@Helenus Es ist ja schön, dass du auf deine Liste verweist, aber so kommen wir nicht weiter. Vielleicht können wir uns auf den kriminologischen Aspekt konzentrieren, denn gerade daher kommen starke Stimmen, die auf ein Veränderung der Politik pochen.
@chen Hoffentlich gut gegessen.
chen schrieb:Als Konsequenz erscheint mir ein Staatsmonopol mit sehr sehr strengen Auflagen als die beste Lösung.
Da gehe ich konform mit dir. Zumindest wäre das eine mögliche Option, die im übrigen auch von vielen Vertretern der liberaleren Drogenpolitik gefordert wird. Ich möchte an dieser Stelle allerdings nochmal betonen: Es ist deshalb eine Option, weil die derzeitige Politik nicht funktioniert.
Warum gehe ich konform mit dir? Ich sehe durch eine Monopolisierung des Verkaufs von Drogen folgende Vorteile:
- Den kriminellen Kartellen wird eine Einkommensgrundlage entzogen
- Drogen werden rein verkauft. Das führt dazu, dass sich die Konsumenten nicht durch andere Substanzen wie Strychnin vergiften. Desweiteren werden auch Nadeln und sonstiges Fixerbesteck angeboten, wodurch das Risiko von gefährlichen Krankheiten wie Aids gemindert wird
- Verkaufsstellen können gleichzeitig als Beratungsstellen fungieren
- Staatliche Verkaufsstellen verkaufen günstiger, was dazu führt, dass Konsumenten nicht finanziell abstürzen, Beschaffungskriminalität nachgehen müssen oder ihren Körper verkaufen
- Konsumenten werden nicht mehr kriminalisiert. Sie landen nicht in Gefängnissen, sondern werden primär medizinisch und psychologisch aufgefangen. Sie gelten dann nicht mehr als Straftäter, sondern schlimmstenfalls als Kranke
Die Prämissen für einen monopolisierten, staatlichen Verkauf sind klar:
- Drogen dürfen nicht beworben werden
- Kein Verkauf an Minderjährige (Hier müssen entsprechende Jugendschutzmaßnahmen greifen und optimiert werden
- Das Ganze muss als Prozess geschehen und in letzter Konsequenz global, da sonst Drogentourismus o.ä. die Folge sein werden
- In erster Linie muss die Verkaufsstelle Beratungsfunktion haben. Mit den Verkäufern in einen persönlichen Kontakt treten. Das Thema darf nicht tabuisiert werden, sondern muss immer einem offenen Diskurs folgen
- Die Verkaufsstellen dürfen entweder keinen Gewinn erwirtschaften bzw. Gewinne müssen reinvestiert werden
chen schrieb:Was haltet ihr eigentlich von dem Coffeeshop in Berlin der jetzt eröffnet werden soll
Wir werden sehen, wie sich das ganze entwickelt. Ich denke, da man das Problem mit den Dealern etc. nicht in den Griff bekommt, muss man neue Lösungen finden. Solche Vorschläge sind aber auch nichts neues. In nahezu jeder Großstadt gibt es solche Probleme und erfolgreiche Gegenmaßnahmen gibt es quasi nicht.