Oh, ganz übersehen, sauberer Himmel hat gestern ja noch mehr Stuss geliefert...Zuerst "belegt" man mal wieder, dass es gar keine Kondensstreifen geben kann...
Dieses Bild haben wir von einer sehr engagierten Mitstreiterin aus der Uckermark erhalten. Es zeigt einen "Kondensstreifen", der sich direkt hinter den Triebwerken des Flugzeuges wie eine weiße Schnur durch den Himmel zieht. Aber ist das physikalisch überhaupt möglich?
Na da sind wir mal gespannt...
Flugversuche haben gezeigt, dass Wirbel von schweren Strahlflugzeugen sofort mit etwa 2 bis 2,5 m/s zu sinken beginnen. Erst in ca. 240 bis 270 Meter unter der Flugbahn des erzeugenden Flugzeuges tendieren die Wirbel, in die Horizontale überzugehen (lesen Sie mehr dazu hier).
Seufz. hier wird eine
Wikipedia: Wirbelschleppe mit einem Kondensstreifen verwechselt.
Die von sauberer Himmel angegebe Quelle ist eine
Flugsicherheitsmeldung aus dem Jahre 1983 (Archiv-Version vom 20.04.2021)Wirbelschleppen entstehen aus der vorhandenen Luftmasse, die das durchfliegende Flugzeug quasi "Neu mischt". Bei Sauberer Himmel suggeriert man nun, dass sich die KOndensstreifen ja auch schnell absinken müssten, wie es die WIrbelschleppen tun. MItnichten. Die Kondensstreifen entstehen aus dem vom Flugzeug ausgestossenen Wasserdampf und Kondensationskeimen, diese werden durch das Triebwerk beschleunigt - sonst gäbe es ja keinen Rückstoss, der das Flugzeug antreibt. Die vom Triebwerk ausge
stossene Luft unterliegt der Impulserhaltung und der Trägheit. Ein beschleunigtes Wasserstoffmolekül, das aus dem Triebwerk mit hoher Geschwindigkleit gestossen wird, wird seine Richhtung nicht schagartig ändern und "herabfallen".
Wirbelschleppen können aber trotzdem auswirkungen auf den Kondensstreifen haben, wie beim vom sauberer Himmel sogenannten beliebten "Achter" :-D
Aber sauberer Himmel ist noch nicht fertig damit, die "Unmöglichkeit" von Kondensstreifen zu belegen. Nächster Versuch:
Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass sich langlebige Kondensstreifen oft erst im zweiten Anlauf bilden, nachdem die Hauptmasse des Eises in den absinkenden Wirbelkernen verdampft ist. Dabei können die ursprünglichen Partikel aus den Flugzeugtriebwerken wieder freigesetzt werden und später zur Zirrenbildung beitragen (siehe http://www.pa.op.dlr.de/pazi/pazi.pdf, S. 67).
Interessant, aus einer 75-seitigen Arbeit über die Entstehung von Kondensstreifen hat man fast am Ende der ganzen Arbeit einen Satz gefunden, indem auch eine andere Möglichkeit der entstehung von Zirren durch Kondensstreifen erwähnt wird. "Oft" bedeutet halt nicht "Immer".
Der ganze Absatz aus der Arbeit vom DLR lautet:
Eigene Erfahrungen und Vorarbeiten
In den vergangenen Jahren wurde MESOSCOP zur Simulation von Kondensstreifen ein-
gesetzt, zunächst mit dem Ziel, deren horizontale Ausbreitung und optische und mikro-
physikalische Eigenschaften, insbesondere das Wachstum des Eisgehaltes, zu ergründen (Gierens, 1996). Gierens und Ström (1998) zeigten, dass selbst die von Flugzeugen ausgelösten Luftbewegungen ausreichen, um in eisübersättigter Luft das Gefrieren von Aerosolpartikeln auszulösen. Es wurde weiter die unterschiedliche mikrophysikalische Entwicklung des Eises im primären (Wirbelkerne) und sekundären Nachlauf (sog. Vorhang) von großen Verkehrsflugzeugen untersucht. Sussmann und Gierens (1999) konnten zeigen, dass oftmals nur das Eis im sekundären Nachlauf später langlebige Kondensstreifen bildet, während die Hauptmasse des Eises in den absinkenden Wirbelkernen verdampft. Dabei können die ursprünglichen Partikel aus den Flugzeugtriebwerken wieder freigesetzt werden und später zur Zirrenbildung beitragen. Dieses prozessierte Aerosol kann andere Gefriereigenschaften aufweisen als das im unmittelbaren Nachlauf eines Flugzeugs gebildete Aerosol. Die Umwandlung eines Kondensstreifens in einen Zirrus wurde erstmals von Gierens und Jensen (1998) mit MESOSCOP simuliert.
Nur geht es hier nicht um Kondensstreifen, auch nicht um die Langlebigkeit von Kondensstreifen, sondern darum, ob sich aus den Kondensstreifen oder - besser gesagt - aus den vom Flugzeug emitierten Abgasen - Zirren bilden können. Gemeint ist hiermit, dass ein Flugzeug FEuchtigkeit und Kondensationskeime in die obere Atmosphäre transportieren.
Beim Ersten FLugzeug reicht´s vielleicht noch nicht für eine so erzeugte Zirre, weil die Luftfeuchtigkeit noch nicht hoch genug gestiegen ist - sagen wir mal von 40% auf 60%, das zweite Flugzeug bringt nun auch noch etwas Wasserdampf dazu - das reicht auch noch nicht für eine bleibende Zirre und das x-te Flugzeug fliegt nun durch diese langsam mit Feuchtigkeit und KOndensationskeime angereicherte Luft durch und dann reicht es.
Häufig beobachtet man ja auch, dass kurz vor Sonnenuntergang plötzlich der "milchige Himmel" sich mit Streifen füllt - das ist genau der Effekt, der hier gemeint ist. Tagsüber sind die FLugzeuge durchgeflogen und haben feuchtigkeit hinterlassen, die aber noch nicht zur Zirrenbildung reicht - aber die Luftfeuchtigkeit ist ja da. Nun wird es abends kälter und kalte Luft kann weniger Wasserdampf unsichtbar tragen und langsam tauchen diese alten Kondensstreifen als linienförmige Schleierbewölkung auf.
... der dritte Punkt, den sauberer Himmel zur "Unmöglichkeit von Kondensstreifen" darlegt:
In einer Pressemitteilung der Frankfurter Rundschau ONLINE heißt es in der Überschrift:
"Das zweite Leben der Kondensstreifen - Flugzeuge heizen das Klima via Wolkenbildung offenbar stärker auf als durch Kohlendioxid"
In der Pressemitteilung wird unter Berufung auf wissenschaftliche Erkenntnisse ausgeführt:
"Der Nachweis fällt auch deshalb so schwer, weil die Kondensstreifen nicht direkt in Cirrus-Wolken übergehen. Kondensstreifen verschwinden meist nach Minuten wieder vom Himmel, scheinbar spurlos. Doch sie lösen sich nicht in Luft auf. Die Triebwerkspartikel, die auch zur Kondensstreifen-Genese nötig sind, geistern weiter durch die Lüfte - und dienen erst später als "Kristallisationskeime" für großflächige Eiswolken. Man könnte sagen: Die kurzlebigen Kondensstreifen von Düsen-Jets werden heimlich als Zirren wiedergeboren."
(Quelle: http://www.pa.op.dlr.de/aac/pressrelease_frankfurter_rundschau.pdf)
Damit ist genau das gemeint, was ich vorher beschrieben habe... Wiedermal geht es nicht darum ob es KOndensstreifen gibt oder nicht, oder ob es langanhaltende KOndensstreifen gibt, sondern darum, ob sich Zirren daraus bilden können oder nicht. Ja, es können sich Zirren daraus bilden.
sauberer Himmel zieht ein Fazit:
Die Bildung von langen Schnüren, die direkt aus den Triebwerken kommen und sofort nach den Flugzeugen in der Luft stehen bleiben, wie oben abgebildet, ist daher - physikalisch gesehen - nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Vielmehr kann man bei dem oben abgebildeten "Kondensstreifen" schön erkennen, dass die vom Flugzeug ausgestoßenen chemischen Partikel künstlich (z.B. durch klebrige Polymerfasern etc.) zusammengehalten werden, um auf diese Weise künstliche Wolken zu erzeugen.
Wenn man Wirbelschleppen mit Kondensstreifen und Zirren mit KOndensstreifen beim lesen verwechselt, dann kommt man zu so einen Fazit.
Nebenbei: Diese Gebilde hier müssten sich ja auch sofort in Luft auflösen. Warum tun sie das nicht? Sie werden offenbar von klebrigen Polymerfasern zusammengehalten!!!
Nebenbei empfiehlt sauberer Himmel ein Video auf der zurecht gelobten Seite
Contrail-Science.com. Ein Video aus dem Jahre 1980 mit einen Nachrichtenbeitrag über langanhaltende Kondensstreifen. Was bei Contrailscience als Beleg benutzt wird, das es Kondensstreifen schon vor dem CHemtrails gab, wird hier natürlich bei sauberer Himmel umgedeutet "Sie haben schon viel Früher damit angefangen zu experimentieren".
Aber diesen Sätzen von sauberer Himmel gebe ich ausnahmsweise mal recht:
Contrail Science ist eine hochinteressante Webseite, die man eingehend anschauen sollte. Man setzt sich dort intensiv mit Kondensstreifen und dem „Hoax von Chemtrails“ auseinander. Mit Daten und Bildern werden Zweifel an der Natürlichkeit dessen, was am Himmel geschieht, aufgelöst.
(...)
Wie schon zu Beginn gesagt: Contrail Science ist eine Seite, die sich für ein aufmerksames Studium wirklich lohnt.
Das zu Contrail-Science gehörende Forum Metabunk.org wird übrigens seit ein paar Wochen von unregistrierten Gastbeiträgen "betrollt", die thematisch auffallend deckungsgleich mit aktuellen Chemtrail-Themen aus Deutschland sind.
@SheldonCooper Danke für die ERgänzung, an Webachiv habe ich heute morgen nicht gedacht :-D