Nur ein kleiner Gefallen/A Simple Favor
Story: 8/10 wirklich originell, war nicht schon 1000mal da, gut umgesetzt
Musik: 3/10 ich erwarte keine meisterhafte Musik bei solchen Filmen, da reicht es mir
eigentlich, wenn die sich so einfügt, dass sie die Stimmung untermalt ohne weiter
aufzufallen, nichts gegen französische Musik, aber in diesem doch recht
amerikanischem Thriller originell sein zu wollen und ausschließlich mit
französischer Musik zu arbeiten, die für mich auch noch vom Genre her oft
merklich deplatziert wirkte, hat für mich persönlich einfach nicht funktioniert.
Spannung: 8/10 was im einzelnen passiert fügt sich zwar stets ins Gesamtbild und ist deswegen
nicht wirklich so richtig überaschend, aber nach fast jedem "ja das hab ich jetzt
auch erwartet" kommt ein kleiner Twist daher, der das grade Geschehene in ein
ganz anderes Licht rückt, mit Erfolg, wie alles letztlich wirklich endet ist deswegen
alles andere als vorhersehbar.
Schauspieler: 7/10 Alle Schauspieler spielen ihre Rollen überzeugend und für mich gab es keinen
"boch voll fehlbesetzt - Moment", trotzdem muss ich hier Punkte abziehen, weil die
Schauspieler auch alle samt in sehr eindimensionalen Stereotypen "gefangen"
sind, was die Beurteilung wie weit sie ihr Potential ausgeschöpft haben schwierig
bis unmöglich macht, zumal mir alle Darsteller vorher unbekannt waren.
Auch wenn das mathematisch betrachtet 6,5 ergibt möchte ich
"A Simple Favor" in seiner Gesamtheit mit
8/10 bewerten.
Die französische Musik wirkt auf mich zwar deplatziert, aber sie ist nicht so penetrant, dass sie den Film aus seiner Stimmung reißt und dass die engen Stereotypen die Schauspieler davon abhalten dürften "mehr" zu zeigen kann ich dem Film nicht anlasten, weil seine großartige Kurzweiligkeit ganz bewusst auf diesen so "typisch" und "eindimensional" wirkenden Stereotypen fußt und das ermöglicht unter anderem die am Ende sehr unerwartet aufkommende Komik, die schon fast Slapstick-Qualität erreicht und wirklich funktioniert.
Oft ist es ja leider so, dass ein Film entweder sehr vorhersehbar ist, oder diese Vorhersehbarkeit mit Elementen und Twists zu umgehen die einfach nur unlogisch und konstruiert wirken.
Diesem Film passiert das nicht, jeder Kurswechsel kommt zwar durchaus recht überraschend, fügt sich aber wunderbar in Story und Dramaturgie ein.
Ich hab gesehen, dass der Film als "Drama" gelistet ist, diesem Genre kann ich ihn keinesfalls zurechnen.
Guten Gewissens würde ich ihn als Thriller mit Krimielementen einstufen, der sich im genau richtigem Ausmaß selbst nicht ernst nimmt.
Ich mag immer gerne Vergleiche und mir ist recht schnell in den Kopf gekommen, dass jemand der "Gone Girl" gelungen fand auch an "Nur ein kleiner Gefallen/A Simple Favor" große Freude haben dürfte.
Häresie schrieb am 12.08.2019:Wir
5/10
Hab ich irgendwie nicht verstanden.
Hast Du den Film auf deutsch oder englisch gesehen?
Der steht noch auf meiner "Will ich sehen Liste".
Erst hat mich der trailer neugierig gemacht und dann die Tatsache, dass die Kritiken im deutschsprachigem Raum schlechter ausgefallen sind als im OV-Bereich.
Also in Deutschland z.B. SEHR gemischte Kritiken mit ner Tendenz zu "Is eher nix", aber 93% positives Feedback aus dem "Kritikerlager" Rotten Tomatoes, was eine ungewöhnlich gute Bewertung ist.
Als ich dann gesehen hab, dass da zum Teil die gleichen Leute hintergesteckt haben, die auch "Get out" gebacken haben hab ich mir paar Rezensionen und so vorgenommen und da scheint sich das Problem von "Get out" noch verstärkt zu haben.
Das war auch nen netter Film, aber auf deutsch fast eher seltsam
Die Macher scheinen sich sehr stark als "Künstler der Gesellschaftskritik" zu verstehen und weben das dann so eng, dass selbst ein gutes Synchrostudio nur heulen kann.
"Get out", war voller slang und Stereotypen, voll unübersetzbar.
Bei "Wir" scheint das noch krasser zu sein. Es fängt da schon mit dem Titel an, weil "US" bzw u.s zweideutig ist und sich auf die vereinigten Staaten bezieht und Kritik an der dort fehlenden Chancengleichheit übt, weil in den meisten Fällen das Umfeld in das man reingeboren wird einfach mal die Weichen stellt.
Und durch den Film zieht sich wohl auch so nen zweideutiger Unterton "We are amaricans."
Klar isses auch Geschmackssache und grad sowas ist meist was, das man mag oder nicht, aber bei Gelegenheit werd ich den mal schauen, allerdings auf englisch, denn schon Trailer und Rezensionen weisen darauf hin, dass der auf deutsch kaum zünden kann.