Eine schöne Dokumentation zum Thema.
http://www.3sat.de/page/?source=/wissenschaftsdoku/sendungen/164492/index.html""Für Verschwörungstheorien sind wir empfänglich, weil sie uns das Gefühl geben, hinter die Kulissen schauen zu können und etwas zu sehen, was wirklich wichtig ist", sagt David Livingstone Smith.
Der Psychologe und Philosph untersucht menschliche Konflikte und Täuschungen. Seiner Meinung nach muss man menschliches Verhalten untersuchen, um zu verstehen, warum Verschwörungstheorien so auf dem Vormarsch sind. "Das Leben ist voller kleiner Verschwörungen", so Livingstone Smith. "Eine Mutter liest das Tagebuch der Tochter oder etwas auf Facebook und bespricht es mit ihrem Mann. Kinder sprechen ab, wie sie am besten gemeinsam ihre Eltern zu etwas bringen können. Das Prinzip kommt in allen Bereichen des sozialen Lebens vor. Sehen Sie sich Literatur und Filme an oder die Handlung von Soap Operas – alles dreht sich um Seilschaften, Täuschungen, Verschwörungen."
"Wenn wir glauben, eine geheime Struktur gefunden zu haben oder Informationen die niemand anders hat, fühlen wir uns mächtiger", sagt auch der Wissenschaftshistoriker und Gründer der "Skeptic Society" Michael Shermer. Man denke, "jetzt habe ich euch, ich weiß was wirklich los ist, mir könnt ihr nichts vormachen". Das fühle sich gut an. Studien zeigen, dass Menschen, die anderen misstrauen und selbst gegen Freunde und Mitarbeiter Komplotte schmieden, mit größerer Wahrscheinlichkeit Verschwörungstheoretiker sind. Je weniger man über Verschwörungstheorien weiß, umso skeptischer scheint man zu sein.
"Was mich wirklich überrascht hat ist, dass Leute zwar meinen, Verschwörungstheorien hätten keine Auswirkungen auf ihre Einstellungen, aber trotzdem sind sie ziemlich davon beeinflusst", sagt die Psychologin Karen Douglas von der britischen Universität Kent. Douglas' Forschung zeigt, dass jeder Kontakt mit solchen Theorien unbewusst unser Denken beeinflusst. Man merkt nicht, wie sich die eigene Meinung langsam ändert."