James Files, soso ...
Die Story von Files weitaus schlechter als die Geschichte von Christian David. Christian David, ein ehemaliger Drogendealer, erzählte 1988 dem Schriftsteller/Journalisten Stephen J. Rivele eine unglaubliche Geschichte.
Der Amerikanische Mob hätte 1963 ausländische Killer engagiert, um JFK zu töten. Ausländische Killer, um Spuren zur Amerikanischen Mafia zu verhindern. 3 Franzosen, eigentlich Korsen, seien für den Job engagiert worden.
Usrprünglich sei ihm selbst, also David, der Job in Marseille angeboten worden, doch er hätte abgelehnt, weil er es für viel zu riskant befunden hätte. Der Name JFK wurde bei dieser Gelegenheit zwar nicht namentlich erwähnt, nur dass es ein amerikanischer Politiker und das höchste "Tier" von allen wäre.
1965 war David dann in Argentinien und hörte, wer den Job damals angenommen hätte und wie das Attentat dann abgelaufen wäre. Weil 2 der Attentäter zu dem Zeitpunkt des Interviews (1988) noch am Leben waren, verriet David aber nur den Namen eines Attentäter: Lucien Sarti. Ein französischer Drogenhändler, 1972 in Mexico Stadt bei einer Schiesserei mit der Polizei getötet.
Die 3 Attentäter wären von Marseille nach Mexico Stadt geflogen, bekamen dort anschliessend italienische Pässe. Auf dem Landweg gelangten sie über die Grenze nach Brownsville (Texas), wo sie von Mitgliedern des Mobs abgeholt und nach Dallas gebracht wurden. Dort kamen sie in einem Haus (safe-house) der Mafia unter, um keine Spuren in Hotels zurückzulassen.
Beim Attentat, schossen zwei der Attentäter aus Gebäuden, die eine gute Sicht auf die Elm-Street boten. Einer der Attentäter wäre tief, der andere hoch platziert gewesen, nur wenn man dies wisse, könne man überhaupt die Verletzungen von JFK und Connally verstehen. Die fraglichen Gebäude waren vermutlich das Dal-Tex-Gebäude und das Schulbuchlager.
Der dritte Attentäter, Sarti, hätte usprünglich von der Unterführung aus schiessen wollen, dann am fraglichen Tag aber gesehen, dass der Übergang bewacht war und dann Stellung auf dem Grashügel hinter dem Holzzaun bezogen.
Es wären 4 Schüsse abgefeuert worden:
-der erste Schuss, von hinten abgefeuert, hätte JFK in den Rücken getroffen
-der zweite Schuss, auch von hinten abgefeuert, hätte Connaly verletzt
-der dritte Schuss, abgefeuert vom Grashügel, hätte JFK in den Kopf getroffen
-der vierte Schuss, wiederum abgefeuert von Hinten, wäre komplett fehl gegangen
Nur Sarti hätte ein Explosivgeschoss verwendet und zwei der Schüsse seien praktisch zur gleichen Zeit gefallen.
Nach dem Attentat hätten sie wieder Quartier in dem Safe-House bezogen, wären dort etwa 10 Tage geblieben und dann von Dallas nach Montreal geflogen. Von Montreal aus wären sie dann zurück nach Marseille geflogen.
Die Bezahlung des "Jobs" wäre in Heroin gewesen, welches dann in Argentinien in Geld umgewandelt worden wäre. Wo und wann diese Bezahlung stattfand, ist aber irgendwie unklar.
Die Story ist nicht schlecht und man muss wissen, dass es 1988 noch kein I-net gab. So eine Geschichte war damals noch nicht so einfach zu fabrizieren wie heute.
Trotzdem hat sich diese Geschichte dann leider irgendwann als falsch rausgestellt. Sarti war zum fraglichen Zeitpunkt in Frankreich im Gefängnis und für das Attentat hätte er kaum Freigang bekommen. Auch die zwei anderen (noch lebenden) angeblichen Attentäter (Sauveur Pironti and Roger Bocognan), konnten für den fraglichen Zeitpunkt ein Alibi liefern und drohten mit Klage.
Die Story, so sehr sie mir gefällt, ist leider falsch. Und die Story von Files ist noch viel schlechter.
Obwohl Files im Gefängnis doch sicher Zugang zu I-net und Büchern und dem WCR hatte, weist seine Geschichte klare Mängel auf. Bei Gelegenheit werde ich darauf eingehen und erläutern, worum es Files mit seiner Lügengeschichte überhaupt geht.
Hier noch ein Link zu der "Corsican Connection":
http://members.optushome.com.au/tnorth/introduction.htm (Archiv-Version vom 16.06.2010)Emodul