@Aldaris Aldaris schrieb:Ausgewogen ist ein schöner Begriff und vor allem relativ.
In der Tat.
Aldaris schrieb:gerade heute viel komplexer als früher, da wir so viele Lebensmittel importieren und chemisch bearbeiten. Und der Großteil der Menschen züchtet keine Pflanzen im heimischen Garten, sonder kauft beim Discounter. Was da alles drin ist, will man vermutlich gar nicht wissen, erst recht nicht bei tierischen Lebensmitteln
Ganz so komplex wird es eigentlich nur durch die Ernährungsberater gemacht, die uns weismachen wollen, es gäbe so etwas wie "die richtige" Ernährung. Da werden dann Empfehlungen ausgesprochen, die für alle Menschen gelten sollen. Soundsoviel Gemüse, soundsoviel Obst, etc.
Niemand käme auf die Idee, Hosen in Einheitsgrößen anzubieten, aber bei der Ernährung soll dann plötzlich eine Empfehlung auf alle Menschen passen und sie gesund halten. Dabei wird dann einem künstlich aufgebauten Ideal hinterhergerannt und viel Geld mit immer neuen Ernährungsratgebern verdient.
Die Nahrung die wir zu uns nehmen, wird von unserem Körper in ihre Bestandteile aufgespalten.
In dem Sinne ist unser Körper erst einmal eine biologische Maschine, die stumpf ihr Arbeitsprogramm abspult.
Die aufgespaltenen Nährstoffe werden dann weitertransportiert und entsprechend verwertet, gespeichert oder ausgeschieden. Daran ist nichts geheimnisvolles oder kompliziertes, wenn man einfach von den benötigten Nährstoffen regelmäßig welche konsumiert.
Wer z.B. Mischkost isst und Obst, Gemüse, ab und zu ein paar Nüsse und auch Fleisch zu sich nimmt, der braucht sich um seine Nährstoffe praktisch keine Gedanken zu machen.
Vegetarier haben es auch nicht viel schwerer. Veganer können es schwerer haben, haben aber ebenfalls Möglichkeiten leicht Nährstoffe ausgleichen. Die meisten, die ich kenne, nehmen bspw. Vitaminpräparate.
Sicherlich können sich Zusatzstoffe in unserem Essen negativ auswirken, dass ist nicht zu bestreiten, daher sollte man schon auf die Zutaten achten. Aber man muss auch nicht gleich bei jeder E-Nummer oder jedem verwendeten Antiparasitikum (von dem die Biolandwirtschaft mehr benötigt, da sie Tiere häufiger im Freien hält) in Panik verfallen.
Allein der Bio-Apfel enthält schon von Natur aus 5 E-Nummern.
Die bekannten Grenzwerte für Zusatz- und Giftstoffe sind vernünftig gewählt und haben ausreichende Pufferzonen.
Und so lange eine Biotomate und eine GMO-Tomate die gleichen Inhaltsstoffe haben, was durch die Kontrollbehörden und unabhängige Labore sichergestellt wird, existiert ein Problem nur im Kopf der Konsumenten.
Witzigerweise währen die meisten Obst und Gemüsesorten überhaupt nicht marktfähig, würde man keine Grenzwerte für Gift- bzw. Zusatzstoffe festlegen. Denn wenn Pflanzen etwas gut können, dann ist es Gifte produzieren (natürliche Pestizide und Herbizide) um Fressfeinde abzuwehren. Völlig natürlich, ganz ohne "menschliche Chemie".
Daher haben wir vielen Pflanzen auch, per Zucht, in ihrer Giftproduktion Einhalt geboten.
@Interalia Interalia schrieb:Weißt Du vielleicht in wie weit sich bis zum Extremfall ausreizbar genetisch und vom Menschen chemisch veränderte Nahrungsmittel in der Zusammensetzung von noch einigermaßen unbelasteten, natürlichem Gartengemüse unterscheiden? Oder bspw. Waldpilze.
Die Gentechnik zielt darauf ab, möglichst
wenig Unterschiede in der Zusammensetzung von Nahrungsmitteln zu verursachen, da so der Eingriff am geringsten ist. Wenn ein Unterschied in der Zusammensetzung gewünscht ist, so handelt es sich ebenfalls um möglichst einfache, kleine Änderungen, die einen tieferen Sinn verfolgen, wie man sie bspw. beim sog. "Golden Rice" verfolgt.
Im Normalfall ist das Endprodukt eines GMO-Gemüses in der Zusammensetzung und dem Geschmack nicht von seinem unveränderten Gegenpart zu unterscheiden. Bei den GMO-Pflanzen geht es in erster Linie um die Schaffung von Resistenzen gegen Krankheiten, so dass die Pflanze möglichst unbeschadet zur vollen Reife wachsen kann.
Damit erreicht man dann bei weniger Pestizid- und Nährstoffeinsatz einen höheren, sichereren Ertrag.
Lies Dir mal die Geschichte von Norman Borlaug durch, um einen Eindruck von den Möglichkeiten und Zielen der grünen Gentechnik zu bekommen.
Und Waldpilze, besonders aus Süd- und Ostdeutschland sowie Osteuropa, gehören leider noch immer zu den mit Cäsium-137 belasteten Lebensmitteln.
:(Interalia schrieb:Die Dosis, die das Gift macht, ist ja bei Menschen voneinander abweichend, wie kann man da eine Norm festlegen, die allen entsprechen soll?
Kann man nicht perfekt, aber man kann sich annähern.
Bei Zusatz- und Giftstoffen in Nahrungsmitteln kann man Grenzwerte festlegen, bei denen man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass sie bei Menschen keinen Schaden verursachen. So etwas kann man testen und vernünftige Werte festlegen.
Die Tatsache dass man immer wieder von gefundenen Giftstoffen in Nahrungsmitteln liest, ist nicht zwangsläufig der Mehrbelastung geschuldet, sondern auch der Verbesserung der Erkennungsempfindlichkeit.
Testverfahren werden immer empfindlicher und mittlerweile können wir einzelne Moleküle einer Substanz Nachweisen.
"PESTIZIDE IN DER MILCH!" bedeutet erst einmal überhaupt nichts, so lange man nicht weiß, welche Pestizide und vor allem wie viel davon pro Milliliter.
Oft genug erkennt man bei genauem Hinsehen nämlich, dass die gefundene Menge so klein ist, dass ein erwachsener Mensch 6 Monate lang jeden Tag 55 Liter Milch trinken müsste, um überhaupt an den zulässigen Grenzwert zu kommen. Panik verkauft aber Zeitungen und bringt Einschaltquoten und Klicks.
Bei Medikamenten gibt es vernünftigerweise eigentlich nur eine Individualdosis. Nicht verschreibungspflichtige Medikamente sind oft niedrig genug dosiert, damit nicht sofort bei versehentlicher, leichter Überdosierung Schäden entstehen.
Ist der Mensch aber allergisch oder sonstwie Überempfindlich, kann auch das manchmal nicht ausreichend sein. Das ist dann einfach Lebensrisiko. Es gibt auch Menschen, die das Naturwachs in Obstschalen nicht vertragen oder von Möhren Atemnot bekommen.
Monsanto will seine Produkte vermarkten und damit Geld verdienen. Wie jeder andere Gewerbetreibende auf der Welt ebenfalls.
Die Praktiken, besonders die juristischen, sind mit Sicherheit nicht immer astrein.
Ob aber die Produkte von Monsanto "astrein" sind, kann man glücklicherweise Objektiv testen.
Leider bieten Firmen wie Monsanto eine gute Angriffsfläche für wissenschaftsfeindliche Propaganda, wie sie gerne von selbsternannten Umweltaktivisten betrieben wird. Da geht dann vernünftige Kritik in paranoidem Geschrei unter.
"Bio" ist mittlerweile ein Milliardengeschäft geworden und die Produzenten profitieren immens von der Panikmache gegenüber GMOs und "Chemie". Und die Menschen befassen sich mit der Materie nicht und glauben alles, was man ihnen serviert, wenn es nur beängstigend genug ist.