Prieure de Sion
21.11.2007 um 22:33Einige im Buch dargestellten Annahmen über das Konklave sind dementsprechend zwar nicht korrekt, für die Darstellung in einem Roman aber legitim. Theoretisch kann jeder männliche, unverheiratete Katholik zum Papst gewählt werden und nicht, wie von Brown dargestellt, nur anwesende Kardinäle. Auch gibt es keine im voraus festgelegten preferiti, durch die das Konklave quasi zur Farce werden würde. Dennoch gibt es Favoriten für das Amt des Papstes papabile. Wie im Buch dargestellt, können Kardinäle über 80 nicht wählen; sie können jedoch zum Papst gewählt werden. Die Möglichkeit, per Akklamation gewählt zu werden, ist im Jahre 1996 von Papst Johannes Paul II. abgeschafft worden. Der Dekan des Kardinalskollegiums (im Roman Mortati) kann entgegen den im Buch dargestellten Tatsachen ohne weiteres zum Papst gewählt werden (siehe 2005: Benedikt XVI.). Der Camerlengo gehört dem Kardinalskollegium an. Das Verschließen der Türen der Sixtinischen Kapelle gehört zu den Aufgaben des päpstlichen Zeremonienmeisters (mit den Worten "extra omnes").
Die Verkehrssprache der Schweizergarde ist Deutsch und Italienisch; nicht nur Italienisch, wie Brown behauptet.
Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht wurde die Uniform nicht von Michelangelo entworfen. Richtig ist vielmehr, dass die jetzige Uniform 1914 vom damaligen Kommandanten Jules Repond entworfen wurde, angelehnt an den Stil der Uniformen des 16. Jahrhunderts.
Auf eine Obduktion der verstorbenen Päpste wird tatsächlich verzichtet, jedoch kann es durchaus eine geben. Für Aufsehen sorgte nur die Entscheidung des Kardinalskollegiums, eine Obduktion von Papst Johannes Paul I. zu verweigern, obwohl seine Todesursache nicht genau geklärt werden konnte.
Die Nekropole unter dem Petersdom existiert wirklich. Allerdings ist ihre Form ganz anders als in dem Buch beschrieben. Auch steht es keineswegs fest, dass Petrus dort begraben liegt, es wird von den meisten Wissenschaftlern eher bezweifelt. Der Vatikan selbst hat bereits zugegeben, dass das stärkste Argument für diese These sei, dass niemand beweisen könne, dass Petrus nicht dort begraben sei.
Zudem soll der Petersplatz in der Geschichte ausgerechnet zur Zeit des Konklaves von nur ein paar Touristen, spielenden Kindern und sich sonnenden Bettlern besetzt sein. Bei Papstwahlen findet sich für gewöhnlich eine große Anzahl von Gläubigen auf dem Petersplatz ein. Auch sollen die BBC und andere Fernsehsender nur einige wenige Reporter hingeschickt haben, um nur einen kleinen "15-Sekunden-Bericht" zu drehen. In Wirklichkeit lief am 19. April 2005, dem Tag des Habemus papam, auf vielen Sendern live eine Übertragung.
Der Petersplatz gehört seit dem Abschluss der Lateranverträge (1929) zum Territorium der Vatikanstadt (in Kap. 72 TB wird gesagt, dass die Gebietsansprüche strittig sind). Die Engelsbrücke – Ponte Sant'Angelo (erbaut 134–139) wird tatsächlich nicht von zwölf, sondern von zehn Engeln gesäumt; die zwei vorderen Figuren sind menschlich (die Stadtheiligen Petrus und Paulus).
Die Piazza vor dem Pantheon heißt della Rotonda und nicht della Rotunda, wie sie im Buch genannt wird. Mit der Scala „Royale“ wird wahrscheinlich die Scala REGIA gemeint sein.
Die gedachten Linien der Altäre über die Stadt Rom bilden lediglich ein sehr schiefes Kreuz, dessen Mittelpunkt die Engelsburg bildet [5]. Die Kirche Santa Maria della Vittoria steht nicht auf der Piazza Barberini, sondern 500 m von dieser entfernt (Via XX Settembre). Der Engel in der Skulptur „Die Verzückung der Heiligen Theresa“, bei dem es sich im Übrigen auch nicht, wie im Buch behauptet, um einen Seraphim handelt, weist seinen Pfeil nach unten und nicht zur Piazza Navona, wie im Buch behauptet wird; die Kirche ist auch nicht geostet, sondern ziemlich genau nach Nordwesten hin ausgerichtet.
Auf der Piazza Barberini gab es nie einen Obelisken. Der genannte Antinous-Obelisk befindet sich seit 1822 auf dem Pincio-Hügel, als die U-Bahn noch nicht erfunden war.
Die Kirche Santa Maria del Popolo hat keine Rosettenfenster; ihr Kirchturm ist zudem zu niedrig, um einen Blick auf die Stadt werfen zu können. Außerdem zeigt der Engel neben Habakuk nicht auf den Petersplatz, wie im Buch behauptet wird.
Die angeblichen Illuminati-Zeichen „Pyramide und Stern“, die Langdon im Pantheon und auf der Porta del Popolo sieht, stellen in Wirklichkeit einen Bienenstock dar – das Wappen Papst Urbans VIII.
Die Taube auf dem Vierströmebrunnen, die in die Richtung der Engelsburg blickt, wird jährlich von der römischen Stadtreinigung entfernt und in beliebiger Position wieder aufgesetzt. Sie kann demnach nicht als Wegweiser dienen.
Anders als im Buch zugrunde gelegt, hat nicht Galileo Galilei die Ellipsenform der Planetenbahnen erkannt, sondern Johannes Kepler.
Cecil Rhodes war zwar tatsächlich Freimaurer, nicht aber Illuminat. Auch John Milton, der 1638 tatsächlich in Rom war [6], gehörte nicht zu den Illuminati.
Nikolaus Kopernikus wurde im Gegensatz zu Galileo Galilei nicht von der katholischen Kirche angeklagt und hingerichtet. Er starb vielmehr eines natürlichen Todes. Vermutlich verwechselt Dan Brown Kopernikus mit Giordano Bruno, der im Jahre 1600 in Rom auf dem Campo de’ Fiori als angeblicher Ketzer durch Verbrennung hingerichtet worden ist.
Dan Browns Angaben zu den Illuminati sind größtenteils Fiktion oder entstammen Verschwörungstheorien um die Illuminati. Der Illuminatenorden, auf den die Bekanntheit des Begriffs zurückgeht, existierte zwischen 1776 und 1788, das heißt, lange nach Galileis Wirken (1564-1642). Illuminati verwendeten weder Ambigramme noch Brandmale, auch ist ein großer „Illuminati-Diamant“ als Stempel oder als Mineral nicht überliefert (vgl. Illuminaten im Roman).
Die Alumbrados existierten zwar zu Galileis Lebzeiten, allerdings beschränkte sich die Bewegung auf Spanien und hatte mit Ausnahme der Namensgleichheit nichts mit dem Illuminatenorden zu tun.
Über die französischen Guerenets gibt es keine Quellen.
Bernini kann nicht im Auftrag des Illuminatiordens tätig gewesen sein, da er lange vor dessen Gründung gestorben ist (Illuminati: 1776-1785; Bernini: 1598-1680).
Die Verkehrssprache der Schweizergarde ist Deutsch und Italienisch; nicht nur Italienisch, wie Brown behauptet.
Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht wurde die Uniform nicht von Michelangelo entworfen. Richtig ist vielmehr, dass die jetzige Uniform 1914 vom damaligen Kommandanten Jules Repond entworfen wurde, angelehnt an den Stil der Uniformen des 16. Jahrhunderts.
Auf eine Obduktion der verstorbenen Päpste wird tatsächlich verzichtet, jedoch kann es durchaus eine geben. Für Aufsehen sorgte nur die Entscheidung des Kardinalskollegiums, eine Obduktion von Papst Johannes Paul I. zu verweigern, obwohl seine Todesursache nicht genau geklärt werden konnte.
Die Nekropole unter dem Petersdom existiert wirklich. Allerdings ist ihre Form ganz anders als in dem Buch beschrieben. Auch steht es keineswegs fest, dass Petrus dort begraben liegt, es wird von den meisten Wissenschaftlern eher bezweifelt. Der Vatikan selbst hat bereits zugegeben, dass das stärkste Argument für diese These sei, dass niemand beweisen könne, dass Petrus nicht dort begraben sei.
Zudem soll der Petersplatz in der Geschichte ausgerechnet zur Zeit des Konklaves von nur ein paar Touristen, spielenden Kindern und sich sonnenden Bettlern besetzt sein. Bei Papstwahlen findet sich für gewöhnlich eine große Anzahl von Gläubigen auf dem Petersplatz ein. Auch sollen die BBC und andere Fernsehsender nur einige wenige Reporter hingeschickt haben, um nur einen kleinen "15-Sekunden-Bericht" zu drehen. In Wirklichkeit lief am 19. April 2005, dem Tag des Habemus papam, auf vielen Sendern live eine Übertragung.
Der Petersplatz gehört seit dem Abschluss der Lateranverträge (1929) zum Territorium der Vatikanstadt (in Kap. 72 TB wird gesagt, dass die Gebietsansprüche strittig sind). Die Engelsbrücke – Ponte Sant'Angelo (erbaut 134–139) wird tatsächlich nicht von zwölf, sondern von zehn Engeln gesäumt; die zwei vorderen Figuren sind menschlich (die Stadtheiligen Petrus und Paulus).
Die Piazza vor dem Pantheon heißt della Rotonda und nicht della Rotunda, wie sie im Buch genannt wird. Mit der Scala „Royale“ wird wahrscheinlich die Scala REGIA gemeint sein.
Die gedachten Linien der Altäre über die Stadt Rom bilden lediglich ein sehr schiefes Kreuz, dessen Mittelpunkt die Engelsburg bildet [5]. Die Kirche Santa Maria della Vittoria steht nicht auf der Piazza Barberini, sondern 500 m von dieser entfernt (Via XX Settembre). Der Engel in der Skulptur „Die Verzückung der Heiligen Theresa“, bei dem es sich im Übrigen auch nicht, wie im Buch behauptet, um einen Seraphim handelt, weist seinen Pfeil nach unten und nicht zur Piazza Navona, wie im Buch behauptet wird; die Kirche ist auch nicht geostet, sondern ziemlich genau nach Nordwesten hin ausgerichtet.
Auf der Piazza Barberini gab es nie einen Obelisken. Der genannte Antinous-Obelisk befindet sich seit 1822 auf dem Pincio-Hügel, als die U-Bahn noch nicht erfunden war.
Die Kirche Santa Maria del Popolo hat keine Rosettenfenster; ihr Kirchturm ist zudem zu niedrig, um einen Blick auf die Stadt werfen zu können. Außerdem zeigt der Engel neben Habakuk nicht auf den Petersplatz, wie im Buch behauptet wird.
Die angeblichen Illuminati-Zeichen „Pyramide und Stern“, die Langdon im Pantheon und auf der Porta del Popolo sieht, stellen in Wirklichkeit einen Bienenstock dar – das Wappen Papst Urbans VIII.
Die Taube auf dem Vierströmebrunnen, die in die Richtung der Engelsburg blickt, wird jährlich von der römischen Stadtreinigung entfernt und in beliebiger Position wieder aufgesetzt. Sie kann demnach nicht als Wegweiser dienen.
Anders als im Buch zugrunde gelegt, hat nicht Galileo Galilei die Ellipsenform der Planetenbahnen erkannt, sondern Johannes Kepler.
Cecil Rhodes war zwar tatsächlich Freimaurer, nicht aber Illuminat. Auch John Milton, der 1638 tatsächlich in Rom war [6], gehörte nicht zu den Illuminati.
Nikolaus Kopernikus wurde im Gegensatz zu Galileo Galilei nicht von der katholischen Kirche angeklagt und hingerichtet. Er starb vielmehr eines natürlichen Todes. Vermutlich verwechselt Dan Brown Kopernikus mit Giordano Bruno, der im Jahre 1600 in Rom auf dem Campo de’ Fiori als angeblicher Ketzer durch Verbrennung hingerichtet worden ist.
Dan Browns Angaben zu den Illuminati sind größtenteils Fiktion oder entstammen Verschwörungstheorien um die Illuminati. Der Illuminatenorden, auf den die Bekanntheit des Begriffs zurückgeht, existierte zwischen 1776 und 1788, das heißt, lange nach Galileis Wirken (1564-1642). Illuminati verwendeten weder Ambigramme noch Brandmale, auch ist ein großer „Illuminati-Diamant“ als Stempel oder als Mineral nicht überliefert (vgl. Illuminaten im Roman).
Die Alumbrados existierten zwar zu Galileis Lebzeiten, allerdings beschränkte sich die Bewegung auf Spanien und hatte mit Ausnahme der Namensgleichheit nichts mit dem Illuminatenorden zu tun.
Über die französischen Guerenets gibt es keine Quellen.
Bernini kann nicht im Auftrag des Illuminatiordens tätig gewesen sein, da er lange vor dessen Gründung gestorben ist (Illuminati: 1776-1785; Bernini: 1598-1680).