@Kaito Was Exoplaneten betrifft, hast Du recht. Hier müssen wir uns auf Spektralanalysen des Atmosphärenlichts beschränken, denn hinreisen und Untersuchungen vor Ort anstellen, wird auf absehbare Zeit nicht möglich sein. Aber die Planeten und Monde des Sonnensystems können wir mit Robotersonden direkt untersuchen. Und da Gestein und Wasser-Eis sowie diverse andere Stoffe, die z.B. über Kometen auf deren Oberflächen gelangen und dort chemische Umwandlungen erfahren, anderswo ebenfalls üblich sind, lassen sich Rückschlüsse anstellen, die auf die Beschaffenheit der Ausgangsbedingungen auf Exoplaneten repräsentativ verweisen, weil die Naturgesetze, die bei uns gelten, auch anderswo gültig sind.
Das heißt, die chemischen Reaktionen, die hier im Sonnensystem ablaufen, führen sowohl hier wie auch anderswo zu gleichen Reaktionsprodukten - und damit zu vergleichbaren Startbedingungen für eine chemische Evolution, die in eine biologische Evolution münden kann (aber nicht muss!). Da die chemischen Eigenschaften der Elemente bekannt sind, weiß man bereits, dass allein Kohlenstoff dazu geeignet ist, komplexe Moleküle und - gewissermaßen als notwendige Folge der Entstehung solcher Moleküle - hinreichend komplexe Reaktionsnetzwerke zu bilden, die in der Summe das Funktionieren eines Organismus ermöglichen.
Leben auf der Basis anderer Elemente ist aus rein chemischen Gründen ausgeschlossen. Eventuelles Siliziumleben bleibt ein reines Phantasieprodukt - eben weil die chemischen Eigenschaften dieses Elements eine hinreichende Komplexität nicht zulassen. Von daher ist Leben, welches sich von "Steinen" ernährt, von vornherein ausgeschlossen, auch wenn Dir das engstirnig und phantasielos vorkommt. Die Natur liefert hier die Antwort - aller verfügbaren Messtechnik zum Trotz. Wir werden Siliziumleben nicht finden können, weil es keins geben kann und nicht, weil unsere Gerätschaften es nicht nachweisen könnten. Es ist nun mal so.
Vergleichbares trifft auf Alternativen zu Wasser als Trägerflüssigkeit für biochemische Reaktionen zu. Hier gibt es ebenfalls keine gangbaren Alternativen. Selbst Ammoniak, das immer wieder mal angeführt wird, lässt sich ausschließen, weil es aus planetologischen Gründen stets mit Wasser gemeinsam vorkommt. Und da sich Ammoniak in Wasser leicht löst und sich in Lösung niemals in Reinform abscheiden kann, steht es somit immer in Konkurrenz zu Wasser. Da Wasser aber bessere Lösungseigenschaften besitzt als Ammoniak, läuft es diesem stets den Rang ab.
Außerirdische Lebensformen werden daher ebenso wie unsere irdischen auf einer Kohlenstoffchemie in Wasser basieren. Ob die verwendeten Biomoleküle dort ebenfalls Aminosäuren und RNA-Basen sein werden, oder ob anderswo andere Moleküle zu Funktionsmolekülen verknüpft werden, ist aus unserer irdischen Perspektive nicht abschließend zu ermitteln, aber dass es von der Struktur her ähnliche Moleküle sein werden, liegt zumindest nahe.
P.S.: Dies zugleich als Antwort an
@Malthael gedacht!