@HoffmannHoffmann schrieb:Wenn der Planet oder Mond so weit draußen ist, dass er nicht mehr verdampfen würde, dann wäre er in der Prä-Supernova-Sternentwicklungsphase so kalt gewesen, dass dort kein Leben hätte entstehen können. Ob über Gezeitenreibung ein rhadamantischer Ozean nach Art von Jupitermond Europa zur Wiege des Lebens hätte werden können, ist strittig, zumindest steht die Bestätigung anhand von Datenmaterial aus Proben, die von Europa stammen, noch aus. Insofern ist das Ganze äußerst vage. Ich habe da zumindest einige Zweifel, ob das funktionieren kann. Ganz zu schweigen natürlich von dem außerordentlichen Zufall, dass so ein Brocken hier landet und zufällig ein Fossil beherbergt, das zudem morphologisch mit irdischen Kieselalgen übereinstimmt. Da ist Ockhams Razor recht hilfreich, um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Ein (vielleicht sogar annährend terrestrischer...) Mond um einen fernen Riesenplaneten, der vorwiegend durch Gezeitenkräfte erwärmt wird (und der zeitweise durch seinen Riesenplaneten geschützt wäre); oder ein Planet in einem nahen Nachbarsystem, dem die Schockwelle vielleicht nur die äußere Kruste abstreift, könnten möglicherweise derartige Fossilien hinterlassen. Keiner dieser Himmelskörper muß dabei der Erde ähneln; es kommt nur darauf an, das auf ihm irgendwann einmal eine Form von Leben entstanden ist, das Fossilien im Gestein hinterlassen hat, das wie Kieselalgen
aussieht. Dazu gäbe es noch die Möglichkeit, das Impaktmaterial von belebten Planeten in einem nahen Nachbarsystem von der Druckwelle mitgenommen wird...
Nun kann man darüber streiten wann auf welchem Himmelskörper Leben entstehen kann, das dazu noch zufällig wie Kieselalgen aussieht, aber das sich äußere Formen ähneln können, ist in der belebten Welt nichts neues. Beispielsweise ähneln sich die Siluetten von einem Delphin, einem Hai und einem bestimmten Fischsaurier auffallend, einfach weil sie von der Evolution als brauchbar selektiert worden sind. Das was wie Kieselalgen aussieht, könnte daher auch eine auf einen Schwefelkreislauf basierende Lebensform sein oder auf einer anderen alternativen Form des Stoffwechsels beruhen...
Wenn es nach Ockhams Rasiermesser geht, dann könnte man anführen, das überall im Kosmos die verschiedenartigsten Lebensformen entstehen und vergehen, auf den unterschiedlichsten Welten; Supernova sind zwar eben nicht gerade häufig, aber es gibt sie. Das bei der realtiven Vielzahl entsprechender Explosionen auch das eine oder andere Fossil übrigbleiben könnte, erscheint mir auch nicht so ungewöhnlich zu sein. Es wäre natürlich ein seltenes Fundstück, ohne Frage, aber wenn es häufig wäre, dann gäbe es ja auch sehr viel mehr derartiger Fossilien in den aufgefundenen Meteoriten...
Unwahrscheinlich wäre es dagegen, wenn es überhaupt keine derartigen Fossilien gäbe...
PS: das sagt natürlich nichts über die Qualität des umstrittenen Fundstücks aus, wegen dem es diese Diskussion gibt...