Mich stört, dass von einigen immer nur die rechtlichen Seiten angesprochen werden. Es geht hier doch um die Frage, ob ein junges Mädchen sich eine unbeschwerte Persönlichkeit für ein zukünftiges Lebeen aufbauen kann. Nach Faktenlage ist das ziemlich schwer zu beantworten. Das wäre aber genau der Punkte, über den diskutiert werden könnte.
Natürlich hat das OLG das Sorgerecht zurückgegeben. Damit hat Beamtendumm recht. Das könnte man als rechtlichen Sieg auslegen. Antonya ist und darf demnach bei und mit ihren Eltern leben. Punkt.
Da gibt es für mich aber einige Fragezeichen.
Das OLG hat in der Begründung erhebliche Mängel in der Erzeihung ausgemacht. Die sieht es so schwerwiegend, dass es eine völlige Isolierung als notwendig erachtet. Nur weil dieser Schritt noch weiter in das Leben eingreift, wird davon abgesehen. Das sehe nach den bekannten Informationen so.
Was die Mängel seien sollen, wissen wir nicht. Wenn darüber spekuliert wird, geht es für mich nicht daraum, die Familie zu beschuldigen. Es geht um die Frage, wie ihr und dem Mäc
dchen geholfen werden kann und könnte. Da gibt es Parallelen zur Stiefschwester. Statt sie zu verdammen, müsste geschaut werden, wie kann ich ihr helfen. Das spiegelt für mich die Grundstimmung inder Familie.
Das Urteil sagt auch, dass JA und AG grundsätzlich richtig gehandelt haben. Ich schließe jetzt mal Einzelheiten in der Sache aus. Ob bei der Inobhutnahme, bei dem Versuch zu helfen, im Heim etwas schief lief, können wir nicht wissen. Aber im Grundsatz hatten die JÄ Fakten, die sie zum Handeln zwangen. Für mich können wir systemische Vorwürfe von wegen Kinderklau oder Willkür ausschließen.
Das JA in Osterholz-Scharmbeck hat offensichtlich Zweifel, ob das Urteil Antonya helfen wird. Rechtlich vielleicht ein Sieg (wenn man das mit der Begründung so deuten will), persönlich nicht unbedingt.
Bei Beamtendumm ist zu lesen:
Es geht ganz zufällig gar nicht darum ob das für das Kind dass Beste ist. Lt, Gesetz und Rechtsprechung ist die Eltern-Kind-Beziehung und das Sorgerecht ein natürliches Recht. Wenn es um das Beste für ein Kind gehen würde, dann könnte man schlichtweg jeder Familie das Kind wegnehmen. Hier wurde aber bereits mehrfach veröffentlicht, dass kein Kind ein Recht auf optimale Eltern hat.
Hmmm - lässt tief blicken. Diese Argumentation könnte auch umgekehrt werden. Heißt dass, Familien können alles machen, was in ihre Lebensauffassung passt? Dann braucht ein JA ja kaum eingreifen. Dann können Eltern alles machen? Kein Kind hat ja ein Recht auf optimale Eltern.