@IbisZunächst einmal danke für den "Shortcut". Ich habe die meistens Sites (5/8) mal eben diagonal gelesen. Eines fehlt mir auf allen Seiten: ein Beweis. Auch wenn ich persönlich kein Freund der Mondlandungslügentheorie bin, so verstehe ich dennoch, dass niemand sagt, komm, fliegen wir mal eben hin und schauen nach. Bei Chemtrails (wie auch der Hohle Erde Theorie) ist es doch aber so, dass die Beweiserbringung ein Leichtes sein sollte. Die Technik um Luftproben zu nehmen ist da. Man braucht also nur einmal dahin zu fliegen, wo die (vermeintlichen) Chemtrails öfter auftauchen und dort eine Luftmessung durchführen. (Oder mit einem gecharterten Flieger mal über die Polkappen zu fliegen, was aber hier OT ist.) Es gibt also eine riesige "Gemeinde" die fest davon überzeugt ist, dass dort chemisches Schindluder mit den Menschen getrieben wird. Aber keiner kommt mal auf die Idee, den Beweis zu erbringen? Ich will ja gerne zugeben, dass es einiges an finanziellen Aufwand bedeuten würde, aber es ist durchaus realisierbar. Sowohl technisch als auch finanziell! (Und Umweltverbände wie Greenpeace, WWF, BUND etc. pp haben schon weit größere Projekte gestemmt!)
Einzig auf der Seite von wakenews findet sich der Hinweis darauf, dass eine Presseagentur davon berichtet, dass Chemtrails Realität seien. Nun, genau das besagt die Meldung eigentlich nicht. Sie besagt lediglich, dass es tatsächlich Wissenschaftler gibt, die darüber nachdenken ein solches Projekt umzusetzen, bzw. zu erforschen.
Und dann findet sich dort dieser Absatz:
"Eine Möglichkeit ist es, Partikel in die Stratosphäre zu verstreuen“, erklärt der Artikel. "Caldeira nennt eine Idee zur Umsetzung, dass Jumbo-Jets in der oberen Atmosphäre Wolken aus winzigen Partikeln versprühen, so etwa Schwefeldioxid. Etwa 1 Million Tonnen Schwefeldioxid pro Jahr verteilt über 10 km² in der Atmosphäre wären genug, um ausreichende Mengen von Sonnenlicht abzustrahlen.Dann wollen wir doch einmal rechnen:
Der Durchmesser der Erde beträgt 12.700 km. D.h. der Radius ist damit 6.350 km. (Streng genommen müssten wir den Radius noch um 10 km erhöhen, da die Chemikalien ja in die Stratosphäre gebracht werden sollen, aber wir wollen uns jetzt nicht um Kinkerlitzchen streiten, weshalb ich einfach mal mit der Oberfläche auf NN rechne.) Die Formel für die Oberfläche einer Kugel ist
4 * Pi * r^2, d.h. die Oberfläche der Erde beträgt demnach:
4 * 3,1415 * 6350 ^2 = 506.692.535 qkm
D.h. wir reden von knapp 1,974 kg Schwefeldioxid pro qkm. Das verteilt auf 10 Kubikkilometer (von wegen 1qkm Basis, aber in 10 km Höhe ausgebracht) ergibt dann also einen Wert von 1,974 10^-10 kg = 1,974 10^-3 mg je kbm. Das wäre dann 1/658 der sogenannten MAK (Maximale ArbeitsplatzKonzentration). Mitthin also weit entfernt von jeder gesundheitsgefährden Konzentration.
Wer die Produktion von 1 Mio Tonne Schwefeldioxid bezahlt ist mir auch noch nicht klar. Oder den Transport in die Stratosphäre. (Eine Beimischung in den Flugtreibstoff wäre zwar prinzipiell denkbar, aber welche Fluggesellschaft wird sich wohl nachsagen lassen, dass sie mit dafür sorgt, dass es mehr sauren Regen gibt. Halte ich also für nicht wirklich realistisch.) Aber selbst wenn auch dieses Problem gelöst werden sollte, es ist immer noch Zukunftsmusik. Da wird ein Gesetzentwurf zur Wetterbeeinflussung zwar vorgelegt, aber nie auch nur einmal ernsthaft diskutiert, aber schon sind Chemtrails plötzlich Fakt. Da reden Wissenschaftler darüber, welche Möglichkeiten sie gerne ausloten wollen, schon ist es Fakt. Nach der Logik, waren wir in der Tat schon auf dem Mars. Denn da gibt es nicht nur Ideen, sondern ernst zu nehmende Planungen. Also schon Fakt. Wie sagt Kollege Atze immer: Ja, nee, is klar...
Also alles in allem: ich kann da noch nicht einmal den Hauch einer ernstzunehmenden These entdecken. (Na gut, vielleicht noch die allgemein bekannte Weisheit, dass das Einbringen von Schwebteilchen in die Stratosphäre nicht so der Renner ist, sprich der zunehmende Luftverkehr durchaus zur Sorge Anlass gibt.) Aber ansonsten? Das was Kondensstreifen sind: heiße Luft!
@rapisbackDas "Impfen" von Wolken mit Silbernitrat ist nun wirklich ein uralter Hut... (so ca. 1870?)