Pony2.4 schrieb am 21.03.2022:Edit: ich kann auch absolut nicht einschätzen, in welchem Ausmaß China überhaupt Informationen an die Öffentlichkeit herausgeben wird.
Laut New York Times halten die chinesischen Behörden die Angehörigen unter Verschluss.
jerrylee2016 schrieb am 21.03.2022:Ich hoffe mal nicht, dass das ein wie auch immer gearteter Softwarefehler war, der die Maschine unkontrollierbar in die Erde gerammt hat.
Die 737 NG verfügt über sehr wenig Software, was die Flugsteuerung angeht. Es gibt ein Speed Trim System, das nur minimalen Einfluss auf die Flugsteuerung ausüben kann und sich leicht abschalten lässt. Ansonsten ist die Steuerung der 737 NG rein mechanisch/hydraulisch.
jerrylee2016 schrieb am 21.03.2022:Flugzeuge fallen nicht einfach senkrecht vom Himmel ohne menschliches Dazutun oder?
Hängt vom Schaden ab, ist aber selten. Allgemein sind Abstürze aus dem Reiseflug sehr selten, ob mit oder ohne menschliches Zutun.
jerrylee2016 schrieb am 21.03.2022:Ich befürchte, viele Passagiere haben bis zum Aufschlag gelebt
Bei einem derartigen Sturzflug dürften die meisten Passagiere irgendwann das Bewusstsein verloren haben.
Fichtenmoped schrieb am 21.03.2022:Was, wenn beim Abfangen des Sturzfluges die Struktur überlastet wurde? Wenn ich die Videoaufnahmen anschaue, dann erkenn ich weder Tragflächen inkl. Triebwerke noch das Seitenleitwerk.
Mir ist genau das selbe aufgefallen und hatte einen ähnlichen Gedanken. Die Frage ist nur, wie gut man das auf den Aufnehmen erkennen kann. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass die Maschine auch schon während des ersten Sturzflugs strukturellen Schaden genommen hat.
Papaya64 schrieb am 21.03.2022:In der Tat wäre eine mögliche Erklärung, dass der Pilot auf plötzliche Dekompression aus welchem Grund auch immer deutlich Höhe abgebaut hat, die Maschine abfing und dann erst recht etwas schief ging.
Halte ich für ausgeschlossen. Im Falle eines plötzlichen Druckverlustes, gibt es keinen Grund zu überzogener Eile. Die Piloten folgen in so einem Fall ihren Items und leiten dann einen Emergency Descend ein, also ein rapider Sinkflug auf etwa 10.000 Fuß. Auf dieser Höhe ist es den Passagieren möglich zu atmen. Der Sinkflug kann sehr steil werden, aber nichtmal ein Drittel von dem, was MU 5735 drauf hatte.
behind_eyes schrieb am 21.03.2022:Damals hatte ich mal aufgeschnappt das solche extremen nose downs immer auf menschliche Steuerung hindeuten. Bei einem Defekt, was auch immer, würde das Flugzeug eben nicht in einen so extremen Sturzflug gehen.
Würde ich generell so nicht behaupten. Es gibt durchaus Dinge die zu sowas führen können. Z.B. Hydraulikprobleme, Probleme mit der Steuerung allgemein, Versagen struktureller Komponente, komplettes Versagen den Höhenleitwerk
Papaya64 schrieb am 21.03.2022:Nachdem ich auf flightradar24 den heutigen mit dem gestrigen Flug verglichen habe, ist die obige Aussage bei avherald.com schlicht falsch.
Korrekt. Das Flugzeug befand sich gerade am üblichen TOD.
Papaya64 schrieb am 21.03.2022:Denkbar wäre aber, dass es im normalen Reiseflug schon Probleme gab, die man analysierte, bevor man sich zum Sinken entschloss.
Das wäre der normale TOD gewesen. Hätte man aufgrund eines Problems einen Sinkflug eingeleitet, wäre das mit Sicherheit mit der ATC kommuniziert worden.
Photographer73 schrieb am 21.03.2022:Einen technischen Defekt kann ich mir bei so einen extremen Sturzflug fast gar nicht vorstellen. Selbst wenn zB beide Triebwerke ausgefallen wären, geht der Flieger doch nicht gleich so dermaßen mit der Nase runter, sondern kann noch eine gewissen Zeit gleiten. Auch soll die Maschine lt. Augenzeugen komplett gefallen sein, ohne Rauchentwicklung oä. Einen vorangegangenen Notruf gab es anscheinend auch nicht. Wirkt auf mich im ersten Moment auf jeden Fall wie ein bewußt herbeigeführter Sturzflug, wobei es allerdings merkwürdig ist, daß die Maschine nochmals kurz abgefangen wurde, bevor es dann wieder steil runterging.
Sehe ich anders. Es gibt durchaus ein paar massive Defekte, die so einen Sturzflug auslösen könnten. Ein Triebwerksausfall ist natürlich das letzte woran ich dabei denke. Laut einigen Zeugen gab es übrigens eine Rauchentwicklung. Manche haben von schwarzem, andere von weißem Rauch geredet.
Schnapspraline schrieb am 21.03.2022:Ich glaube auch nicht dass ein technischer Defekt ohne menschliche Einwirkung solch einen Sturzflug verursachen können.
Definitiv schon. Strukturelles Versagen oder ein schwerer Defekt am Höhenruder oder allgemein massive Probleme mit der Steuerung.
Papaya64 schrieb am 22.03.2022:Sieht schon eher so aus, als hätte man an der Stelle von Autopilot auf Manuell umgestellt und dann war entweder etwas kaputt oder es gab einen schwerwiegenden Fehler.
Wie kommst du darauf? Die 737 NG hat zwei Redundante voneinander unabhängige Autopiloten, die beide über eine eigene Datenmessung und Computer verfügen. Bei widersprüchlichen Daten schaltet sich der AP ab, bzw. lässt sich nicht garnicht einschalten. Zuvor erhalten die Piloten eine Warnung und eine Fehlermeldung. Sollte es trotzdem zu einem unvorhersehbaren Fehler im AP gekommen sein, wäre es einfach gewesen, diesen wieder abzuschalten. Zudem gibt es keinen Grund in dieser Flugphase den AP einzuschalten. In der Regel ist dieser eingeschaltet. Wird nach dem Start eingeschaltet und vor der Landung abgeschaltet.
Photographer73 schrieb am 22.03.2022:... oder eben Absicht. Wobei dann evt. bewußt solange gewartet wurde, bis der Autopilot abgeschaltet wurde.
Außer einem technischen Defekt gäbe es keinen Grund zu diesem Zeitpunkt den AP abzuschalten.
FerneZukunft schrieb am 22.03.2022:Dadurch kann man sich nicht ausschließlich auf die ADS-B Werte von FR24 nicht verlassen
Doch, darauf müsste man sich verlassen können. Flightradar24 zeichnet auch Sinkrate und vor allem Groundspeed auf. Bei der Messung des GS spielt GPS eine entscheidende Rolle. Alle 3 Daten passen ins gleiche Bild.
Fichtenmoped schrieb am 22.03.2022:Gute Frage. Aber dass das Seitenleitwerk fehlen könnte hab ich schon gestern angemerkt.
Die Frage wäre: was kann das ausgelöst haben - und wann?
Eine Kollision, ein Druckschottexplosion oder eine strukturelle Überlastung. Letztere könnte durch den extremen Sinkflug durchaus ausreichend sein. SilkAir 185 hatte wohl auch ein stark beschädigtes Höhenruder, wie man in der Animation auch gut erkennen kann.
Zz-Jones schrieb am 22.03.2022:Um den Sinkflug einzuleiten werden ja normalerweise zunächst die Triebwerke in den Leerlauf geschaltet. Laut einem befreundeten Piloten geben die Triebwerke dabei dann noch ca. 10% ihrer Leistung ab.
Ja, Sinkflüge die zum Großteil auf Idle, also im Leerlauf durchgeführt werden kommen vor, sind aber eher was spezielles. Diese Drop Descends werden z.B. in Frankfurt zu speziellen Uhrzeiten durchgeführt zur Lärmreduktion. Zudem gibt es Phasen während des Descends, in denen man den Schub komplett rausnehmen kann. Die 737 NG verfügt im Vergleich zur A320 keine klassische Open Descend Funktion. Um einen maximal sinnvollen Sinkflug durchzuführen, kann man die Leistung auf Null stellen, während im AT noch eine gewünschte Geschwindigkeit selected ist. Der AP nimmt dann die Nase aufgrund der fehlenden Leistung so runter, dass er die gewünschte Geschwindigkeit halten kann. Das kann ziemlich steil werden. Die 737 ist sowieso dafür bekannt, dass sie im Autopilot manchmal ziemlich extreme (unkonfortable) maneuver fliegt, was den VS betrifft. I
Fichtenmoped schrieb am 22.03.2022:In den frühen 1990er-Jahren hatte es Zwischenfälle gegeben, bei denen es durch Vollausschläge des Seitenruders infolge einer Fehlfunktion der Steuereinheit an Maschinen vom Typ Boeing 737 zu Kontrollverlusten kam, die am 3. März 1991 United-Airlines-Flug 585 und am 8. September 1994 auf USAir-Flug 427 in Abstürzen endeten. Während der Untersuchung des Absturzes auf USAir-Flug 427 stellte das NTSB fest, dass sich auch das Doppelservoventil der Steuereinheit verklemmen und das Ruder aufgrund eines Wärmeschocks in die entgegengesetzte Richtung verstellen kann. Aufgrund dieser Feststellung ordnete die Federal Aviation Administration (FAA) an, die Servoventile auszutauschen und ein neues Schulungsprogramm für Piloten zur Bewältigung unerwarteter Bewegungen von Flugsteuerrudern zu entwickeln.
Es hat sich dabei um die Power Transfer Unit (PTU), die mit der Hydraulischen Übersetzung der mechanischen Steuerung auf das Seitenruder zu tun hat, gehandelt. Das Bauteil hat auf extreme Temperatureinflüsse in seltenen Fällen mit einer Umkehr der Steuerung der Pedale auf das Seitenruder reagiert. Dabei waren jedoch bestimmte Voraussetzungen nötig, nämlich extreme, wechselnde Temperaturunterschiede in sehr kurzer Zeit. Eine der zwei Abgestürzten Maschinen, hatte zum Beispiel im Landeanflug bei sehr kalten Lufttemperaturen den heißen Abgasstrahl einer 727 gekreuzt. Dabei handelte es sich noch um die klassische Version der 737, nicht um die NG. Das Bauteil wurde daraufhin ausgetauscht, d
Zz-Jones schrieb am 22.03.2022:Wäre es denkbar, dass anschließend etwas ähnliches wie beim Lauda-Air-Unglück geschehen ist, also die Schubumkehr durch einen technischen Defekt aktiviert wurde?
Nein. Zumal aus dem damaligen Unglück entsprechende Lehren gezogen wurden.
Papaya64 schrieb am 24.03.2022:Ich verstehe die Frage nicht. Wie kommst du überhaupt auf Entführung oder Mitnahmesuizid? Das ist unter den extrem seltenen tödlichen Unfällen eine extrem seltene Ursache und eigentlich nur von den Medien aufgebauscht, weil Empörung und sonstige Emotionen entfachend. Aber nicht mal hier.
Tatsächlich nicht, denn es ist eine der Häufigsten Ursachen in den extrem seltenen Fällen, in denen Flugzeuge aus dem Reiseflug einfach vom Himmel fallen. Dennoch halte ich aufgrund des Flugverlaufs eine andere Ursache für wahrscheinlich.
Pony2.4 schrieb am 24.03.2022:Ist bekannt, wer das Teil gefunden hat? Also waren es die Suchtrupps bzw. eine gezielte Suche oder könnte es auch ein Zufallsfund von Anwohnern gewesen sein?
Der blended Winglet einer 737 mit Teilen der Tragfläche daran i
Photographer73 schrieb am 25.03.2022:müßte dann nicht zumindest das Cockpit quasi pulverisiert sein ?
Pulverisieren tut sich quasi nichts. Das ist auch ein Denkfehler, den Ermittler bei 9/11 gemacht haben. Dieser ziemlich schlechte Untersuchungsbericht hat ja auch zu zahlreichen v
Zz-Jones schrieb am 26.03.2022:Aber der Verlust eines "Trailing edge of a winglet" führt jetzt auch nicht automatisch zum Absturz. Das hat, würde ich mal behaupten, null Effekt in Sachen Auftrieb, stattdessen wurde das rein zur Energieeffizientz entwickelt.
Mag natürlich sein, dass die Flügelenden aufgrund extremer Kräfte in Mitleidenschaft gezogen wurden, ohne weitere Anhaltspunkte sehe ich hier jetzt aber noch nicht des Rätsels Lösung.
Wurden sie, dem Foto nach zu folge. Allerdings handelt es sich dabei um verhältnismäßig leichte Bauteile. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diese weit weg vom Absturzort gefunden werden.
Hier mal meine eigene Meinung:
Aufgrund des Flugverlaufes halte ich einen Suizid nicht für die wahrscheinlichste Variante. 3 Piloten im Cockpit machen das auch ziemlich schwierig.
Ich halte es für interessant, dass das ganze genau beim TOD, also dem Einleiten des Sinkflugs passiert ist. Ich halte entweder einen massiven technischen Fehler, ein strukturelles Versagen, oder eine instabile Situation, mit der die Piloten nicht gerechnet haben, für am wahrscheinlichsten. Der darauffolgenden Sturzflug könnte die Maschine so stark beschädigt haben, dass das Abfangen in einem zweiten Sturzflug endete. Es wäre auch nicht das erste mal, dass der dritte Pilot im Cockpit zur Ablenkung beiträgt. So ein rapider Sinkflug, kann auch zur zeitweiligen Bewusstlosigkeit geführt haben. Jedenfalls ist es zusätzlich schwierig unter solchen G-Kräften zu arbeiten.