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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

72 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nemesis, Doppelstern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Baest ehemaliges Mitglied

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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

25.03.2015 um 21:42
ich habe die Doku auch schon einige Male gesehen! ist doch eine weitere interessante Theorie! Jedoch müsste dies durch das Gravitationsfeld dieses Doppelsterns schon längst aufgefallen sein!

ich denke nicht, das dem so ist.


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Baest ehemaliges Mitglied

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25.03.2015 um 21:44
@Qu4rkey

ne, da liegst du nicht falsch mit! dem wäre dann wirklich so


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26.03.2015 um 20:49
Ich schmeisse jetzt mal eine andere Theorie in den Raum:

Was wäre, wenn unser Sonnensystem einen anderen Stern (von mir aus auch braunen Zwerg) umkreist? Und zwar nicht parallel zu den Umlaufbahnen der Planeten sondern z. b. im 90° Winkel?

Darüber hinaus ist die Oortsche Wolke ja nur theoretisch. Sie wird sphärisch vermutet. Warum sollte sie sphärisch sein und nicht auch in Form einer Scheibe um die Sonne schwirren?

Wenn ich jetzt also mal theoretisch davon ausgehe:
Die Oortsche Wolke umkreist die Sonne in Form einer Scheibe und die Sonne umkreist in einer Elipse einen anderen Stern im 90° Winkel zu den Umlaufbahnen der Planeten...
Dann hätte man zum nur einmal periodisch pro Umrundung des anderen Sterns diese Störung der oortschen Wolke.
Schließlich umkreisen auch diverse Kometen die Sonne nicht parallel zu den Planetenumlaufbahnen sondern auch in einem größeren Gradwinkel die Sonne.
Ebenso die Umlaufbahn des Pluto, welche relativ stark geneigt ist.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

26.03.2015 um 22:07
@Saturius

Deine Annahme ergibt aus mehreren Gründen keinen Sinn:

- Wir hätten eventuelle Sterne oder braune Zwerge bereits bei den systematischen Himmeldurchmusterungen entdeckt. Da wir dies nicht tataen, existiert dort draußen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein solches Objekt.

- Die Wolke, sofern sie existiert, muss annähernd sphärisch sein, da sie soweit draußen noch keine Zeit hatte, sich zu einer Akkretionscheibe zusammenzuballen.

- Selbst wenn wir die ersten beiden Punkte ignorieren und davon ausgehen, es gäbe einen Stern und eine Oortsche Scheibe statt einer Wolke, wäre die Inklination bedeutungslos. Maßgeblich ist die Elliptizität, da der Körper die Wolke bzw. Scheibe streifen müsste. Aonsonsten hätte es auch keinen Sinn gemacht, aufgrund der Periodizität der Einschlage einen weiteren Körper zu postulieren, da bei einer stetigen Bewegung durch die Oortsche Wolke auch ein steter Strom an Kometen ins innere Sonnensystem eingedrungen wäre.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Dann hätte man zum nur einmal periodisch pro Umrundung des anderen Sterns diese Störung der oortschen Wolke.
Nicht zwangsläufig. Wie ich eben schon schrieb, muss das Objekt diesen Gürtel auch irgendwie streifen oder sich zumindest annähern.


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26.03.2015 um 22:20
@Gim
Zu Punkt 2
Zitat von GimGim schrieb: Die Wolke, sofern sie existiert, muss annähernd sphärisch sein, da sie soweit draußen noch keine Zeit hatte, sich zu einer Akkretionscheibe zusammenzuballen.
4,5 Mrd Jahre sind knapp 1/3 des Daseins des Universums. Müsste für eine Ballung zu einer Scheibe also ausreichend sein.
Schließlich hatten sich die Planeten ja auch als Akkretionsscheibe formieren können. Und die oortsche Wolke wird relativ zur gleichen zeit entstanden sein.

Es ist auch nur eine Theorie von mir selbst gewesen. So ein kleiner Gedankengang einfach.

Zu Punkt eins... Ich vertrete nicht die Meinung, es gäbe einen Stern oder einen braunen Zwerg, um den wir uns kreisen. Aber ausschließen möchte ich es momentan auch noch nicht. Wäre nicht das erste mal, dass Astrophysiker und Astronomen etwas daneben lagen oder den Wald vor lauter Bäumen nicht sahen.
Zitat von GimGim schrieb:Maßgeblich ist die Elliptizität, da der Körper die Wolke bzw. Scheibe streifen müsste. Aonsonsten hätte es auch keinen Sinn gemacht, aufgrund der Periodizität der Einschlage einen weiteren Körper zu postulieren, da bei einer stetigen Bewegung durch die Oortsche Wolke auch ein steter Strom an Kometen ins innere Sonnensystem eingedrungen wäre.
Vermutlich habe ich meinen GEdankengang nicht gut genug beschrieben...
Stell dir einfach mal das vereinfachte zweidimensionale Bild vor:
In der Mitte ist ein Stern, brauner Zwerg, heißer Pfurz was auch immer... Um dieses kreist unser Sonnensystem in einer Eliptik ohne diesen Stern wirklich zu streifen, aber die theoretische oortsche Scheibe käme ihm an einer Seite der Eliptik ziemlich nahe... Ich versuche es auch mal aufzuzeichnen. Vemutlich kann ich es nicht gut genug erklären.
Dann aber wäre eine periodische Störung der oortschen Scheibe vorhanden und diese Störung auch nur einmalig je Umlauf.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

27.03.2015 um 00:47
@Saturius
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:4,5 Mrd Jahre sind knapp 1/3 des Daseins des Universums. Müsste für eine Ballung zu einer Scheibe also ausreichend sein.
Dies ist eine rein subjektive Aussage. Als die Entkupplung 380 000 Jahre nach dem Urknall stattfand, waren 285 000 Jahre sogar 3/4 des Alters des Universums. Trotzdem waren 3/4 des Alters des Universums nicht hinreichend gewesen, um die Entkopplung stattfinden zu lassen. Nur weil irgendjemand meint, "das müsste ja reichen", heißt das noch lange nicht, dass das tatsächlich der Fall ist.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Schließlich hatten sich die Planeten ja auch als Akkretionsscheibe formieren können. Und die oortsche Wolke wird relativ zur gleichen zeit entstanden sein.
Und eben dies ist der springende Punkt. Du kannst nicht eine grob 5 Milliarden km große Scheibe mit einer 3 Lichtjahre großen Sphäre vergleichen. Gravitation nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Oder anders gesagt, die Gravitation der Sonne ist da draußen so schwach, dass sie nichts nennenswertes akkretieren konnte, in dieser "kurzen" Zeitspanne.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Aber ausschließen möchte ich es momentan auch noch nicht.
Du bist in einem Raum, der komplett leer ist, bis auf ein blaues und ein rotes Bild. Welchen logischen Grund hätte es, von einem dritten, grünen Bild auszugehen?
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Wäre nicht das erste mal, dass Astrophysiker und Astronomen etwas daneben lagen oder den Wald vor lauter Bäumen nicht sahen.
Dafür hätte ich gerne konkrete Beispiele.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Vemutlich kann ich es nicht gut genug erklären.
Doch, ich habe schon verstanden, die Sonne umkreist das Ding quer (in einem 90° Winkel) zur Ebene der Planetenbahnen. Die Bahn des Sonnensystems ist eine Ellipse (nicht Eliptik) und einmal pro Orbit führt dies das Sonnensystem so nahe an das Ding, dass die Oortsche Scheibe davon beeinflusst wird, was das periodische Auftreten von Kometen usw. erklärt.

Leider ist diese Annahme trotzdem nicht zutreffend, weil:

- die Annahme voraussetzt, dass die Sonne ein massereicheres Objekt umkreist, welches sich außerhalb der Scheibe/Wolke befindet.

- Braune Zwerge, Sterne, weiße Zwerge und Neutronensterne prompt ausscheiden, da sie nicht genug Masse haben und ggf. hell strahlen würden

- es sich folglich um ein supermassives schwarzes Loch handeln muss, da nur dies die Periode von 26 Millionen Jahren erklären könnte, obwohl es sich selbst signifikant außerhalb der 1,6 Lichtjahre Radius befindet.

- du müsstest erklären, warum der hypothetische Orbit ums Loch seit so langer Zeit so stabil ist, obwohl bekanntermaßen Sterne innerhalb dieser Entfernung das Sonnensystem passierten.

- du müsstest auch erklären, warum wir innerhalb er sternenarmen Blase sind und warum das Loch scheinbar die Orbits in der Nähe nicht signifikant beeinflust. Oder anders ausgedrückt, dass die Sonne ein massereicheres Objekt umkreist, ist nicht der Fall.

Die Braune Zwerg-Hypothese war damals recht beliebt, denn dieser hätte ja von innen die Oortsche Wolke streifen können, statt dass das gesamte Sonnensystem um einen supermassiven Körper außerhalb kreist. Allerdings hat sich auch diese Möglichkeit mittlerweile verabschiedet, da wir den Himmel komplett durchmustert haben. Wenn also noch was da draußen ist, dann höchstens etwas in Planetengröße. Etwas größeres ist nur wenig denkbar.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

27.03.2015 um 01:12
Zitat von GimGim schrieb:Dies ist eine rein subjektive Aussage. Als die Entkupplung 380 000 Jahre nach dem Urknall stattfand, waren 285 000 Jahre sogar 3/4 des Alters des Universums. Trotzdem waren 3/4 des Alters des Universums nicht hinreichend
An sich zwar schlüssig, aber nicht auf unser Bezugssystem anwendbar.
Die Oortsche Wolke gehört nunmal zum Sonnensystem dazu und hat sich ziemlich zeitgleich dazu "gebildet".
Demnach müsst es seit 4,5 Mrd Jahren sphärisch sein, ohne sich der Gravitation in irgendeiner Weise zu beugen.
Anfangs sphärisch wäre völlig in Ordnung. Aber nach 4,5 Mrd Jahren müssten sich auch durch niedrige Gravitationseinwirkungen Gebilde dessen beugen.
Also müsste es zumindest nur noch Teilsphärisch sein. Wenn überhaupt. Diese Wolke ist immer noch nur ein theoretisches Konstrukt.
Zitat von GimGim schrieb: Du kannst nicht eine grob 5 Milliarden km große Scheibe mit einer 3 Lichtjahre großen Sphäre vergleichen.
Es geht sich nicht um den Durchmesser der oortschen Wolke sondern wenn, dann wäre allein der Radius hier relevant. Denn die Sonne ist der zentrale Punkt der Gravitation. Also ca. 1,6 Lichtjahre.
die Sphäre selbst hat zwar einen Durchmesser von 3,2 Lichtjahren, aber die gravitative Wirkung kommt aus 1,6 Lichtjahren.
Wäre nicht das erste mal, dass Astrophysiker und Astronomen etwas daneben lagen oder den Wald vor lauter Bäumen nicht sahen.


Dafür hätte ich gerne konkrete Beispiele.
Allein das neueste Beispiel es Schwarzen Loches von Mrd Sonnenmassen in 13 Mrd Lichtjahren entfernung. Bislang für unmöglich gehalten und doch bestätigt und ein großes Rätsel.
Nur ein jüngstes Beispiel.
Zitat von GimGim schrieb: die Annahme voraussetzt, dass die Sonne ein massereicheres Objekt umkreist, welches sich außerhalb der Scheibe/Wolke befindet.
Nicht ganz richtig. Sie müsste nur ein Massewenigereres Objekt umkreisen, aber so nah, dass die Gravitation stärker ist, als die der Sonne oder zumindest diese aufheben würde.
Zitat von GimGim schrieb:Braune Zwerge, Sterne, weiße Zwerge und Neutronensterne prompt ausscheiden, da sie nicht genug Masse haben und ggf. hell strahlen würden
ich lasse mal außer Acht, ob wirklich alle Arten von Himmelskörpern mit jeglichen Dichten gefunden wurden. Magnetare galten lange Zeit auch nur als theoretischen Produkt. Die breits erwähnten schwarzen Zwerge sind theoretisch noch nicht möglich. Aber siehe Super Massereiches Schwarzes Loch in 13 Mrd LJ Entfernung. Galt auch für unddenkbar, da es angeblich nicht genug Masse damals gab. Und doch gibt es dieses (seit kurzem)
Zitat von GimGim schrieb:es sich folglich um ein supermassives schwarzes Loch handeln muss, da nur dies die Periode von 26 Millionen Jahren erklären könnte, obwohl es sich selbst signifikant außerhalb der 1,6 Lichtjahre Radius befindet.
Nochmal, ich bin kein Verfechter der "Braunen Zwerge oder Sonst was Theorie" ... Aber es gab eben in den letzten Jahren Entdeckungen von Gebilden, die bislang als undenkbar oder zumindest nicht wahrscheinlich galten.
Zitat von GimGim schrieb:du müsstest erklären, warum der hypothetische Orbit ums Loch seit so langer Zeit so stabil ist, obwohl bekanntermaßen Sterne innerhalb dieser Entfernung das Sonnensystem passierten.
Wäre nur der Fall, wenn ich daran festhalten würde, dass es ein SL wäre. Was ich aber nicht mal Anfangs getan habe.
Zitat von GimGim schrieb: du müsstest auch erklären, warum wir innerhalb er sternenarmen Blase sind und warum das Loch scheinbar die Orbits in der Nähe nicht signifikant beeinflust. Oder anders ausgedrückt, dass die Sonne ein massereicheres Objekt umkreist, ist nicht der Fall.
Antwort darüber
Zitat von GimGim schrieb:Die Braune Zwerg-Hypothese war damals recht beliebt, denn dieser hätte ja von innen die Oortsche Wolke streifen können, statt dass das gesamte Sonnensystem um einen supermassiven Körper außerhalb kreist.
Ob es nun ein brauner Zwerg, ein weißer Zwerg, ein schwarzes Loch von 2 Sonnenmassen (Ja, bislang galt, es müssen mindestend 13 Sonnenmassen sein, aber bitte bedenke, in den 80ern, war die Sonnenmasse wesentlich höher gesetzt für SL als heute, nur als Denkanstoss in Sachen "mal daneben liegen")
Zitat von GimGim schrieb:Allerdings hat sich auch diese Möglichkeit mittlerweile verabschiedet, da wir den Himmel komplett durchmustert haben.
Dass man mal was übersieht in der Astronomie ist nicht so unüblich.
Aber auch Dinge, die man so nicht vermuten oder erdenken würde oder sogar eigentlich für "unmöglich" hält finden immer wieder in "Ausnahmefällen" Beachtung. Wie im Fall von 2 Extrasolaren Planeten. Die zwar nicht bewiesen werden können, aber zumindest die Vermutung nahelegen, es könnte sie geben, obwohl man es in solch einer Distanz für "unmöglich" hielt.


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27.03.2015 um 02:15
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Demnach müsst es seit 4,5 Mrd Jahren sphärisch sein, ohne sich der Gravitation in irgendeiner Weise zu beugen.
Anfangs sphärisch wäre völlig in Ordnung. Aber nach 4,5 Mrd Jahren müssten sich auch durch niedrige Gravitationseinwirkungen Gebilde dessen beugen.
Dir ist dabei schon klar, dass man zum akkretieren Drehimpuls überztragen muss, oder? Oben habe ich bereits geschrieben, dass die Gravitation mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt. Das heißt, die Gravitation ist dort draußen nicht nur niedrig, sie ist so gut wie nicht mehr existent. Jede winzige Störung verursacht erstmal ein ordentliches Chaos. Weiterhin ist die materiedichte, sofern die Wolke überhaupt exisitert, außerordentlich gering. Wenig Materie, riesige Abstände, winzige Beschleunigungen - wie willst du da bitte in annehmbarer Weise eine Akkretionscheibe bilden? Selbst die Objekte des Kuipergürtels haben massive Neigungen gegenüber den Planetenbahnen, und die sind ja vergleichsweise noch in der Nachbarschaft.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Es geht sich nicht um den Durchmesser der oortschen Wolke sondern wenn, dann wäre allein der Radius hier relevant. Denn die Sonne ist der zentrale Punkt der Gravitation. Also ca. 1,6 Lichtjahre.
die Sphäre selbst hat zwar einen Durchmesser von 3,2 Lichtjahren, aber die gravitative Wirkung kommt aus 1,6 Lichtjahren.
Ja stimmt, mein Fehler.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Allein das neueste Beispiel es Schwarzen Loches von Mrd Sonnenmassen in 13 Mrd Lichtjahren entfernung. Bislang für unmöglich gehalten und doch bestätigt und ein großes Rätsel.
"Unmöglich" und "ausgeschlossen" widersprechen schon für sich der wissenschaftlichen Methodik, sofern etwas nicht falsifiziert wurde. Falsifiziert wird jedoch erst nach der Observation. Da das schwarze Loch beobachtet wurde, erübrigt sich eine weitere Diskussion. Vorher konnte man es nicht ausschließen, nachher kann man nicht wissen, ob es nicht noch schwerere gibt. Solche "Unmöglichkeiten" findet man üblicherweise in der Boulevardpresse. Im übrigen ist das schwarze Loch nur grenzwertig in Bezug auf unsere bisherigen kosmologischen Modelle. Das heißt, nun wo es beobachtet wurde, müssen diese Modelle überarbeitet oder revidiert werden. Und wenn wir tatsächlich ein größeres BH finden, wird dies abermals geschehen.

Was den hypothetischen Begleiter jedoch angeht, so haben wir den kompletten Himmel abgesucht und er ist nicht sichtbar. Heißt im Klartext, da draußen gibts keine weiteren Begleiter, oder aber nur so winzig/leucthschwach, dass es ein Planet sein muss. So einfach.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Nicht ganz richtig. Sie müsste nur ein Massewenigereres Objekt umkreisen, aber so nah, dass die Gravitation stärker ist, als die der Sonne oder zumindest diese aufheben würde.
Nö, ein masseärmeres Objekt würde per Definition die Sonne umkreisen. Wobei genau genommen kreisen ja zwei Körper um einen gemeinsamen Schwerpunkt, aber ich habe jetzt keine Lust dir das zu erklären, dafür kannste Wikipedia nutzen. Davon mal abgsehen wird die Schwerkraft nicht aufgehoben, auch wenn da ein weiteres Objekt ist.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:ich lasse mal außer Acht, ob wirklich alle Arten von Himmelskörpern mit jeglichen Dichten gefunden wurden.
Maßgebend ist nicht die Dichte, sondern die Masse des Objekts. es müsste schwer genug sein, die Sonne in einem Abstand von über1,6 Lichtjahren in 26 Millionen Jahren. Weiterhin bleiben die Bahnstörungen durch vorbeiziehende Sterne und die Unerklärbarkeit unserer kosmischen Nachbarschaft.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Dass man mal was übersieht in der Astronomie ist nicht so unüblich.
Siehe oben. Das man was übersieht, ist natürlich nicht kategorisch ausgeschlossen. Dennoch müsste man ein so nahes objekt im Infrarot sehen, es sei denn es handelt sich um etwas, das seine Wärmequelle bereits verloren hat, sprich ein Planet.


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27.03.2015 um 10:12
@Gim
Vorab sorry, dass ich nicht zitiere, aber bin mit dem Tablet online und das ist nicht ganz so einfach.

Die wortwahl mit unmöglich war von mir unglücklich gewählt. Jedenfalls hat sie es bisher nicht für möglich gehalten.

Wie du aber selbst schon geschrieben hast, wirkt auf die oortsche Wolke noch die Gravitation. Zwar nahezu gar nicht mehr, aber sie wirkt noch und überträgt dementsprechend auch sehr gering, auf nahezu gar nicht mehr, den Drehimpuls.
Aber sie nun eine Scheibe oder Sphäre oder Teilsphäre bildet ist eigentlich gehoppst wie gesprungen.

Das mit dem masseärmeren Objekt war mein Fehler. Sorry dafür. Natürlich müsste dieses unser System umkreisen. Und ein massegrößeres Objekt würde die Sonne, und sei es auch nur geringfügig, taumeln lassen. Wobei ich mich frage, wie genau da mittlerweile gemessen werden kann.

Ich meinte auch die Masse, nicht die Dichte, entschuldige. Bzw dass eine größere Masse in etwas dichterem gepackt ist. Aber das ist auch nur nebensächlich, da die gravitative Wirkung nunmal von der Masse abhängig ist und nicht von der Dichte.

Wenn ein Objekt mit 3 Meter p/sek an einem Objekt zieht und anderes gegenüberliegend mit 3 Meter p/sek an diesem zieht, ist die gravitative Wirkung auf das Objekt aufgehoben. Das meinte ich mit aufheben der Gravitation beim Umkreisen eines Objektes.

Ich stimme zu, dass bislang nichts gefunden und eigentlich in solch einer Nähe hätte gefunden werden müssen. Außer, wie du schon sagtest, es strahlt nicht mehr im Infrarotbereich. Wie ein schwarzer Zwerg. Aber dies müsste ja mit einer Taumelbewegung der Sonne einhergehen. Daher zumindest ziemlich ausgeschlossen.

Nächster Gedankengang wäre:
Unser Sonnensystem "umkreist" in 230 Mio Jahren einmal die Milchstraße. Dabei reist sie Wellenförmig herum. Also sozusagen "hoch runter hoch runter". Inwieweit diese wellenform periodisch ist, kann ich jetzt nicht sagen, müsste ich nochmal genauer recherchieren.
Aber allegemein könnte eine periodische Störung auch vom umrunden der Milchstraße herrühren.


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27.03.2015 um 15:53
@Saturius

Etwas nicht für möglich zu halten heißt, es unmöglich zu nennen. Bleibt also das gleiche. Etwas anderes ist es erst, wenn niemand davon ausgegangen ist, daß ein so massereiches SL so früh schon existiert hat. Das wäre dann, sich nicht die Frage nach der Möglichkeit von so etwas zu stellen. Sodaß es auch keine "Antwort" gab, kein "Ja, ist möglich" wie kein "Nein, ist nicht möglich".

Gravitation bewirkt im All, daß viele Himmelskörper andere umkreisen. Je enger der Raum bzw. je mehr Objekte in diesem Raum, desto stärker ziehen sich diese das Zentralobjekt umkreisenden Körper auch noch gegenseitig an Darum flachen um ein Zentrum rotierende Wolken auch nach und nach ab und bilden die bereits erwähnte Akkretionsscheibe, vergleichbar den Ringen des Saturns. Aber wenn die Objekte in dem betreffenden Raum so weit auseinander liegen, daß die Gravitation die Objekte nicht mehr gegenseitig von ihrer Bahn abdrängt, dann umkreist jedes Objekt die Sonne auf einer völlig beliebigen Bahn. Und die Bahnen wären dann nicht wie Kabel auf ner Kabeltrommel verteilt, sondern wie Wollfäden eines Wollknäuels, kreuz und quer. Deswegen ist die Oortsche Wolke, wenn sie existiert, ne Wolke und keine Scheibe. Zum Verständnis, die vermuteten Unmengen Objekte in der Oortschen Wolke verteilen sich über einen um etliche Größenordnungen größeren Raum. Stell Dir unser Planetensystem vor, von der Sonne bis zur Saturnbahn. Da befindet sich eine Sonne drin, vier Steinplaneten, zwei Gasriesen, unzählige Asteroiden in einem Gürtel, etliche Monde und Trojaner, und noch zahlreiche weitere Kleinkörper. In der Oortschen Wolke befindet sich in einem so großen Raumausschnitt gerade mal ein einzelner Klumpen. Der und der nächste Klumpen im nächsten so großen Raumausschnitt, wie stark ziehen die sich schon gegenseitig an!
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Und ein massegrößeres Objekt würde die Sonne, und sei es auch nur geringfügig, taumeln lassen. Wobei ich mich frage, wie genau da mittlerweile gemessen werden kann.
Hatte es ja bereits geschrieben. Ein Objekt mit einer Masse größer als die Masse der Sonne, solch ein Objekt würde die Sonne nicht nur taumeln lassen, sondern das würde den Mittelpunkt, um den die Sonne "taumelt", näher bei sich haben als bei der Sonne. Bei zwei gleichschweren Sternen würde der gemeinsame Mittelpunkt exakt auf halbem Weg zwischen den beiden Sternen liegen. Deswegen sollte man nicht von "Taumeln" sprechen. Bei nem massereicheren Begleiter der Sonne würde die Sonne eine Kreisbahn fliegen, bei der der Radius bzw. mehr als die halbe Strecke bis zum großen Nachbarn lang ist. Na und auf solcher Bahn können wir garantiert genau genug messen. Wie ich ebenfalls schrieb (wozu eigentlich, wenns dann doch keiner liest), konnte man schon vor 102 Jahren minimale Abweichungen am Sternenhimmel feststellen, weil sonst die Erfindung des Parsecs arschlos gewesen wäre.

Beim Umkreisen eines Objektes wird die gravitative Wirkung nicht aufgehoben. Vielmehr befindet sich das umkreisende Objekt im freien Fall auf das umkreiste Objekt zu. Hat aber zusätzlich noch eine Geschwindigkeit, die dazu führt, daß aus dem linearen freien Fall eine ballistische Kurve wird. Wenn diese Geschwindigkeit hoch genug ist, dann fällt der umkreisende Körper nicht auf das zentrale Objekt, sondern an ihm vorbei. und immer weiter, rundherum. Wenn man das "Aufheben der Gravitation" nennen möchte, dann muß der Gravitation des Zentralobjekts nicht eine andere Gravitation entgegengesetzt werden, sondern eine Fluchtgeschwindigkeit. Eine Fliehkraft.


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27.03.2015 um 16:45
Wow, hier ist viel passiet in den letzten 2 Tagen. (Nach langer Ruhe bis zu meiner Ketzer-Theorie.)

@ Pertti
Noch einmal: Das "Taumeln" ist (im Falle eines tatsächlich existierenden Doppelstern-Systems) nicht messbar weil wir nahezu bei der Hälfte der Periode von 27 Mio Jahren sind und kaum Bewegung ist und unsere Beobachtungs-Dauer mit gerade mal 100 Jahren irre klein ist und die Messgeräte von damals auch noch nicht die heutige Qualität hatten.

bzgl. Gravitations-Aufhebung redet Ihr eigentlich das Gleiche.
Unsere Erde hat eine Bewegung um die Sonne (Fliehkraft) die der Sonnen-Gravitation entgegenwirkt. Deshalb spüren wir (fast) keine Gravitation der Sonne, sondern nur die der Erde.
Alle Körper einer Oortschen Was-auch-immer kreisen mehr oder weniger um die Sonne, was dafür sorgt, dass deren einzige spürbare Gravitaion andere Körper der Oortschen Was-auch-immer sind.
Wie schnell das geht und ob das hier Relevanz hat, kann ich jedoch nicht sagen.

Ein interessanter Aspekt der Gravitation ist übrigens, dass sie nur außerhalb des betrachteten Körpers gilt.
Stellt Euch vor, dass Ihr zum Erdmittelpunkt reisen könntet. Dann hätte jedes Atom von Euch genausoviele Atome der Erde oberhalb wie unterhalb, links wie rechts, vorne wie hinten. Euer Körper würde dadurch "schwerelos". (Schöne Grüße vom Magnetismus und von Herrn van-der-Waals)
Erst bei großen Entfernungen kann man die Körper rechnerisch als singuläre Masse-Punkte annähern.


Auch wenn ich teilweise bei den Diskussionen hier aussteigen muss weil mir Vorbildung fehlt, freue ich mich, hier eine Diskussion angeregt zu haben.

Gruß
Hanko


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27.03.2015 um 18:04
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Noch einmal: Das "Taumeln" ist (im Falle eines tatsächlich existierenden Doppelstern-Systems) nicht messbar weil wir nahezu bei der Hälfte der Periode von 27 Mio Jahren sind und kaum Bewegung ist und unsere Beobachtungs-Dauer mit gerade mal 100 Jahren irre klein ist und die Messgeräte von damals auch noch nicht die heutige Qualität hatten.
Zu Deiner Information. Betelgeuze (Beatlejuice) swind die beiden einzigen Sterne, die wir mit einem Fernrohr nicht nur als Punkt, sondern als flächige Objekte sehen können. Ihre Ausdehnung am Himmel beträgt für uns knappe 30 Bogenmillisekunden. Eine einzelne Bogenmillisekunde wäre eine Strecke von 1,9 Metern auf dem Mond; Hubble sähe nur 30m große Objekte., also immerhin knapp unter 16 Bogenmillisekunden.

Würden wir also eine Abweichung von einer Bogensekunde am Himmel auf 100 Jahre beobachten, so könnte Hubble bereits eine Abweichung nach einem Jahr und sieben Monaten feststellen. Seit wann bekommen wir Bilder vom All von Hubble? Seit 22 Jahren!
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:bzgl. Gravitations-Aufhebung redet Ihr eigentlich das Gleiche.
Fliehkraft ist keine Gravitation, die von der anderen Seite zieht. Der Ort, an dem die Gravitation zweier umkreisender Objekte einander aufhebt, heißt Lagrangepunkt 1. Hier könnte ein Körper zusammen mit der Erde die Sonne umkreisen (oder mit dem Mond die Erde umrunden), ohne daß er wegen des kürzeren Abstandes zur Sonne schneller fliegen müßte oder anderen Falls in Richtung Sonne fiele.
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Unsere Erde hat eine Bewegung um die Sonne (Fliehkraft) die der Sonnen-Gravitation entgegenwirkt. Deshalb spüren wir (fast) keine Gravitation der Sonne, sondern nur die der Erde.
Nein. Wir spüren die Gravitation der Sonne nicht, weil wir uns im freien Fall befinden. Die Fliehkraft ist nur dazu nütze, daß uns der freie Fall nicht in die Sonne hineinführt, sondern um sie herum. Ein wesentlicher Unterschied der Wirkung der Fliehkraft. Ob wir die Gravitation der Sonne spüren oder nicht, dazu trägt die Fliehkraft nichts bei.
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Alle Körper einer Oortschen Was-auch-immer kreisen mehr oder weniger um die Sonne, was dafür sorgt, dass deren einzige spürbare Gravitaion andere Körper der Oortschen Was-auch-immer sind.
Korrekt.
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Wie schnell das geht und ob das hier Relevanz hat, kann ich jedoch nicht sagen.
Wie schon gesagt, die Objektdichte in der Oortschen Wolke ist so gering, als würde sich an der Stelle des Saturn ein Asteroid befinden und auf der gegenüberliegenden Seite der Saturnbahn der nächstgelegene Asteroid. Der gegenseitige gravitative Einfluß dieser beiden Objekte aufeinander ist selbst in milliarden von Jahren minimal. An der Bahn um die Sonneändert sich da nichts. Anders der Kuipergürtel. Hier ist die Materiedichte deutlich größer, sodaß sich hier die Wolke durch gegenseitige gravitative Beeinflussung zu einer Scheibe (Gürtel) zusammenkomprimieren konnte. Letztlich ist der Kuipergürtel nur das scheibenförmig komprimierte innere Ende der Oortschen Wolke; der Übergang dürfte fließend sein.
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Ein interessanter Aspekt der Gravitation ist übrigens, dass sie nur außerhalb des betrachteten Körpers gilt.
Stellt Euch vor, dass Ihr zum Erdmittelpunkt reisen könntet.
Sie wirkt auch im Innern. Aber nur für einen außen befindlichen Körper kommt die gesamte Gravitation aus (mehr oder weniger) der selben Richtung, schon richtig. Exakt im Massemittelpunkt der Erde käme die Gravitation so gleichmäßig von allen Seiten verteilt, das sie sich komplett gegenseitig aufhebt. Aber an jedem anderen Ort im Erdinnern würde stets mehr Gravitation aus Richtung des Massenmittelpunktes auf Dich einwirken.

Im Mittelpunkt hätte man aber auch nicht grad das Gefühl von Schwerelosigkeit. Sondern man hätte die geballte Auswirkung der Gravitation als Auflast auf dem Körper zu spüren. Und gut 6000 Kilometer Gestein auf Dir drauf, das drückt, sag ich Dir.


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