@Bubba78 Die „Beweise” der Verschwörungstheoretiker lassen sich also mit ein bisschen Logik und Physik sehr schnell widerlegen. Genauso wie bei den oben angeführten Beispielen kann man auch die restlichen hier nicht genannten Argumente schnell ad absurdum führen. Selbst die eigentliche Idee einer vorgetäuschten Mondlandung ist bei näherer Betrachtung absurd.
Eine bemannte Landung auf dem Mond ist selbst als Täuschung ein gewaltiges Unterfangen. Hunderte Leute müssen hier eingeweiht sein und das Spiel mitspielen – Geheimhaltung scheint hier fast unmöglich.. Das Ereignis wurde weltweit von Millionen Menschen verfolgt – die alle erfolgreich getäuscht werden müssen. Auch der große Gegner im Kalten Krieg – die Sowjetunion – durfte keinen Zweifel an der Echtheit der Mondlandung haben. Die UdSSR hätte sicherlich nicht gezögert, auch nur die kleinste Unstimmigkeit öffentlich zu machen. Und schließlich: wenn sich die Vereinigten Staaten von Amerika tatsächlich zu so einer großangelegten Täuschung entschlossen hätten, dann wäre es extrem unwahrscheinlich, dass ihnen dabei solch simple Fehler unterlaufen wären, wie es die Verschwörungstheoretiker behaupten. Wenn man schon mit viel Mühe eine Mondlandung im Filmstudio nachstellt und gefälschte Fotos veröffentlicht, dann würde man sicherlich nicht vergessen, zum Beispiel die angeblich fehlenden Sterne nachträglich einzubauen.
Es gibt also weder einen vernünftigen Grund, von einer gefälschten Mondlandung auszugehen – noch gibt es dafür irgendwelche stichhaltigen Beweise. Aber viele echte Beweise sprechen dafür, dass die Mondlandung tatsächlich stattgefunden hat:
Der Mond ist deutlich anders als die Erde. Es gibt dort keine Atmosphäre und die Schwerkraft beträgt nur ein Sechstel der Erdanziehungskraft. Die Masse der Astronauten ist allerdings auf Mond und Erde identisch. Die Bewegungsabläufe, die man auf den Filmaufnahmen der Apollo-Missionen sieht, unterscheiden sich daher grundlegend von denen die auf der Erde möglich wären: die Astronauten können sich aus dem Liegestütz mit ein wenig Schwung in den Stand aufrichten oder trotz schwerer Raumanzüge und Rücksäcke weite Sprünge absolvieren. Als das wäre auf der Erde so nicht möglich und auch nicht durch die damaligen Möglichkeiten durch Spezialeffekte vortäuschbar. So, wie sich die Astronauten auf den Filmaufnahmen bewegen, ist das nur auf dem Mond möglich.
Die Kommunikation der Apollo-Astronauten erfolgte per Funk und konnte daher weltweit von Funkamateuren und anderen „Lauschern” empfangen werden. Diese Funkgespräche konnten also nicht erst nachträglich in die Aufnahmen eingefügt werden – sie mussten live stattfinden. Verschwörungstheoretiker behaupten allerdings, dass sich die Astronauten während der Apollo-Mission auf der Erde befanden und die Gespräche nur über einen Satelliten umgeleitet wurden, um ein Gespräch zwischen der Apollo-Kapsel und der Bodenstation zu simulieren. Da sich Funksignale mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, lässt sich leicht berechnen, wie lange die Signale vom Mond bis zur Erde brauchen: etwa 1,3 Sekunden. Das entspricht auch genau der Verzögerung die bei den Gesprächen gemessen wurde. Würde das Signal von der Erde zu einem Satelliten und dann wieder zurück laufen, dann müsste es den doppelten Weg zurücklegen und würde dementsprechend länger brauchen. Diese Annahme widerspricht aber dem, was tausende Menschen auf der ganzen Welt am 20. Juli 1969 an ihren Funkgeräten gehört haben.
Auch der größte Gegner der Vereinigten Staaten im Kampf um die Vorherrschaft im All – die Sowjetunion – bestätigt die Echtheit der Mondlandung. Als die Astronauten von Apollo 11 Filmaufnahmen auf dem Mond machten, befand sich auch die sowjetische Raumsonde Luna 15 in einer Umlaufbahn um den Mond. Auf den Filmaufnahmen von Apollo 11 kann man für kurze Zeit sehen, wie Luna 15 über der Mondlandefähre vorbeifliegt. Überprüft man heute die Dokumente der Luna-15-Mission und vergleicht sie mit den Aufzeichnungen von Apollo 11 dann passen sie wunderbar zusammen und bestätigen genau den zeitlichen Ablauf der Landung auf dem Mond. (Nachtrag: Das stimmt nicht. Wie sich herausgestellt hat, existieren keine Aufnahmen von Apollo 11, die Luna 15 zeigen. Es gibt eine entsprechende Szene in einer BBC-Dokumentation. Die wurde aber von der BBC selbst produziert.
Einer der deutlichsten Beweise für die bemannte Mondlandung sind die auch heute noch regelmäßig stattfindenden Laserabstandsmessungen. Die Astronauten von Apollo 11 haben während ihres Aufenthalts auf dem Mond unter anderem einen Reflektor auf der Oberfläche platziert, der von der Erde aus mit Laserstrahlen anvisiert werden kann. Auch die späteren Missionen platzierten solche „Laser Ranging Retroreflektoren”. Von Observatorien auf der Erde werden diese Reflektoren regelmäßig mit Laserstrahlen angepeilt. Man versucht dann, die vom Reflektor gespiegelten Strahlen mit Teleskopen auf der Erde wieder aufzufangen. Aus der Zeit, die das Signal von der Erde bis zum Mond und zurück braucht, lässt sich er Abstand zwischen den beiden Himmelskörpern sehr exakt berechnen. Würden die Reflektoren nicht existieren bzw. nicht exakt dort stehen, wo sie von den Astronauten platziert wurden, dann könnte man keine reflektierten Signale empfangen.
Viele Verschwörungstheoretiker fordern von der NASA auch einen direkten Beweis: mit den leistungsstarken Teleskopen der heutigen Zeit und speziell mit dem Hubble-Weltraumteleskop müsste man doch sehr einfach ein Bild von den Landestellen der Apollo-Missionen machen können. Die Tatsache, dass so ein Bild bis heute nicht veröffentlicht wurde, wird von ihnen als weiterer „Beweis” für eine Verschwörung angesehen. Aber auch hier lässt sich mit ein bisschen Physik schnell die Wahrheit herausfinden. Astronomische Teleskope sind prinzipiell nicht dazu da, um weit entfernte Dinge zu vergrößern. Die Sterne sind so weit weg, dass sie in jedem Teleskop der Welt nur als Punkte erscheinen (ausgenommen bei ein paar sehr nahen Sternen). Teleskope dienen dazu, möglichst viele Photonen einzusammeln: man versucht, immer schwächer leuchtende Objekte sichtbar zu machen.
Der Mond ist der Erde zwar nahe genug, um mit dem Teleskop vergrößerte Strukturen erkennen zu lassen. Die Mondlandefähre kann man aber leider selbst mit den stärksten Fernrohren nicht sehen. Die größten auf dem Mond zurückgelassenen Gegenstände bzw. Fahrzeuge sind kleiner als zehn Meter. Diese kleinen Einzelheiten kann kein Teleskop auflösen, Auch das Hubble-Teleskop nicht. Dieses im Weltraum stationierte Teleskop liefert zwar wunderbare Bilder weit entfernter Objekte – aber das liegt nicht an seiner außergewöhnlichen Größe, sondern daran, dass im Weltraum keine störende Erdatmosphäre existiert. Der Teleskopspiegel von Hubble hat nur einen Durchmesser von 240 Zentimetern – das ist viel zu wenig um so etwas Kleines wie die Mondlandefähre auf der Mondoberfläche aufzulösen (man würde damit eine Auflösung von etwa 30 Metern erreichen).
Zukünftige Raumsonden, die zum Mond fliegen bzw. neue größere Teleskope werden allerdings tatsächlich Bilder der Landestelle liefern können. Aber selbst dann werden die Verschwörungstheoretiker wahrscheinlich behaupten, dass diese Aufnahmen nur Fälschungen sind.
Die Behauptung, dass die bemannte Landung auf dem Mond nur eine großangelegte Täuschung sei, ist nach Betrachtung aller Tatsachen und Argumente unhaltbar. Keiner der „Beweise” der Verschwörungstheoretiker hält einer genaueren Überprüfung stand. Im Gegensatz dazu zeigen viele stichhaltige Beweise eindeutig, dass Menschen zum Mond geflogen sind.
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/12/05/die-mondlandungsluge/