfaffen,
Der sprach sie aller Sünden frei;
Ich schlich mich hart am Stuhl vorbei,
Es ist ein gar unschuldig Ding."

"Ist über vierzehn Jahr doch alt."

Naja, eigentlich schrecklich, was die unschuldigen Kinderlein da lesen müssen. Aber was soll man machen?

Life: it is a tale
Told by an idiot

emodul schrieb:Die neuen und wirklich guten Bücher sind in einem Meer aus schlechten Büchern deshalb leider auch nur sehr schwer zu finden. Deshalb wäre es schön zu wissen, welche aktuellen Bücher in 100 Jahren noch gelesen werden ...

Also wenn man auf den Amazon Filter geht: Alle Bücher/Kundenbewertung dann sind erstmal die Harry Potter Titel auf Platz 1!
Auf Platz 2 ist dann nochmal so ein dicker Fantasybrocken "The Golden Compass" und auf Platz 3 dann "DUNE"

das ist doch zumindest schonmal ein Indiz! ;)

Nochmal zu den Lerern:

Schon Heinrich Mann mokiert sich in "Professor Unrat" (verfilmt als "Der blaue Engel") darüber daß Deutschlehrer (speziell besagter Professor) den Schülern die Lust an der behandelten Literatur austreiben, für Jahrzehnte oder ein Leben lang - und diese Einstellung hat sich bis heute gehalten, wie uns Sevastian Krämers "Deutschlehrerlied" zeigt.

Insofern wäre die Frage an die Schüler "Was liest du denn?" wohl kontraproduktiv - oder hätte zumindest den Erfolg der Harry Potter Bände 2 bis 7 in Deutschland verhindern können. ;-)

CU m.o.m.n.

Ich mag Goethe, Schiller, Heine nicht missen.

@ashert
Nicht nur deine zitierten Dichter waren von "höheren" Rang. Damals waren es einige Hunderttausende in Gesamtdeutschland. Warum liest und hört man heute so wenig von diesen?
Aber natürlich liest man auch von diesen, nur halt nicht so intensiv wie die drei oben, obwohl ich deiner Liste noch wesentlich mehr Namen geben könnte.
Schon mal gefragt warum z.B. Goethe auch im Ausland bekannt und gefragt ist?

Na das ist doch wohl klar, wenn der Verein der unsere Kultur ins Ausland trägt doch schon Goethe-Institut heißt... War doch klar bei diesem Mainstream-Dichter, der ohne Protektion durch die geheimen Oberen in der Regierung seiner Zeit schon längst vergessen wäre. (Muss man nur oft genug wiederholen, irgendwann glaubt man es ;) )

Nee, Kinners, bei aller Liebe, aber was kommt als nächstes? In der Schule nur noch die Blöd, weil deren Auflage noch größer ist. Womöglich noch als Musterbeispiel für seriösen Journalismus? Da fällt mir nur der alte Spruch ein: Fresst mehr Scheiße - Milliarden von Fliegen können nicht irren!

Was ich damit sagen will: natürlich sind die Bücher, die (aus welchem Grunde auch immer) gerade angesagt sind durchaus geeignet die Lust am Lesen zu begründen, aber ganz sicher sind sie nicht das Maß aller Dinge. Oder sollten es, nach meinem Verständnis, jedenfalls nicht sein.

Ich will gerne zugeben, dass die Lektüre eines "Nathan, der Weise" anstrengend ist, weil dessen Diktion nicht mehr so ganz kompatibel zur heutigen Zeit ist, aber thematisch war (und ist !!!) er einigen Menschen von heute weit, weit voraus.

Und ähnliches gilt für einen Faust.

Lufton schrieb:...dessen Diktion nicht mehr so ganz kompatibel zur heutigen Zeit ist

äh sorry, dessen Sprachform nicht der heutigen entspricht (ich gehe jetzt ins Bett, bevor ich noch mehr so geistigen Sondermüll produziere...)

@Lufton:

Versuch noch mal, es wie Bushido klingen zu lassen, vielleicht erreichst du dann auch das(s dich) jüngere Publikum (hier versteht). ;-)

CU m.o.m.n.

(s dich) = (s dich das)