@MerlinaIst ein humanistisches Weltbild nicht im freimaurerischem Denken verankert? Hat es da nicht einen festen Platz?
Dann frage ich mich, wie schon Freimaurer meinen Weg kreuzen konnten, die all das, was sie da predigten, in keinster Weise umsetzten.
Sie waren das Gegenteil davon.
Humanismus erfordert, die Würde eines jeden einzelnen Menschen zu achten und zu respektieren.
Gibt einige, die dazu nicht in der Lage sind.
Ich habe keine große Ahnung von der Freimaurerei. Aber hätte ich es und wäre ich ein Mann in einer Loge, ich würde solche scheinheiligen "Brüder" sofort entfernen!
Meine persönliche Toleranz und mein persönlicher Humanismus enden dann, wenn anderen bewusst Schaden zugefügt werden will.
Lass mich die Fragen beantworten.
Karl Raimund Popper schrieb einmal "Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu akzeptieren."
Es bedeutet also nicht, "Wenn Dir jemand auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin."
Handelt es sich bei demjenigen, gegenüber dem man Milde walten lassen soll, um ein unschuldiges Opfer oder jemanden, der seinerseits die Grenzen eines anderen Menschen missachtete (physisch oder psychisch) oder auch stetig provoziert? Insofern ist Toleranz eine zweiseitige Medaille. Und eventuell sogar eine von sehr diffizilen Perspektiven. Manche mögen negative Eigenschaften von Personen auch nicht sehen wollen, andere widerum spüren dessen unschöne Handlungen am eigenen Leibe.
Also Toleranz und Intoleranz sollten nicht unbedingt erst auf einer gesellschaftlich oder politisch angelegten Ebene betrachtet werden. Es fängt beim einzelnen Individuum an, wie Du bereits festgestellt hast.
Beispiel: Wenn ich mich z.B. in die problembehaftete Beziehung eines anderen in bewusst schadenstiftender Weise einbringe, darf ich dessen Toleranz einfordern? Oder kann ich mit natürlichen Reaktion wie Zorn rechnen, wenn ich diese Handlungen stetig wiederhole?
Oder - selbst erlebt: Es gab mal in einem ähnlichen Forum, wo ich früher öfter zugegen war, eine männliche Person, die mit den Gefühlen diverser Frauen oder deren Partner spielte. Gut, seine Frau und andere Personen taten dies grundsätzlich als Spiel ab, Beleidigungen oder Verletzungen wurden da billigend einkalkuliert. Das ist dann der Standard-Satz: "Es gehören eben immer Zwei zu einem solchen Spiel."
Nun, man mag der Meinung sein, dies sei dann die Eigenverantwortung desjenigen, der sich auf ein solches Spiel einlässt. Ist es auch - wenn die Regeln und das Ziel des Spiels bekannt sind. Wenn nicht, ist dies doch wohl falsches Spiel. Dies steigerte sich dann schließlich in Beschimpfungen per Mail und sogar Drohungen gegenüber den Frauen, die an die Verwaltung des Forums weitergeleitet wurden. Er ist aber natürlich nach wie vor in diesem anderen Forum aktiv, gewissermaßen in Deckung.
Die Welt des Internets bietet viel Raum für derartige schmutzige Psychospiele mit Hoffnungen und Provokationen. Und, wenn man es geschickt anstellt, steht man immer noch mit weißer oder gelegentlich auch grauer Weste da. Man kann sich prima verstecken. So kann man sich einer konfrontierenden Diskussion unter "physisch" anwesenden Personen (optimalerweise mit neutralem Moderator bei Darlegung der Sichtweisen beider Parteien) und somit Gestiken, Mimiken, die einen Lügner unter Umständen entlarven können, prima entziehen. Ein Grund übrigens, weshalb ich zum Beispiel immer seltener auf Allmystery oder in anderen Foren bin.
Ich bin da, auch als Freimaurer frei heraus; wer A sagt, muss B einkalkulieren:
A: "In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt!"
B: "Richtig. Aber man sollte sich dann nicht wundern, wenn aus Emotionen heraus Kriege entstehen!"
Deswegen konzentriere ich mich lieber auf meine persönlichen Belange und solche Menschen, die meine tatsächliche Hilfe benötigen, dabei eventuell auch am Rande der Gesellschaft stehen. Auch das ist Humanität.