@schimbaaschimbaa schrieb:Irgendwie scheinst Du nicht zu verstehen, dass ich Dir nicht erklaeren moechte wie die Welt fuer Dich sein sollte, sondern meine allgemeine Ansicht zum Besten gebe.
Doch, doch, ich denke, das habe ich schon verstanden. Ich teile nur deine Ansichten nicht.
schimbaa schrieb:Ich meinte damit dass ich es nicht gut finde wenn Technik zur Zerstreunung genutzt wird,
Aber genau da haben wir schon die erste Diskrepanz. Du bist der Meinung, dass die Technik gezielt eingesetzt wird um die Menschen zu zerstreuen. Ich bin der Meinung, das jeder seines Glückes Schmied ist. Und solange ich nicht gezwungen werde etwas bestimmtes zu schauen, ist es mir doch egal.
Beispiel: wir haben uns vor kurzen einen HD-Receiver mit Festplatte angeschafft. Da drin war eine HD+ Karte um das ganze RTL/SAT1/Pro7/VOX Konsortium in HD schauen zu können. Der Unterschied in der Qualtität ist in der Tat beeindruckend. Nun haben wir uns schon vor Jahren angewöhnt, dass wir kaum noch Live schauen, sondern alles aufnehmen was uns interessiert. Hat den Vorteil, dass du die Werbung überspringen kannst. Wir haben genau eine Sendung (ich glaube es war SAT1 HD) aufgenommen. Dann hatten wir verstanden, was die mit Realtimemode meinen. Du kannst die Aufnahmen zwar jederzeit zurückspulen, aber nicht eine Sekunde vor. D.h. dafür dass ich 50 Euronen im Jahr zahlen soll, habe ich zwar ein besseres Bild, aber ich muss plötzlich Werbung schauen (alternativ kann ich das einfach so weiterlaufen lassen, aber die Zeitersparnis ist futsch). Fazit: nettes Gimmick, werde ich genau so lange nutzen (und zwar nur dann, wenn wir live schauen, was mal beim Finale des Supertalentes oder bei Let's Dance passiert) wie es die Karte für lau zulässt. Ist das Jahr vorbei, hat sich das Thema für mich erledigt. Ich werde mir nicht vorschreiben lassen, wann und wie ich fernzusehen habe.
Ja, es gibt offensichtlich Versuche das zu manipulieren, zumindest zu beeinflussen. Aber noch habe ich die Fernbedienung in der Hand!
schimbaa schrieb:Den Mainstream interessiert doch gar nicht was in ihrem Land vorgeht. Waehrend auf der Welt die Probleme wachsen, diskutiert man lieber ueber Lady Gaga, Lena und das Musikantenstadl.
Ich tue mich mit solchen Begriffen wie dem Mainstream immer sehr schwer, weil ich nicht weiß wer das sein soll. Wie nach den Wahlen, wenn die Politiker mir etwas über den Wähler erzählen. Habe ich mich selten drin wiedergefunden, gewählt hatte ich aber auch...
Aber ja, ich fürchte, ich kann dir noch nicht einmal widersprechen. Die meisten Menschen haben genug Ärger und Theater um die Ohren, dass sie sich abends lieber das Traumschiff, Rosamunde Pilcher oder eben den Mutantenstadl reinziehen. Aber auch hier gilt: niemand zwingt sie. Es ist ihre freie Entscheidung. Das Informationsangebot ist da.
schimbaa schrieb:Warum soll man nicht Technologie nutzen um die Arbeit zum Menschen zu bringen, statt sie schneller zur Arbeit zu bringen? Klar, mit dem heutigen Kapitalismusdenken geht das nicht, da alles auf schnellen Profit und die Ausnutzung der Ressourcen unseres Planeten ausgerichtet ist.
Wenn du mal eine Zeitlang in einem Haushalt mit Heimarbeit gelebt hast, (noch schlimmer sie selber gemacht hast) wirst du da auch ganz anders denken. Will sagen: natürlich kann und soll man die Technologie auch dafür verwenden, aber sicher nicht nur.
schimbaa schrieb:Du untstellst mir hier so einfach den Intellekt eines 5jaehrigen, weil Du meine Aussage wohl auf Dich selbst bezogen hast. Du sagst in Deiner Antwort zu mir, was ich Dir vermitteln wollte?
Als zunächst: es tut mir leid, wenn es bei dir so angekommen ist, als dass ich dir den Intellekt eines fünfjährigen unterstelle. Das ist weder mein Eindruck, noch war es meine Absicht.
schimbaa schrieb:Wem raeume ich Macht ueber meine Lebensgewohnheiten ein?
Vergiss nicht, ich meine das allgemein.
In dem Moment, wo du sagst, dass andere darüber bestimmen, ob und wie du Technologie benutzt (und so habe ich dein Statement verstanden), räumst du anderen die Macht über dich ein, so mit dir umzugehen.
Ich denke, ich habe mittlerweile verstanden, dass du diese Aussage weder auf dich noch auf mich bezogen hast. Was aber nichts an meiner Grundaussage ändert: es gehören immer zwei dazu. Einer der es macht und einer, der es mit sich machen lässt. Und wer alle Verantwortung von sich schiebt (ich würde ja gerne intelligenteres Fernsehen schauen, aber nachmittags läuft nun mal nur der Trash) hat sich dafür entschieden damit zu leben, anstatt mal ein Buch in die Hand zu nehmen oder sich die Sonne auf den Bauch scheinen zulassen. Wenn nicht soviele Menschen den Trash schauen würden, wäre er recht schnell weg vom Fenster...
schimbaa schrieb:Es sind nun mal nicht alle so wie Du, und diese Menschen werden gnadenlos durch ihre, wie soll ich sagen..., "Unmuendigkeit" zu willfaehrigen Konsumenten gemacht, die ueber ihre Beduerfnisse steuerbar sind. Und das weiss eine gewisse Klientel ganz genau. Du gibst den Menschen die Schuld wenn sie entschieden haben vor der Quasselkiste zu sitzen, statt zu reden. Und damit gibst Du auch indirekt den Menschen Schuld wenn sie die Technologie falsch nutzen.
Nicht nur indirekt. Wir sind alle über unsere Bedürfnisse steuerbar. Ausnahmslos. Es ist nur immer die Frage, wie weit ich das zulasse. Ich will ja gerne zugeben, wenn eine Tante, so wie in dem Video aus dieser unsäglichen Sendung Frauentausch (die nach meinem Empfinden genau ein Ziel hat: Menschen bloß zustellen und sich an ihrem Leid zu ergötzen, ich weiß bis heute nicht, wer sich so etwas anschaut) gerade mal mit Klingelstrom läuft, weil es für mehr nicht reicht, dass es bei denen vielleicht einfacher ist, aber ich denke, wir sind uns einig, dass das nicht der Normalfall ist.
schimbaa schrieb:Du als muendiger Buerger weisst natuerlich wie man alles in Maßen handhabt, und fragst Dich warum die anderen so dumm sind.
Ich weiß nicht, ob die wirklich dumm sind, aber sicher sind sie bequem. Es ist ja so einfach, sich als armes Schaf hinzustellen, dass ja nur stehen bleiben konnte und sich scheren zu lassen. Schuld ist als der Typ mit der Schere. Nicht das Schaf, das sich geweigert hat seinen Verstand und seine Beine einzusetzen.
In der Tat, ich sehe mich als mündigen Bürger. Aber genau da liegt wohl unser größtes Problem einen Konsens zu finden. Wenn ich doch ein mündiger Bürger bin, mit welchem Recht sollte ich anderen diese Mündigkeit absprechen?
schimbaa schrieb:Bist Du jemals auf die Idee gekommen, dass nicht Du oder die, die hier schreiben gesteuert werden, sondern der Mainstream?
Ich glaube das weisst Du aber auch ganz genau, und hoer auf Dich dumm zu stellen Freimaurer!
Was auch immer meine Mitgliedschaft in dem Verein damit zu tun hat. Aber wenn du es denn schon ansprichst:
Wir (und damit meine ich mich ganz besonders) legen Wert darauf freie Menschen zu sein. Und Freiheit bedeutet eben auch für sich selber verantwortlich zu sein. Insofern teile ich deine Auffassung, dass es viele Unfreie gibt. Aber nicht, weil sie versklavt werden, sondern weil sie sich weigern selber Verantwortung zu übernehmen. Und wer die Verantwortung für sich selber abgibt ist nicht mehr frei. Unbedingt. Damit sind sie dann wohl auch manipulier- und steuerbar. Es ist aber immer noch so, dass jeder selber entscheidet, wie unfrei er sein möchte.
Nehmen wir dein Beispiel mit den Banken. Ich verstehe durchaus, was du meinst. Auch mir ist mal auf einer Verkaufsschulung erklärt worden: sie müssen das Produkt doch nur in den höchsten Tönen loben und die Vorteile klar herausstellen. Und wenn ich keine Vorteile für den Kunden sehe? Das können sie gar nicht entscheiden, der Kunde ist alt genug, das kann der schon selber.
Wie du schon richtig geschrieben hast: juristisch völlig legal. Aber auch ethisch vertretbar? Es hat einen Grund, dass ich nicht im Vertrieb arbeite. Ich wäre so ein schlechter Verkäufer wie nur irgendwas.
Auf der anderen Seite, warum muss ich mir den Kopf von jedem anderen zerbrechen? Wenn ich davon ausgehe, dass unser Freier Wille unser höchstes Gut ist, dann muss ich damit leben, dass es auch Menschen gibt, die damit nicht wirklich gut umgehen können. Entweder sie leben damit, oder sie gehen unter. Was ist die Alternative? Keine Freiheit für niemanden? Alles klar geregelt? Und durch wen? Und nach welchen Kriterien?
Du kannst mir also gerne weiter hin vorwerfen, ich würde mich dumm stellen. Mir ist bekannt, dass die Masse immer viel einfacher zu manipulieren ist, als der einzelne. (So jedenfalls das Ergebnis diverser psychologischer Studien zum Thema.) Aber trotzdem, oder vielleicht gerade weil es so ist, kann ich doch nicht mehr tun, als jeden aufzufordern seinen von Gott gegebenen (meinetwegen auch zufällig vorhandenen, mir an der Stelle egal, woher der kommt) Verstand auch zu benutzen und wachsam durchs Leben zu gehen. Nicht geholfen wäre mir (und ich bin fest davon überzeugt, der Menschheit auch nicht) wenn wir alles irgendwo reglementieren, nur damit nicht ein paar Unbedarfte auf der Strecke bleiben. Denn eine solche Reglementierung wäre nach meinem Verständnis viel näher an der viel zitierten NWO denn alles andere.