azzmazter schrieb:Schlimm nur, dass das für Viele tatsächlich ausreicht.
Das reicht bei weitem nicht, ... und ist zudem ein selbst ausgestelltes Armutszeugnis, wenn man glaubt auf Charaktere anderer Serien zurückgreifen zu müssen, um die die Story zu retten.
Immerhin bringt Pike etwas vom alten Trek-Feeling mit, welches bisher komplett fehlte (die "Die Sternenflotte ist ein Versprechen ..."-Ansprache). Positiv an der letzten Folge fand ich, dass endlich mal einige Fragen abschließend geklärt wurden, so z.B. das Fehlen der Holo-Kommunikation auf der Enterprise.
Die Folge, in der es weitestgehend um Saru ging, gefiel mir ebenfalls, da man nun mehr Infos zu ihm und seiner Spezies hat. Ich hoffe, das Ähnliches noch bei anderen Besatzungsmitgliedern folgen wird.
Der absolute Super-Gau war jedoch die Rückkehr des Arztes, dessen Namen mir auch jetzt (Mitte 2. Staffel) nicht einfallen will. Nicht weil der "Ersatz" nun besser wäre (gerade mal ein bis zwei kurze Sprechrollen), im Gegenteil, der Typ ist einfach nur nervig, ebenso wie sein Partner, der "Chefingenieur". Beide Rollen waren bisher doch nur auf ihr "Schwulsein" reduziert, und das ist bei so wichtigen Charakter-Rollen viel zu wenig.
Wenn ich da an die "Originale" zurückdenke ... Pille: "Er ist tot Jim.", oder Scotty: "Captain, der Warpkern ist im Arsch, die Spulen sind geschmolzen, ich brauch mindestens 2 Wochen." Darauf Kirk: "Scotty, ich geb dir 2 Stunden." Scotty: "Okay, ich machs in einer."
:DAlle Star-Trek-Ableger lebten quasi davon, dass einzigartige Individuen, mit einzigartigen Fähigkeiten, alle am gleichen Strang zogen und den Idealen der Föderation verpflichtet waren. Dennoch gab es immer genügend Raum für Individualität. Es sind die unzähligen Kleinigkeiten, mit denen die Autoren gespielt haben, um den Zuschauer für wichtige ethische Fragen zu sensibilisieren, den Unterschied zwischen "Richtig" und "Falsch" zu vermitteln, und um Weltbilder geradezurücken.
Das alles ist bisher gar nicht, oder nur viel zu kurz vorgekommen. Ich vermisse einen Data, der vorm Spiegel steht um das Pfeifen zu erlernen, ein MHN, welches darum kämpfen muss, sich selbst deaktivieren zu dürfen, einen Klingonen, dem man die unermessliche Selbstbeherrschung vom Gesicht ablesen kann, als er sein Gegenüber freundlich begrüßt, obwohl er ihn lieber mit dem Bathlet zerteilen würde, eine Seven of Nine, die zwar nach Perfektion strebt, und dennoch einen Sinn für das "Irrelevante" entwickelt, einen Captain, für den die Oberste Direktive viel mehr als ein Regelwerk ist, und er dennoch gezwungen ist, sie gelegentlich zu
bre...beugen, ... uvm. Sogar ein scheinbar nichtssagender Kamera-Schwenk während der Meditation von T´Pol auf ein Stück Apfelkuchen hatte für einen Kenner mehr "Tiefe", als die gesamte erste Disco-Staffel,
Letztlich bleibt nur die Hoffnung, dass sie die Kurve noch kriegen, und wenn es nur mit der Unterstützung eines Captain Pike gelingen kann, dann soll es so sein.
:)