Bishamon schrieb:sie sollen zeigen, wie man damit umgeht.
Genau das ist der Punkt.
Serien wie Star Trek vermitteln wie eh und jeh Ideale und Werte, die als erstrebenswert gelten. Ich bin heute ein alter Sack, mir kann man in dieser Hinsicht nicht mehr viel vermitteln, aber ich bin mit Star Trek aufgewachsen, und abgesehen von meinen Eltern hat mich nichts so sehr geprägt wie Star Trek.
Und selbstverständlich kann und muß man Misstände thematisieren, aber doch bitte nicht durch die vermeintlichen "Helden" der Serie. Bei DS9 waren es die Cardassianer die gefoltert haben, nicht die Sternenflotte. Picard hat gezeigt, wie man damit umgeht. Bei Voyager waren es die Vidiianer, die Kazon oder die Hirogen ... alle hatten üble Angewohnheiten, gegen die man vorgehen musste. Der Zuschauer wurde immer in die Lage versetzt, die jeweils andere Position nachzuempfinden, und anhand der gleich mitgelieferten ethischen Richtlinien den richtigen Umgang mit Problemen zu erlernen.
Die Sauferei bei Picard empfinde ich hingegen als abstoßend, keine Ahnung was uns die Macher damit sagen wollen. Bei Filmen und Serien aus den 50er Jahren, wurde bis zum Erbrechen geraucht, in der Serie Dallas wurde gesoffen das sich die Balken biegen. Auch J.R., die eigentliche Identifikationsfigur, war da keine Ausnahme. Und genau das meine ich mit "Verharmlosung", es wird der Eindruck vermittelt, saufen und rauchen wäre okay, wenn es selbst die Filmhelden tun.
Heutzutage darf man alkoholisiert nicht mal mit dem Fahrrad fahren, aber in Star Trek kippt der Pilot eines Warp-Schiffes sich erst mal eine halbe Flasche von dem Dreck hinter die Binde, bevor er losfliegt. Dann lässt er sich 2kg Tritanium aus der Schulter ziehen und verweigert die folgende Wundversorgung. Na prima, wattn toller Typ, ein echtes Vorbild! Ich hoffe nur, er fliegt damit mal so richtig auf die Fresse.
Picard selbst ist diesbezüglich (bisher) die einzige "Lichtgestalt" der Serie, selbst die Sternenflotte, die bisher als ethisch moralische Institution galt, verkommt zusehends zu ... was auch immer. Vielleicht ist das ja auch so gewollt, um die zentrale Rolle von Picard hervorzuheben, aber für meinen Geschmack ist das zu übertrieben dargestellt.
Bishamon schrieb:es betäubt.
Es tut weit mehr als das, es zerstört dauerhaft und nachhaltig. Eine Betäubung ist irgendwann vorüber, zerstörte Zellen bleiben zerstört. Alkohol ist eines der übelsten Zellgifte, ihm eine positive Wirkung anzudichten ist nicht hinnehmbar. Probleme werden damit in keiner Weise gelöst, sondern nur durch noch größere in den Schatten gestellt.