Analytiker72 schrieb:Hallo an alle!
Ich staune noch immer, dass man hier im Forum die Meinung vertritt dass der tödliche Schuss von hinten gekommen sein muss und man der Desinformation seitens der Warrenkomission Glauben schenkt. Anhand des Impulserhaltungssatzes (Wikipedia: Impulserhaltungssatz) möchte ich darlegen, dass der tödliche Schuss zweifelsfrei nicht von hinten gekommen sein kann. Ein Kugelstoßpendel bzw. den Domino-Effekt (Wikipedia: Domino-Effekt) kennt sicher ein jeder. Dies beweist, dass sich ein Gegenstand von der Richtung wegbewegt, aus der der Impuls eines anderer Gegenstandes gekommen ist. Folglich würde Kennedys Kopf nach vorn in Fahrtrichtung geschleudert werden, wenn der tödliche Schuss von hinten ausgeführt worden wäre. Da aber sein Kopf nach hinten in Richtung Heckklappe/Kofferraum fällt, muss der Schuss zweifelfrei von vorn erfolgt sein.
1.) Um die Impulserhaltung einschätzen zu können, muss man zunächst die wirkenden Kräfte berücksichtigen.
Nähern wir uns dem Ganzen einfach und logisch:
Eine Feuerwaffe funktioniert nach einem einfachen Prinzip - durch Schlag des Schlagbolzens auf das Zündhütchens entzündet dies die Treibladung. Die Explosionsgase verteilen sich gleichmäßig, da das Patronenlager aber nur in eine Richtung geöffnet ist, treiben die Gase das Projektil aus dem Lauf.
Mit einfachen Worten - bei nicht rückstoßgedämpften Waffen, wie eben der Carcano, gibt die Waffe in etwa dieselbe Energie an den Schützen wie an das Projektil ab. Vergleicht man das nun mit einem entfernten Ziel, so müsste der Schütze mehr Energie aufnehmen als das Ziel, da dass Geschoss zur Überbrückung der Distanz Energie benötigt und verbraucht.
Hier der Rückstoß einer Carcano:
https://www.youtube.com/watch?v=WovyEqfR8HgWir sehen wie viel Energie der Schütze aufnimmt. Der fliegt nicht wild durch die Gegend. Der bewegt sich kaum.
Nun kann man sicher sagen, dass der die Energie mit der Schulter abfängt, was auch richtig ist. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass das Projektil nachweislich in Kennedys Schädel eingedrungen ist und somit nicht seine gesamte Energie auf den Kopf als Bewegungsenergie übertragen wird. Vielmehr gibt das Geschoss einen Teil seiner Energie in Form von Verformungsenergie auf den Kopf ab, was letztlich dazu führt, dass es den Schädelknochen durchschlägt, Hirnmasse verdrängt und den Schädel vorne zum Aufplatzen bringt. Der Kopf nimmt also nur einen geringen Teil der Energie, die der Schütze aufzunehmen hat, als Bewegungsenergie auf. Wenn wir nun die Bewegungen vergleichen, so erscheint Kennedys Rückwärtsbewegung im Vergleich zur Bewegung des Schützen, als um ein Vielfaches größer.
@Narrenschiffer hat ja nun schon gezeigt, dass Kennedys Kopf sich zunächst nach vorne bewegt. Diese Bewegung passt viel besser zur Energieaufnahme beim Schützen und ist auch anders als durch Impulsaufnahme der Geschossenergie nicht zu erklären. Für Deine Erklärung
nanusia schrieb:JFKs Kopf kippt deswegen nach vorne weil er seitlich zu Jackie kippt, die Hände am Hals. Dann trifft ihn die Kugel vorne rechts.
ist die Bewegung viel zu schnell. Die Bewegung vollzieht sich innerhalb eines Frames. Der Zapruderfilm umfasst 486 Frames, was insgesamt gerade mal 26 Sekunden sind. Bei einem Frame vollzieht sich die Bewegung also in weniger als 0,033 Sekunden. Für ein Kippen ist das viel zu schnell, selbst als bewusste Bewegung wäre das nicht zu schaffen.
Daneben müsste die Bewegung, wenn sie vom Projektil eingeleitet würde UNMITTELBAR mit Auftreffen des Projektils einsetzen. Wir sehen aber in Frame 313 eindeutig schon das Aufplatzen des Schädels. Die Bewegung nach Hinten setzt aber erst ab Frame 316, also deutlich zu spät für eine Impulsübertragung, ein.
https://www.youtube.com/watch?v=7aILGbCtd3kDarüberhinaus kann man im Zapruderfilm auch sehen, dass die Bewegung zu Jackie längst abgeschlossen war. Kennedy konnte vermutlich aufgrund seines Korsettes auch gar nicht weiter rüber.
In diesem Video kann man dann auch mal sehen, welche Energie ein Getroffener aufnimmt. Hier wird mit einem höheren Kaliber (7,62x51mm), einer höheren Geschossenergie (2584 ft/lbf) und wesentlich kürzerer Distanz (0,3m) gearbeitet, als dies beim Kennedy-Attentat (6,5x52mm; max. 1897 ft/lbf; >80m) der Fall war. Der Mann kann trotzdem problemlos auf einem Bein stehen (am Ende des Videos). Das verwundert, wenn Kennedys Kopf durch einen Schuss aus größerer Entfernung, mit geringerem Kaliber und geringerer Geschossenergie derart weggeschleudert worden sein soll:
Bullets do not knock down or throw people through the air
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Die Bewegung nach hinten wird mit ziemlicher Sicherheit durch eine Art Peitscheneffekt eingeleitet, der entsteht, weil Kennedys Körper durch das Korsett gehalten und zurückgestossen wird. Die große Bewegung selbst ist dann neuronaler Natur, was den zeitlichen Versatz als auch die Bewegungsrichtung (diametral entgegengesetzt zur größten Beschädigung) erklärt.
Analytiker72 schrieb:Zweitens: Die wegspritzenden Schädeldäckenteile, Gehirnmasse und Blut werden ebenfalls entgegengesetzt der Fahrtrichtung nach hinten weggeschleudert. Ein Geschoss von hinten würde die Teile in Fahrtrichtung schießen lassen.
2.) Dir ist schon aufgefallen, dass das Fahrzeug sich nach vorne bewegt? Pinkle mal gegen den Wind und schaue was passiert...
Analytiker72 schrieb:Dittens: Da man behauptet, eine Kugel würde nicht beim Eintreten in den Schusskanal sondern nur beim Austritt so eine verherende Austrittswunde dieser Dimension verursachen, gebe ich zu bedenken, dass es sog. "dum, dum-Geschosse" gibt, die beim Auftreffen auf den Körper sofort explodieren. Für mich steht fest, dass es sich um eine Verschwörung handeln muss, allein durch die vielen Ungereimtheiten, Vertuschungen und eigenartige Sterbefälle von Zeugen!!!
3.) Ein Teilmantelgeschoss (oder wie Du sagst "Dum-Dum-Geschoss) "explodiert" nicht beim Auftreffen, sondern es pilzt auf. Das dient dazu, um die Geschossenergie schneller abzufangen und ein Durchschlagen das Ziels zu verhindern. Aufpilzen bedeutet schlicht und ergreifend, dass sich der Durchmesser des Projektils vergrössert und somit auch die temporäre Wundhöhle. Da explodiert nichts.
Der Knackpunkt an Teilmantelgeschossen ist der, dass man, um ein Aufpilzen des Geschosses zu ermöglichen, die Spitze des Geschosses weicher gestalten muss, als den Rest. Das geht dann wieder zu Lasten der Durchschlagskraft des Geschosses. In Abhängigkeit von ihrer Treibladung schaffen es solche Geschosse unter Umständen dann nicht, härtere Ziele, wie große Knochen, zu durchschlagen. Daher verwendet man als Kriegsmunition auch Vollmantelgeschosse.
Was Teilmantelgeschosse aber nie tun, ist einen Schädel derart von außen aufzusprengen. Warum sollten sie auch? Sie würden, wie jedes andere Geschoss auch den Schädel nach INNEN öffnen. Im Zapruderfilm sieht man aber -wenn man es sehen will- deutlich, dass der Schädel nach AUSSEN geöffnet wird. Immerhin fliegt da n ziemlich großes Stück Schädel nach vorn und bleibt an Kennedys Kopf hängen. (Das ist das, was proteus nie auf den Obduktionsfotos erkennen will)
Und zu guter Letzt - wo im Zapruderfilm sieht man denn eine Austrittswunde am Hinterkopf? Der Hinterkopf im Zapruderfilm bleibt völlig intakt. Dann müsste ein Geschoss, welches mit solcher Energie auftritt, dass es bereits beim Eintritt eine derartige Verwüstung anrichtet, auf der linken Kopfseite wieder austreten. Da sitzt aber Jackie, die nachweislich keine Schussverletzung von sich getragen hat.