Sixtus66 schrieb am 05.12.2017:@Caldera
Das Problem ist dass ich nicht glaube dass Bildung das beheben kann. Klingt gut, aber viele VTler oder sonstige Verrückten sind Personen mit Abitur oder sowas. Wenn man sich auch umschaut gibts eine relativ große Anzahl an Abituerienten, die niemals ein Buch lesen würden oder könnten. Ich spreche bewusst von Biodeutschen, also wo die Ursache nicht etwa an Sprachproblemen liegen könnte. Meiner Erfahrugn nach könnte man Lesehasser eher dazu bringen eine Wüste zu durchqueren als je ein Buch durchzulesen, ganz zu schweigen von Fachbüchern, die hier angebracht wären. Wenn die was lesen müssen, zB an der Uni, dann müssen die Sätze drei-vier Mal lesen weil sie sich nicht konzentrieren können. Manche davon sind nichtmal Phone-User, also kanns zumindest nicht generell an Smartphones und den Sachen liegen, zumal der größte Anteil an Nichtlesern nach wie vor in den höheren Altersstufen anzutreffen ist.
Dagegen hilft meiner Meinung nach auch keine Bildung. Zumals viele gibt die sich einfach nur oberflächlich für Dinge interessieren. Die wollen nicht lesen, wie genau Sprengungen funktionieren, wo die dann vielleich feststellen würden, dass ihre VTs Mist sind. Oder was über sozio-kulturelle Phänomene lesen, die wollen nur Ergebnisse und leichtverständliche bebilderte Youtubevideos die zeigen wieso die VT stimmen muss.
Ich stimme Ihnen zu, dass viele VTler auch Abitur oder sogar ein abgeschlossenes Studium (welches Fach???) haben.
Aber Wissen ist nicht gleich Weisheit.
Und wie Sie schon sagen: Gute Bildung hin oder her, wenn man nicht gewillt ist, diese auch im Alltag anzuwenden. Was nützt ein Fachbuch, wenn es nicht gelesen und verstanden wird? Und was nützt die Bildung, wenn man sie später mit seinem Geist verkorkst?
Das Unvermögen, richtig Lesen zu können, mag auch ausschlaggebend sein, ist aber keine Grundursache. Ich kenne einige Legastheniker, die zwar Schwierigkeiten mit dem Lesen haben (und fleissig üben) und trotzdem unglaublich gut im logischen Denken sind und einen enormen Forscherdrang haben. Dann wird das Wissen halt nicht über Bücher, sondern über Fachbeiträge im Fernsehen oder durch öffentliche Vorlesungen erlangt.
Ich denke, es ist vor allem das Unvermögen, sich tiefgründig mit den Dingen zu beschäftigen. Frei nach dem Motto: "Ich verstehe etwas nicht, also existiert es auch nicht!" Und dann kommen Scharlatane und greifen diesen Gedanken auf und machen ihn zu Geld. Und schon geben die Leute viel Geld für giftige Aprikosenkerne oder unwirksames "Energie-Wasser" zur Krebstherapie aus, weil die "böse" Schulmedizin sie ja nur vergiften würde und Ärzte alle nur von der Pharmaindustrie bezahlt werden.
Es gibt Akademiker, die ihren Kindern jegliche Impfung verweigern, weil ja früher alles besser gewesen wäre und man "zurück zur Natur" will. Dass früher aber von 8 Kindern 4 an Pocken, Masern, Polio oder Tetanus starben und die anderen mit Folgeschäden zu kämpfen hatten, daran wird nicht mehr gedacht. Aus den Augen aus dem Sinn und die Kinder müssen es dann ausbaden.