kurvenkrieger schrieb:Schön daß Du das ansprichst, ich denke das is auch Kern des Problems. Nennen wir es den Oligarchen in uns, jeder hat das wirtschaftliche Denken, dieses Profit-Paradigma, auf gewisse Art und Weise schon viel zu tief verinnerlicht. Wenn ichs nich mache, tuts halt nen anderer...
Nun ja, ich denke einfach das ist die "Stärke" des Menschen. Vorraussicht, und überlebensinstinkt.
Wenn sich die Möglichkeit bietet mein Geld zu vermehren - tu ich das
Das hat der Mensch schon immer getan, nicht nur mit Geld. Vorraussichtlich wurden teile der Ernte als neues Saatgut verwendent.
Es wurde nicht alles "erwirtschaftete" Essen auf einen schlag verzehrt. Nein es wurden Vorkehrungen getroffen das das Essen eine Weile reicht - auch in schlechten Zeiten.
Und genau das passiert heute eben nicht in Form des Kartoffelkellers oder der Gemeinschaftssilos, sondern in Form von Geld, Konten, Anlagen etc.
kurvenkrieger schrieb:Selbstverständlich kommt dann die Neiddebatte, ischa auch nich immer und komplett von der Hand zu weisen. Wünschen wir uns denn nich alle auch Luxus für alle? Also ich fänds klasse wenn die Ampelrenenn hier nich von Polos, sondern Maseratis veranstaltet werden würden und jeder Polizeiwagen nen Porsche wär um mithalten zu können... :D
btw: ich wäre glücklich wenn es überhaupt keine Ampelrennen geben würde
;) den ob der Antrieb bei soetwas sportlicher oder eher proletischer Natur ist, kann man diskutieren. letztendlich ist es ein Schwanzvergleich und da ist es mir wurst ob es um die 100 oder 101 Meter Yacht geht, oder welcher in eigenarbeit und unter Einsatz der letzten Geldreserven getuneter Polo ist.
am ende ist es: Seh her, meiner ist schneller, besser - alles das gleiche wie bei der milliarden Yacht.
Das komische ist, das wenn es um das Thema Geld geht, halten viele die Millionäre für die bösen. Selbst wenn es ein Selbstmademillionär ist - hat er ja das Geld nur erwirtschaftet durch die armen Sklaven die er angestellt hat und die armen Trottel die seine Sachen gekauft haben.
Nicht ein einziger denkt daran das derjenige etwas riskieren mußte um zu seinem Geld zu erlangen. Und in der Regel ist dies sein Eigenkapital und wenn der Masterplan scheitert, könnte es sein das dieser jene am nächsten Tag vom Chef seiner eigenen Firma Chef seines Papkartons wird. Davon abgesehen das eben auch Firmengründer etc. Arbeitsplätze erschaffen damit die Skalven wenigstens Kartoffeln kaufen können. Obwohl es eigentlich jedem freisteht selbst auf eine Idee zu kommen und das Risiko einzugehen diese zu verwirklichen und selbst reich zu werden.
kurvenkrieger schrieb:Nur isses einfach nich damit getan, den Erfolgreichen jetzt die Schuld in die Schuhe zu schieben; wer ohne Sünde is werfe den ersten Stein!
Richtig, der kleine Mann ist genauso von Sünde getrieben.
Geh mal zur Bank oder schau in die Zeitung und lies die Anzeigen in Neubaugebieten.
Hier wird vom Eigenheim geträumt (brauch man ein eigenes Heim oder würde Miete reichen?)
Das Problem ist nicht der Traum, sondern in der Regel das verschließen der Realität: Das Haus muß natürlich Hammer sein, da ja gerade beide verdienen wird die Rückzahlungssummer extrem hoch angesetzt den man will ja auch recht zügig fertig sein damit die Bank nicht zu viel verdient und man dann in 10 Jahren wieder weit wegfliegen kann. Aber das reicht uns nicht - noch zwei Neuwaagen damit man sich vor den Nachbarn nicht verstecken muß. Den Kredit entsprechend hoch ansetzen da ja die Zinsen für Immobilien in der Regel niedriger sind.
Was ist das Ergebnis? die Frau wird schwanger und arbeitet nicht mehr, danach kommen nicht eingerechnete Kitagebühren dazu. und die kosten vom Kind natürlich auch. ups und nach 3 Jahren kommen nicht eingeplante Kosten dazu. Der Kühlschrank stirbt nach ablauf der Garantie, das Auto braucht ne Reperatur und die Heizung muß gewartet werden... und zack ist man in Verzug und wenn man nicht aufpasst ist man in der Todesspirale.
Um das Beispiel ab zu schließen - bei uns wurde vor 10 Jahren ein riesiges Gebiet mit neuen Einfamilienwohnhäusern gebaut, knapp die Hälfte wurde innerhabl der ersten 7 Jahren wieder verkauft oder leider auch zwangsversteigert. Man konnte wirklich beobachten wie dort die Menschen über ihren Verhältnissen gewohnt haben (sah man gerade an den Autos die dort an den Garagen standen).
Das gleiche Beispiel in abgewandelter Form zieht aber halt auch beim Kartoffelbauern und beim Selfmademillionär. Investiere ich mehr als ich mir leisten kann, bzw. plane ich nicht sorgfälltig und mit einer gewissen Weitsicht und Puffer komme ich eben auch in die Spirale.
Hierzu ein Beispiel von reiner Dummheit: Ein Unternehmer in Sachen Blechnerei hat bei mir die Garage repariert - bzw. seine Angestellten. Dieser Unternehmer hatte von seinem Vorgänger eine gut laufendes Geschäft übernommen. Die Leasingrate für die zwei Audi A6 wurde wohl immer pünktlich abgebucht. Die Rechnung für meine Garage kam ca 9 Monate später (trotz das ich mehrfach angerufen habe um mein schlechtes GEwissen zu beruhigen).
Endresultat: Insolvenz (nicht wegen meiner Garage sondern eher weil er keinen Plan hatte wie ein Geschäft zu führen ist).
Was hat dieser jemand in den 9 Monaten gemacht? Er hat mir ein zinslosen Kredit gegeben und wie man munkelt - nicht nur mir.
Ist in solch einem Fall oder im oberen mit dem Eigenheim der Geldverleiher das Problem?
staples schrieb:Nämlich keines? Weil der Steuerzahler einspringt? Ups ich wär ja nicht too big to fail.
Der Moral Hazard der da entfacht wurde stößt mir fast am meisten auf.
Hohes Risiko - hoher Gewinn oder Verlust wäre ja verständlich. Aber Hohes Risiko und wenns schief geht hoher Verlust der anderen ist eine Frechheit.
Ist in meine Augen nicht ganz richtig. Es gibt genügen Banken die Pleite gegangen sind oder von anderen Banken aus diesem Grund übernommen wurden. Misswirtschaft gibt es überall. Der Steuerzahler in Form von Regierungen springt in der Regel erst dann ein wenn ein öffentliches Interesse besteht.
Als Beispiel kann man hier getrost Lehman nehmen.
a) der Staat springt ein - der Steuerzahler ist empört da dadurch ja das Risiko/Leben meines Nachbarns gerettet wird (durch mein Geld)
b) der Staat springt nicht ein - der Steuerzahler ist empört da so viele Menschen ihre Existenz verloren haben.
C) wenn es noch eine Variante gibt, bitte melden.
Richtiger finde ich - das Risiko vorher zu dezimieren. Hierzu ist aber auch jeder einzelne Mensch und Kleinanleger gefragt sowie natürlich staatliche Organe und Selbstkontrollen der Banken. Um mich klar zu positionieren. Das Bankenlager hat seine Guten Seiten, was nicht sein kann ist das einzelne Personen zig Millionen/Milliarden an Geld mit extremen Risikogeschäften riskieren. Da gehört klipp und klar ein Riegel davor geschoben.
Was auch überdacht gehört sind kleinKredite wie EasyCredit, bei dennen quasi vorgegaukelt wird das es ja so praktisch ist, und die Leute aber das klein gedruckte nicht lesen können.