@Baest Baest schrieb: Die blöde Chemotherapie macht einen echt krisselig ihm Kopf.
Gute Besserung!
Baest schrieb:belege die auf Theorien beruhen und kaum auf Beobachtungen beruhen. sry wenn ich das nun etwas komisch ausgedrückt habe.
So ist das aber ganz und gar nicht. Ein Beleg ist etwas, dass gemessen bzw. beobachtet wurde. Belege die auf Theorien basieren, existieren folglich nicht. Die naturwissenschaftliche Methodik funktioniert beispielsweise so:
Es wird eine Hypothese gemacht, welche diese und jene Aussagen macht. Sie sagt z.B. aus, das die Dinge A, B und C so und so ablaufen. Anschließend werden Experimente gemacht, die untersuchen, ob A, B und C tatsächlich so ablaufen wie die Hypothese es voraussagt. Als "Experiment" gilt in diesem Zusammenhang auch die Beobachtung in der Natur. Stellt sich nun heraus, dass A, B und C tatsächlich so ablaufen wird die Hypothese in den Stand einer Theorie erhoben.
Wird hingegen beobachtet, dass keine der vorausgesagten Events eintreten bleibt sie eine Hypothese und gilt anschließend als widerlegt. Wird beispielsweise nur ein Teil der Aussagen beobachtet so handelt es sich zwar um eine Theorie, jedoch gilt diese als unvollständig. Je mehr Aussagen eine Hypothese bzw Theorie macht (D, E, und F) welche beobachtet werden können, desto standsicherer ist die jeweilige Theorie.
Natürlich funktioniert das auch andersrum, indem man ein Phänomen in der Natur beobachtet und dann eine entsprechende Beschreibung fertigt, die dieses Phänomen erklärt, ohne sich selbst in Widersprüche mit anderen Erkenntnissen zu verstricken.
So funktioniert die naturwissenschaftliche Methodik. Eine Theorie gilt als
Beschreibung der Wirklichkeit. Dein Argument, dass die Belege auf Theorien basieren ist damit nicht richtig. Außerdem war der Begriff Theorie an dieser Stelle falsch verwendet. Eine Theorie ist das beste, mit der ein Naturwissenschaftler arbeitet.
Baest schrieb: aber mal angenommen das universum existiert schon immer, wie würde es sich auf die strahlung auswirken?
Das kommt darauf an ob es statisch ist und welche Größe es hat. Angenommen es ist unendlich groß, unendlich alt und statisch. Dann müsste das Universum hell erleuchtet sein, weil auf jedem Punkt am Himmel eine Lichtquelle sein müsste. Die Tatsache, dass unser Himmel das nicht ist impliziert, dass mindestens einer dieser Punkte nicht zutrefend ist. Welche Möglichkeiten göbe es nun?
A) Endlich groß, unendlich alt und statischIn diesem Fall wäre der Himmel dunkel, weil nicht genug Lichtquellen vorhanden sind.
B) Unendlich groß, unendlich alt und dynamischEin dynamisches Universum könnte aufgrund von Rotverschiebung eventuell vorhandenes Licht bis zum geht nicht mehr abschwächen, das Universum wäre ebenfalls dunkel.
C) Endlich groß, endlich alt, dynamischIn einem solchen Universum wären zum einen nicht genug Sterne vorhanden, zum anderen könnte die Rotverschiebung jenes Licht auslöschen. Davon abgesehen hätte das Licht unter Umständen nicht genug Zeit, um bis zum Beobachter zu dringen.
D) Unendlich groß, endlich alt, dynamischEs wäre prinzipiell genug Licht vorhanden, jedoch hat dieses den Beobachter aufgrund der begrenzten Zeit nich nicht erreichen können. Außerdem kann auch in diesem Fall sämtliches Licht bis zum GetNo abgeschwächt werden.
E) Endlich groß, endlich alt, statischHier wären wiederum zu wenig Sterne um das Universum zu erhellen. Auch dieses Universum wäre dunkel.
Und jetzt? Nun schauen wir in den Himmel und gucken was Sache ist. Wir sehen, dass der Himmel dunkel ist, also kann unser Universum unmöglich unendlich groß, unendlich alt und statisch sein. Wir beobachten weiter und sehen, dass weder Universum noch die Sterne darin statisch sind. Wir leben also in einem dynamischen Universum, was die Optionen A und E ausschließt.
Schauen wir uns nun die Dynamik des Universums an, so stellen wir fest, dass sie nicht einfach irgendwie passieren, sondern nach einem bestimmten Schema. Alle Galaxien bewegen sich von allen anderen Weg (ausgenommen gravitativ gebundene), was impliziert, dass sie früher enger zusammenlagen. Geht man nun immer weiter in der Zeit zurück, so kommt man zu einem Zeitpunkt, an dem alles was beobachtbar ist, in einem winzigen Punkt zusammengerückt war. Die Konsequenz ist, dass es einen Anfang gegeben haben muss, was Option B ebenfalls ausschließt.
Die Konsequenz daraus ist, dass nurnoch Optionen C und D in Frage kommen. Wir leben in einem Universum, dass ein endliches Alter hat, dynamisch ist und entweder von endlicher oder unendlich Ausdehnung.
Baest schrieb:Doch ich frage mich nun, was davor gewesen sein soll?
Ich weiß, sowas ist manchmal nicht leicht zu verstehen, aber die Frage ist sinnleer. Raum und Zeit so wie wir sie kennen sind Eigenschaften des Universums. Die Zeit ist kurzgesagt nichts anderes als die Dimensionen Länge, Breite und Höhe, sie hat ebenso wie diese auch zwei Richtungen, nämlich zukünftig und Vergangen.
Die Richtungen der anderen drei Dimensionen sollten dabei auch klar sein: Rechts und Links für die Breite, Oben und Unten für die Höhe, Vorne und Hinten für die Länge. Die Zeit ist nicht anders als diese Dimensionen, mit dem Unterschied, dass du dich immer nur nach vorne bewegen kannst, sprich in die Zukunft, während du auf den drei Raumdimensionen vor und zurück gehen kannst. Das ist in der einzige Unterschied.
Stelle dir ein Koordinatensystem vor. Auf einer dieser Achsen kannst du dich immer nur vorwärts bewegen, diese Achse repräsentiert die Zeit. Du startest beim Urpsrung des Koordinatensystems. Es sollte hieraus ersichtlich sein, warum deine Frage keinen Sinn ergibt: Wenn man sich bereits am Ursprung des Koordinatensystems befindet, gibt es kein davor. Der Urknall ist hierbei dem Ursprung des Koordinatensystems identisch
Natürlich könnte man sagen, man geht einfach weiter in den negativen Bereich. Was heißt das, bezogen aufs Universum? Negative Zeit? Was soll das bitteschön sein? Der Begriff negative Zeit ergibt keinen Sinn. Man könnte aber auch sagen, dass der Urknall in Wirklichkeit nicht der Ursprung ist. das Problem ist dabei jedoch, dass wir nichts von jenseits des Urknalls in Erfahrung bringen können, somit fehlen uns die Belege für dass, was dort sein mag. Mit anderen Worten, alles jenseits des Urknalls lässt sich naturwissenschaftlich nicht beschreiben. Es ist dem Menschen verborgen.
Baest schrieb:Schaut man sich nun unsere Galaxien an, so stellt man fest, das alle sich von ein ander fort bewegen, folglich muss alles mal auf einem Punkt gewesen sein. Doch was wenn es nicht so war? Kann es nicht auch möglich sein, das alle Galaxien aneinander vorbeigeflogen sind und es diesen Punkt niemals gab?
Nein, wie du schon selbst gesagt hast, alle (nicht gravitativ gebundenen) Galaxien bewegen sich voneinander fort. Folglich können sie nicht aneinander vorbeigeflogen sein, denn dies würde implizieren, dass sie sich einander nährten und dann wieder entfernten. Dies ist jedoch nicht der Fall, die Abstände vergrößern sich zwischen allen Galaxien.
Baest schrieb:Doch da bleibt ja noch diese sogenannte Hintergrundstrahlung. Ob Sterne(Sonnen) oder Galaxien geben nun mal Strahlung ab. Und wir können ja nun mal nur hier von der Erde oder in Erdnähe das Universum beobachten. Vielleicht ist diese Hintergrundstrahlung ja auch nur die Reststrahlung, die alle strahlenden Körper abgeben?
Die 3-K-Strahlung entspricht einem enorm rotverschobenen Schwarzkörperspektrum, folglich kann sie nicht von Körpern in Erdnähe kommen. Die Tatsache, dass sie so rotverschoben ist, impliziert, dass sie sehr alt ist und sehr weit gereist. Wenn das der Fall ist, muss sie von etwas aus den Anfängen des Universums abgegeben worden sein.
Der Umstand, dass es sich um ein nahezu perfektes Schwarzkörperspektrum handelt und isotrop aus allen Richtungen kommt impliziert, dass es um die Strahlung einer sehr homogenen Masse handeln muss. Tatsächlich wird sie dem Gas im jungen Universum zugerechnet, dass durchsichtig wurde, als sich Elektronen mit Protonen zu Wasserstoff verbanden.
Die Menge an Photonen der Hintergrundstrahlung ist gewaltig. . Sie stammt aus einer Zeit in der sich nahezu die gesamte Materie mit der ebenfalls entstandenen Antimaterie zerstrahlte und aufgrund einer Asymmetrie nur ein winziger Rest Materie übrig blieb. Die Menge der Photonen lässt sich mit heutigen Strahlungsquellen nicht erklären, das Spektrum ebenfalls nicht.
Davon allerdings abgesehen können wir das Universum nicht nur in Erdnähe beobachten.
Baest schrieb:Da keiner das Ende oder den Rand des Universums beobachten konnte, ist dieser Urknall für mich doch wirklich mehr als fraglich!
Der Urknall war
keine Explosion und impliziert daher auch keinen Rand. Der Urknall beschreibt die Entstehung der Raumzeit sowie der darin enthaltenen Energie bzw. Materie aus einer Singularität heraus. Singularität ist an dieser Stelle ein besseres Wort für "Wir haben keine Ahnung was das ist". Der Urknall selbst lässt sich physikalisch nicht beschreiben, sondern nur die Zeit direkt danach.
Die Expansion des Universums ist ebenfalls nicht mit einer Explosion gleichzusetzen, sondern beschreibt die Vergrößerung von Abständen. Dort wo Raum ist, kann neuer Raum entstehen, sofern die Krümmung ausreichend gering ist.
In unserem Universum entstehen ca. 69 km pro Sekunde und Megaparsec (ca. 3,26 Mio Lj). Der Effekt ist kumulativ, das heißt bei einer doppelt so langen Strecke entsteht doppelt soviel neuer Raum bei einer dreimal so langen Strecke dreimal soviel usw. Das ist der Grund für die mit dem Abstand zunehmende Rotverschiebung: Je weiter etwas weg ist, desto mehr neuer Raum entsteht zwischen ihm und uns.
Die Flachheit des Universums impliziert, dass es wesentlich größer ist als der Ereignishorizont. Falls es unendlich groß ist, stellt sich die Frage nach dem Ende nicht. Sollte es endlich groß sein, so wären die Endpunkte miteinander verknüpft, etwa so, wie in alten Computerspielen, wo man, sobald man das Spielfeld auf einer Seite verlässt, auf der anderen Seite wieder eintritt.
Baest schrieb:Es wurden nun da Galaxien oder sogenannte Protogalaxien gefunden, wo es eigendlich keine geben dürfte.
Redest du hiervon? Das ist nur eine sensationsheischende Aussage, um mehr Verblüffung zu erzielen, als eigentlich angebracht wäre. Mit der Galaxie passt alles.
Original anzeigen (0,2 MB)Baest schrieb:Dach was ist, wenn nur bis zu dieser Zeit das Universum beobachtet werden kann, da uns für "weiteres" beobachten einfach die Technik fehlt?....
Was meinst du damit?