Dann widmen wir uns also mal dem Wunderpilz ...
Hier haben wir also eine wissenschaftlich daherkommende Quelle, die wir nicht verlinken wollen
Dieser spektakuläre Pilz ist gerade mal seit ca. 30 Jahren bekannt und wurde erstmalig in der Nähe von SAO PAULO (Brasilien) entdeckt, kommt aber ebenfalls in warmen Teilen Nordamerikas vor.
Seit seiner Entdeckung steht der ABM-Pilz im Mittelpunkt zahlreicher medizinischer Studien hauptsächlich japanischer und amerikanischer Wissenschaftler.
Das ist schonmal falsch, sagt Tante Wiki:
1947 beschrieb der US-Taxonom Murrill den Pilz und veröffentlichte seine Entdeckung unter dem Namen Agaricus blazei Murrill. 2002 zeigte jedoch eine Gruppe Wissenschaftler um die Forscher Wassermann und Didukh, dass diese Spezies identisch mit dem bereits länger bekannten Pilz Agaricus brasiliensis ist, so dass diese ältere Bezeichnung damit die Bezeichnung von Murrill ersetzt. Dem Forscher Kerrigan gelang es 2005 durch DNA-Sequenzanalyse zu beweisen, dass Agaricus brasiliensis (und somit auch Agaricus blazei Murrill) genetisch identisch mit dem bereits 1893 beschriebenen Pilz Agaricus subrufescens Peck ist. Letzterer ist somit als ältester Name der einzige wissenschaftshistorisch korrekte, so dass die Bezeichnungen Agaricus blazei Murrill und Agaricus brasiliensis hinfällig sind.
Es wäre ja auch zu blöd, wenn die Brasilianer nicht schon längst gewusst hätten, dass der Pilz essbar ist.
Das ist also auch falsch:
Der Agaricus Blazei Murill (ABM) wurde von Takatoshi Furumoto (...) entdeckt.
Und auch das:
1996 erhielt der Pilz durch die japanische Prinzessin Kawaritake und die japanischen Entdecker den offiziellen Namen Agaricus Blazei Murill (ABM).
Nun zur natürlichen Umgebung:
Im Gegensatz zu anderen Spezies wächst dieser Pilz nicht im Schatten von Bäumen sondern auf freien Flächen. Man kann ihn auf Weiden, am Straßenrand oder auch auf offenem Felde (besonders da, wo Maultiere weiden) finden.
Ganz abgesehen davon, dass Pilze sowohl im Freien wie auch im Wald vorkommen, aber ...
Die eigentliche Heimat dieses Wunderpilzes ist der Regenwald um die Vorstädte und Dörfer in der Umgebung von Sao Paulo, Brasilien. Leider sind durch den extremen Holzeinschlag nur mehr kümmerliche Reste dieses Waldes vorhanden.
Wie denn nun? Haben im brasilianischen Regenwald Maultiere geweidet?
Da dieser Pilz aus subtropischen Regionen stammt, benötigt er Temperaturen von mindestens 23 °C bei mäßigem Tageslicht.
... also wohl doch kaum freies Feld ohne Bäume.
Nunja, wollen mal nicht so streng sein.
Der Pilz kann so ziemlich alles, ausser fliegen.
Gut, das ist kein Originalzitat, kommt der Sache aber nahe. Und alles das haben japanische
Wissenschaftler(!) in
Tierversuchen (!!!) herausgefunden. Die Versuchsreihen fanden an der
Universität von Buenos Aires und der Universität der Provinz von Mie in Japan
statt.
Und dann
schafften es Dr. Shobo Shibata, der danach als Professor in der pharmakologischen Abteilung arbeitete, und Dr. Tetsuo Ikegawa vom japanischen staatlichen Krebsforschungszentrum die pharmakologische Wirksamkeit von ABM ausfindig zu machen.
Nun haben wir es also höchstamtlich: das ist der Wunderpilz. Heilt fast alles, beugt allem vor, hat keine bekannten Nebenwirkungen, schmeckt köstlich.
Zahlreiche klinische Untersuchungen in Japan, Brasilien, den USA, Mexiko und der Schweiz belegen eindrucksvoll die wundersame und vor allem rasche Wirkung dieses Pilzes.
Und an wen geht nun der Nobelpreis für diese grossartige Entdeckung? Hm. Fehlanzeige, denn für ein
"Lebensmittel" aus dem Bereich der Reformkost
gibt es das leider nicht.
Denn
Agaricus Blazei Murill ist ein Lebensmittel und kein Medikament.
Aha ... wie kann denn das sein? Egal, weiter im Text:
Nun haben wir also das Natur-Wundermittel, das ganz ohne böse Pharma-Unternehmen und Wissenschaftler aus dem bösen Pharmabetrieb auskommt, die alle nur Geld verdienen wollen ... aber halt: waren es nicht renommierte, seriöse Wissenschaftler an bekannten Unis und Instituten, die die Tierversuche machten?
Sei´s drum, wollen mal nicht so sein. Immerhin verdient an diesem Geschenk der Natur niemand. Oder doch?
So wird dieser Pilz heutzutage größtenteils von ansässigen Bauern wie auch vor allem in Japan recht erfolgreich kultiviert. Die Welttotalproduktion beläuft sich jedoch nur auf bescheidene 10.000 Kg. Davon werden von japanischen Einkäufern ca. 90 % aufgekauft. So ist es relativ sehr schwierig diesen Pilz trotz des relativ hohen Preises überhaupt zu erhalten.
Verflixt. Hier haben wir also eine Naturmedizin, die keine ist, und die trotz Erforschung durch Schulmediziner irgendwie nichts mit der bösen Schulmedizin zu tun hat,
Agaricus Blazei Murill konnte schon bei vielen Patienten erfolgreich eingesetzt werden, die die Schulmedizin bereits aufgegeben hatte.
... und jetzt müssen wir feststellen, dass der Haken an der Sache die Vorliebe der Japaner für exotische Pilze ist, die den Weltmarktpreis in die Höhe treibt. Verdammte Axt.
Aber sicher gibt es eine Firma, die ganz unverdächtig des Gewinnstrebens ist, und das Geschenk der Natur auch für Otto Normalkrebspatienten im Endstadium erschwinglich macht?
Ich habe mal wahllos herausgegriffen:
http://www.pilzshop.de/agaricus+blazei+murrill-14/agaricus+extrakt+pulver-163Naja, wenigstens ist es nicht ganz so unerschwinglich teuer, wie der Artikel glauben machte.
Aber irgendwie fehlen mir im Artikel die links zu den Quellen, und die Begründung, warum die Schulmediziner erst etwas erforschen, dann die Ergebnisse mit Juchee veröffentlichen und sich dann plötzlich nur noch Firmen dafür interessieren, die keine Medikamente, sondern "Lebensmittel" herstellen.
Das Patent, sollte es eins geben, und das Wissen ist also frei verfügbar, und keine pöse Pharmafirma mit Gewinnstreben verdient sich daran dusselig? Komischkomisch ...