@Dr.Edelfrosch Spielbergs Film ist und bleibt ein Klassiker, da beißt die Maus keinen Faden ab und das bleibt auch so. Zudem er locker eine 09/10 einfährt.
;) Nach dem Film fingen 1975 massive Haijagden an, Menschen hatten (relativ) unbegründet Angst vor Haien und dem Ozean entwickelt (ist ja nur ein Film/Roman, also Fiktion) und die Tiere wurden massenweise sinnlos abgeschlachtet. Das entsetzte Benchley, den Romanautor ungemein und er engagierte sich seitdem im Haischutz und versuchte wenigstens etwas von diesem "Imageschaden" wieder gut zu machen. Er meinte später auch einmal bei einem neuen Buch bzw. Neuverfilmung hätte er dem Hai dann quasi eine Opferrolle gegeben.
Im Buch ist auch das ganze politische besser beschrieben, besonders in Hinblick auf den Bürgermeister. Dieser hat hohe Schulden und Deals mit der Mafia, braucht also das Geld aus den Mieten in Amity und natürlich auch von den Großveranstaltungen. Daher vernachlässigt er Brodys Sorgen nicht nur, er ignoriert sie schlichtweg. Das Buffet des Haies (eigentlich ja "nur" 5 Menschen) wird größtenteils durch die Achtlosigkeit und Habgier der Stadtbewohner selbst gedeckt, das erste Opfer Christine Watkins mal außen vor gelassen.
Scheinbar sind die Fischgründe um Amity durch den Tourismus bereits so erschöpft, dass das Tier die einzig verfügbare Beute angreift und frisst: Menschen im Wasser. Auch geht es nur um das Töten des Tiers, niemand hat im Ansatz Interesse daran zu verstehen was geschieht und warum.
Das ist bei "Im Wasser der Seine" durchweg anders. Viele Menschen engagieren sich für den Umweltschutz, wollen etwas verbessern. Auch soll das Haiweibchen Lilith nicht getötet werden. Größtenteils geht es darum das Tier zu fangen, zu betäuben und wieder ins Meer umzusiedeln. Erst später wird klar, dass sich das Tier aufgrund Nahrungsmangel, Naturverschmutzung und Überfischung/Überjagung an einen neuen Lebensraum gewöhnt und angepasst hat, also Darwins Evolutionstheorie damit bewiesen und nachvollzogen hat. Für die Menschen in den heimischen Gewässern ist das ein extremes Problem, erst jetzt geht man in die Richtung dieses Tier trotz Umweltschutz töten zu müssen, da es in den Lebensraum der Menschen eindringt und ihnen diesen damit streitig macht.
In diesem Fall nun ist das Tier letztendlich das (veränderte) Opfer der Menschheit und der Umweltverschmutzung. Wäre dies ein Rape&Revenge Film, wäre der Hai das geschändete und gedemütigte Opfer, dass nun gegen seine Peiniger zurück schlägt.