Obrok schrieb:Wo ihr schon lebhaft über Ganser diskutiert. Ich weiß nicht ob jemand das Video hier schon bereits kennt.
Gansers Vorträge bestehen wohl kaum ausschließlich aus den Teilen in diesem Zusammenschnitt, dessen "Qualität" und "Neutralität" mich nicht gerade überzeugt hat. Da ist z.B. dieser "Vergleich" mit offensichtlich für diesen Zweck ausgesuchten Beispielen von Sprengungen, um anscheinend belegen zu wollen, das kontrolliert gesprengte Gebäude angeblich auf keinen Fall symmetrisch einstürzen würden.
Und wieso sollte Ganser, wenn er von 2004 spricht, irgendwas neues dazu erfinden? Wieso sollte er bei neuen Zuhörern nicht Dinge erneut ansprechen dürfen?
Und ich finde, man kann durchaus der Meinung sein, dass zumindest der, auch bei Erscheinen des CR nicht geklärte und in seiner Art einmalige Zusammensturz von WTC 7 im offiziellen Untersuchungsbericht zumindest erwähnt gehört und man muss es nicht wie in diesem Video sinngemäß in der lächerlich machenden Art abtun, dass da ja auch andere Gebäude beschädigt worden wären, die ja auch nicht im Report erwähnt werden.
Davon abgesehen, dass dieser Einsturz außergewöhnlich war, sind diese anderen Gebäude nicht komplett eingestürzt, sondern wurden z.T. abgerissen. WTC 7 war auch nicht nur irgendein Gebäude, das dort zufällig herum stand. Es war nicht nur wie die Twin Towers ein Hochhaus, es gab dort auch besondere Mieter (u.a. CIA, Secret Service, Börsenaufsicht, Verteidigungsministerium), dort war außerdem die Notfallkommandozentrale des Bürgermeisters.
Es ist schon ein Unterschied, ob dort irgendein Hotel beschädigt wurde oder ein Hochhaus auf nie zuvor dagewesene Weise komplett zusammenstürzt, welches noch dazu wie bereits erwähnt kein x-beliebiges Gebäude war und dessen Einsturz ohne vorherigen Flugzeugeinschlag außerdem nicht gerade unwichtig für das gesamte Bild von 9/11 ist.
Ich kann die teils hier vorherrschende kritische Haltung zu Ganser nicht wirklich nachvollziehen. Ich verweise einfach mal auf den offenen Brief der
Universität Witten, die damit auf Kritik an Gansers geplantem Vortrag reagierte, der 2015 stattfand:
"Die Universität ist ein Ort der Erkenntnissuche und kein Ort des Dogmas. Sie ist ein Ort der lebendigen Auseinandersetzung auch mit abweichenden Meinungen und der kritischen Diskussion auch ungewöhnlicher Thesen. Genau das heißt Forschung und Lehre....ohne Wenn und Aber hält die Wissenschaft und mit ihr die Universität daran fest, dass neue Fragen so wichtig sind wie alte Wahrheiten. Die Universität Witten/Herdecke fühlt sich diesem Ethos verpflichtet....
Herr Dr. Ganser hat sich als Zeithistoriker darauf spezialisiert, den offenen Fragen der Interpretation der Ereignisse vom 11. September 2001 nachzugehen und die besondere Rolle zu untersuchen, die Bildproduzenten, also vor allem die Massenmedien, dabei einnehmen, bestimmte Interpretationen für die Weltöffentlichkeit hieb- und stichfest zu machen. Das ist schon deswegen wichtig, weil die Weltöffentlichkeit nicht als Einheit zu behandeln ist, sondern nach Nord und Süd, Ost und West, Arm und Reich gespaltener Meinung ist. Die Bildproduktion ist Teil von Maßnahmen der Konfliktregulierung ebenso wie der Konfliktzündung. Die Massenmedien, die sogenannte "vierte Gewalt" der Gestaltung eines Gemeinwesens, ist ein wichtiger Teil dieser Konfliktregulierung und Konfliktzündung mit einer großen Verantwortung, die aus ihrem bisherigen Monopol der Bildverbreitung folgt."
Weltbild in Gefahr: Auftritt von Daniele Ganser an Uni in Witten
https://www.heise.de/tp/features/Weltbild-in-Gefahr-Auftritt-von-Daniele-Ganser-an-Uni-in-Witten-3376325.html