@Lee_Sunkiller Dass rein die verquere Weltanschauung der Eltern zu der Inobhutnahme geführt haben soll glaube ich auch nicht (eine eigene Diskussion wert wäre, welche Weltanschauung in welchem Umfang zu einem Eingreifen des JA führen dürfte
:D)
Nur was die Gewaltvorwürfe betrifft meine ich, dass man nicht so selbstverständlich von körperlicher Gewalt ausgehen sollte. Ich kann diese zwar nicht ausschließen und vermute, dass physische Gewalt - auch und vor allem bei der älteren Schwester - eine Rolle gespielt hat.
Bei Ant. vermute ich, dass körperliche Gewalt zumindest nicht im Vordergrund steht. Eine dauerhafte und psychische Beeinflussung - die u. a. auch die von Dir schon thematisierte soziale Isolation zur Folge hat - halte ich hier aber vorrangig für das Problem.
Nur durch eine dauerhafte Beeinflussung und Indoktrinierung von Ant. durch die Eltern kann ich mir ansatzweise den Gedankengang des Gerichts erklären, dass nur eine radikale und dauerhafte Trennung von den Eltern zu einer Besserung der Situation von Ant. führen könnte.
Da dieser radikale Schritt aber zu nicht vorhersehbaren Reaktionen führen würde, wurde davon Abstand genommen. mE auch deshalb, weil dem Kind bereits eine derart verquere Weltsicht vermittelt wurde, dass es die von den Eltern vermittelten Ängste durch solch eine Maßnahme bestätigt sehen würde und sich den Möglichkeiten eines Heims und der angebotenen Hilfe verweigern würde.