Ein beliebtes Argument der Verschwörer-Anhänger ist auch diese Bildzusammenstellung:
Wiedumm eine solche Erklärung tatsächlich ist, kann jeder anhand folgender Analyse selbsterkennen.
Die beiden Bilder sind wohl Einzelbilder einer Videoaufzeichnung, dieschon viele Male im TV zu sehen war. Auf die schnelle habe ich nur ein Video im Webgefunden, dass diese besagte Videoaufnahme beinhaltet.
http://www.spiegel.de/video/0,4916,139,00.htmlEs wird leider schon frühabgeschnitten, so dass der Zeitpunkt des zweiten Fotos nicht mehr gezeigt wird, aber fürdie Analyse reicht auch dieses kurze Stück. Sollte jemand eine bessere Version dieserAufzeichnung im Web parat haben, dann nur her damit.
Die Behauptung anhand derbeiden Fotos:
Das Flugzeug könne nicht die Explosion im Turm ausgelöst haben, da derEinschlagsort nicht mit dem Explosionsort übereinstimmen würde. Zur Veranschaulichungwurden grafische Hilfsmittel wie Linien und Punkte eingezeichnet.
Ein Vergleichmit dem Video (etwa ab Zeitindex 1:39 im verlinkten Spiegel-TV-Beitrag) zeigt aber, dasszwar der Einschlagsort ziemlich richtig markiert worden ist, die Markierung desExplosionszentrums jedoch völlig daneben liegt und zwar aus folgenden Gründen:
1. Es wurde einfach der Mittelpunkt der sichtbaren Explosionswolken als Explosionsortdefiniert. Es handelt sich aber nicht um eine einzige Explosionswolke, sondern um zwei,nämlich die Wolke an der Einschlagsfront und die an der rechten Front.
2. Daszweite Bild zeigt die Situation einige Sekunden nach dem Einschlag, wie man an den schontief gefallenen Trümmern sehen kann. Während dieser Zeit haben sich die Explosionswolkenmehr als deutlich um viele Stockwerke nach oben bewegt. Dies lässt sich in jederVideo-Einstellung des Einschlags leicht erkennen. Behauptet wird aber, dass die Explosionauf dieser Ebene der abgebildeten Explosionswolke stattgefunden habe.
Interessant ist die Frage, wieso der Macher dieser Foto-Collage solche gravierendenFehler überhaupt machen konnte. Die Art und Weise, wie hier die Hilfslinien gezogen unddie Fotos verschoben wurden, weist eigentlich darauf hin, dass der Macher das Video sehrgut gekannt haben müsste. Die Bildqualität der Fotos ist recht gut, was auch auf eineentsprechend hohe Video-Qualität der Vorlage hinweist. Es muss also alles recht deutlichzu erkennen gewesen sein, so dass man zu solch einer Fehleinschätzung eigentlich kaumhätte kommen dürfen.
Daher ist das für mich eher ein Indiz dafür, dass hier ganzbewusst ein falscher Eindruck geweckt werden sollte, um der Verschwörungstheorie mehrUnterstützung zu geben.
Und dieses Beispiel zeigt auch, wie leicht es offenbarist, den nicht mitdenkenden oder vielleicht schon voreingenommenen Leser von etwas zuüberzeugen, was nicht der Wahrheit entspricht. Die Linien und Punkte verstärkenaugenscheinlich sogar den Eindruck einer "fundierten Beweisführung".