Optimist schrieb:Kurz gesagt: Es dreht sich in meinen Augen leider nur noch um "höher, schneller, weiter" und die psychische "Gesundheit" und soziale Kompetenz bleibt dabei auf der Strecke.
...genau so sehe ich das auch
@OptimistOptimist schrieb:Menschlicher Individualismus entsteht unter Anderem auf der Basis einer regionalen Identität. Als Beispiel dieser Identität seien die vielfältigen europäischen Dialekte genannt, denn Sprache formt das Denken ganz entscheidend. ...
Alles dreht sich nur noch ums Geschäft und wir werden zunehmend zu eine ideen- und alternativlosen Gesellschaft gesichtsloser Massenverschleißteilchen. ...
Unternehmer sind nicht an menschlichem Individualismus interessiert - solange sie ihn nicht vermarkten können (z. B. Showbusiness, Sport, etc.). Im Gegenteil, - sie wollen biologische Roboter, berechenbare Massen-Sklaven die die Schnauze halten und das tun was sie sollen - arbeiten und konsumieren.
Über dieser breiten Masse thronen die - welche von dem Verhalten der Masse profitieren.
Solange es den Massen auch nur einigermaßen gut geht (relativ bis zur Belastungsgrenze) - sind die gesichtslosen Massenverschleißteilchen leicht steuerbar.
Erst im Augenblick der wirklichen Not fühlen sie sich verraten. Deshalb wird man jederzeit versuchen zumindest das Notwendigste für sie tun - und gute Sklavenhalter organisieren das auch immer recht professionell und kreativ.
Das Problem ist langfristig tatsächlich die sinkende psychische "Gesundheit" und steigende soziale Inkompetenz - da sich die Masse ja selbst organisiert, - bzw. der System-Glaube ähnlich wie bei den Religionen funktioniert, und ihre Manager (Wander-Prediger) Teil ihrer Selbst sind.
Deshalb glaubt zumindest ein großer Teil der Wanderprediger auch daran, das soziale Kompetenz eine Mischung aus Beschwichtigungsparolen und Härte ist - und kann das dementsprechend auch noch glaubhaft vermitteln.
Ich denke die Not ist noch lange nicht erreicht, bzw. werden die gesichtslosen Massenverschleißteilchen vielleicht sogar nie Gesichter bekommen - sind sie doch Gläubige des Profit-Gottes der ihnen Wohlstand versprochen hat - wenn sie denn durchhalten.
Das alte Spiel des Rattenfängers - je nach Kultur singen Wanderarbeiter sein Lied halt auch auf chinesisch.
Da es gerade mal wieder passt:
Ein Gespräch das mal stattgefunden haben muss ;-)
Der mächtigste Teilnehmer eröffnete die Runde: “Meine Damen und Herren, es geht heute um ein neues Programm, mit dem Ziel die Arbeitsleistung der Masse zu unseren Gunsten zu steigern und gleichzeitig Widerstand zu minimieren.
Der Grundsatz wird sein: Wenn man Hamster motivieren möchte, dürfen Sie nicht merken, dass sie im Hamsterrad laufen. Deshalb muss man sie daran hindern über ihr Dasein näher nachzudenken. Dazu dienen alle Arten von Unterhaltung und Konsum.
Doch das Wichtigste: Wir werden das einfache Volk in viele untereinander verfeindete Gruppen zerteilen. Die große Masse wird aus unseren Arbeitstieren bestehen. Diese werden für einen geringen Lohn in unseren Unternehmen produktiv arbeiten. Der Lohn wird gerade so hoch sein, dass er für die Existenz reicht, jedoch keinesfalls es erlauben Ersparnisse anzusammeln um damit Freiheit zu erlangen.
Damit den Hamstern das Geld auch wirklich nie reicht und sie nicht im Traum daran denken, das Hamsterrad zu verlassen, werden wir ihnen einreden, dass man nur leben könne, wenn man allen möglichen teuren Modeschnickschnack habe. Da deren Einkommen für so etwas jedoch nicht reicht, werden wir sie dazu animieren, sich zu verschulden und sie dadurch zwingen, noch schneller im Hamsterrad zu laufen.
Auch werden wir immer einen Teil der Mittellosen arbeitslos lassen. Dann müssen die Arbeitenden ständig Angst haben ihren Job zu verlieren und zu den Arbeitslosen abzurutschen. Lohnforderungen werden allein dadurch unterdrückt. Wenn wir das noch weltweit praktizieren und alle möglichen Arbeiter aus den unterschiedlichsten Ländern gegeneinander ausspielen, können auch Arbeitergruppierungen wie Gewerkschaften nichts mehr ausrichten. Daneben treiben wir durch eine solche Spaltung einen Keil durch die Masse. Die eine arbeitslose Gruppe wird die andere arbeitende argwöhnisch und mit Hass und Neid betrachten. Während sich die beiden Gruppen streiten wird niemand mehr sehen, dass wir die eigentlichen Gewinner im Hintergrund sind.
Eine andere, kleineren Gruppe wird die Aufgabe haben, die Masse lückenlos zu überwachen, zu schikanieren, zu bedrohen, und sofort niederzumachen, sobald einige der Arbeitstiere versuchen, sich an unseren Vermögen zu vergreifen, oder Stimmung gegen uns zu machen.
Außerdem werden wir die Gruppe der Arbeitstiere, wegen ihrer bedrohlichen Größe, noch weiter aufspalten, um eine Solidarität unter ihnen zu untergraben. Wir teilen sie in die Stammbelegschaft, die Leiharbeiter und die Arbeitslosen. Wir sorgen durch deutlich unterschiedliche Behandlung und Lebensbedingungen für Neid und gegenseitige Abneigung unter ihnen.”
“Oh ja, das klingt gut !” sagte einer in der Gruppe. “Wie machen wir das?”
“Wir bauen uns einen schlagkräftigen Staatsapparat, der die Masse durch immer mehr Steuern und undurchschaubare Vorschriften in Atem hält. Unsere weitere Gruppe der Habenichtse wird also aus Beamten, Richtern, Polizisten, Gefängniswärtern, Geheimdienstlern, Schnüfflern aller Art, Bodyguards, Spezialeinheiten, und aus sonstigen Ordnungskräften bestehen. Natürlich werden wir die Gruppe der Bewacher etwas besser bezahlen als die Gruppe der Arbeitstiere. Auch können wir ihnen etwas sicherere Arbeitsplätze geben - das schafft die nötige Distanz und Abneigung zwischen den beiden. Die Bewacher werden sich ganz sicher davor hüten, ihre Besserstellung durch unpässliches Verhalten zu gefährden.”
“Und was, wenn sich trotzdem Widerstand regt?”
“Wir schaffen immer mehr Gesetze und Vorschriften, so viele, dass sie niemand mehr kennen oder einhalten kann. Dann ist jeder zu jeder Zeit kriminell und kann von uns belangt werden. Die Angst wird die meisten von jedem Widerstand abhalten und sie im Hamsterrad laufen lassen.
Zusätzlich schaffen wir einen Überwachungsstaat mit ausgefeilter Technik in dem jeder zu jeder Zeit lückenlos kontrolliert wird.”
“Aber was machen wir, wenn die Masse sich in das eigene Heim zurückzieht und in der Familie Rückhalt und Stärkung sucht?” fragt ein Teilnehmer beängstigt.
“Das ist ein ganz zentraler Punkt.
Wir müssen dazu einen Keil zwischen Mann und Frau treiben. Wir erzählen den Frauen, dass die Männer ihre Gegner seien und sie seit Urzeiten unterdrückten. Nur indem sie die harte Männerarbeit verrichten, so sagen wir ihnen, können sie Anerkennung finden und Karriere machen. Damit haben wir wieder neue Hamster, die sogar freiwillig im Rad laufen und den anderen neue Konkurrenz machen. Durch diese scheinbare Unabhängigkeit trennen wir die Frauen von ihren natürlichen Beschützern, den Männern. Daneben sorgen wir dafür, dass es immer einen Frauenmangel gibt. Dann sind die Männer dazu gezwungen härter zu arbeiten, um überhaupt bei den Frauen Interesse zu wecken. Gleichzeitig wird damit jeder Widerstand gegen diesen Zustand im Keim erstickt - wer will schon als scheinbarer “Frauenfeind” dastehen? Ein übriges tut eine immer größere Privilegierung der Frauen und ein neues Scheidungsrecht, welches den Mann einseitig zu hohen Unterhaltszahlungen und damit Mehrarbeit zwingt.”
“Hervorragend !”, konstatierten gleich mehrere der Anwesenden hellauf begeistert. “Ja, aber ein solcher Sicherheitsapparat, einschließlich der Politiker, das wird uns doch eine Stange Geld kosten - ist es nicht viel zu teuer ?” meldete einer Bedenken an.
“Nein, es kostet uns fast nichts, sagte der Vorsitzende.”
“Wie soll das denn gehen?”, fragten einige ganz erstaunt.
“Ganz einfach. Wir lassen die Arbeitstiere selbst ihre Bewacher und die Politiker finanzieren - und zwar durch hohe Steuern und Abgaben. Dann müssen sie auch immer mehr arbeiten und haben gar keine Zeit mehr nachzudenken.”
“Genial !”, riefen alle entzückt.”
“Danke, meine Damen und Herren. Ich wusste, dass ich Ihre Zustimmung zu diesem Plan bekommen werde!
(Auszug aus dem Buch "Der Marionettenstaat" - G. Hannich)