gardner schrieb:Man sollte nicht mit Begriffen hantieren, deren Bedeutung man nicht versteht.
Wenn ich jemanden treffe, auf den das paßt, dann sag ichs dem. Bis dahin sag ich Dir, schließ nicht von Dir auf andere.
gardner schrieb:Der Satz ist einfach schlecht formuliert, dadurch, dass Du ihn mit einem Kontext verknüpfst, den sich der Leser dazudenken muss, wird er nicht logischer.
Der Text wird nicht mit einem Kontext verknüpft, er
hat einen Kontext, steht in selbigem. Jeder neu einsetzende Satz setzt den Inhalt aller vorangegangenen Sätze der selben "Rede" als bekannt voraus, welche seinen Kontext bilden. Weswegen z.B. zuvor erwähnte Objekte oder Personen oft nur noch er, sie oder es genannt werden müssen usw.
Wie gut oder schlecht ein Satz auch immer formuliert ist, so funktioniert er dennoch nach bestimmten Regeln, mit deren Hilfe er verständlich wird. Man kann auch echtes Wrdlbrmpft sagen oder schreiben, bei denen keine Kommunikationsregel mehr hilft, aber beim normal-fehlerhaften Umgangs-Kauderwelsch ist das nur sehr selten der Fall. In einem Wort können mehrere Rechtschreibfehler vorkommen, sogar Bucshtabenmustellugnen, Aulassungn oder sonszihe Felder. Menschen verstehen auch falsches richtig. Problemlos in der Regel, ohne erst in Gedanken irgendwelche kontextuelle Vervollständigungsregeln abzurufen. So hab schließlich auch ich den Satz von nocheinPoet sofort, instinktiv, richtig verstanden. Selten, daß jemand auch noch die konkreten Regeln dazu benennen kann, das läuft bei den allermeisten automatisch, unbewußt. Selbst ohne Schulbildung. Manchmal versagt dieses intuitive Erkennen einer Aussage jedoch, aber wie ich es vorgeführt habe - wenn man erst mal die Regeln kennt, kann man sich bei einem solchen Nichtverstehen den Sinn dennoch erschließen.
Wenn ich mir nun ansehe, wie Du es herleitest, was nocheinPoet gemeint hat, daß ich die verwendeten Fachausdrücke nicht verstehe, oder warum der Satz von nocheinPoet mit meiner Erklärung nicht logischer wird, dann vermisse ich eines: Deine Erklärung dazu. Du behauptest nur, zeigst aber nichts auf. Tja, und damit denke ich, hat sich schon alles erledigt.
gardner schrieb:Aber da Du ja auch findest, dass der Mensch in 200 Jahren mehr als 300 Jahre alt werden kann, erspare ich mir die weitere Diskussion.
Ich finde, daß dem so sein
könnte. Besser: ich rechne mit der Möglichkeit, daß das so kommen kann. Und sehe die Wahrscheinlichkeit dafür sogar recht hoch. Das ist ein bisserl was anderes. So, wie es auch bei nocheinPoet etwas anderes war, als Du ihm dann nachgesagt hast (da allerdings war der Unterschied noch deutlicher und größer).
Die Forschung zur Verlängerung des menschlichen Lebens ist keine spinnerte Auffassung realitätsferner Sonderlinge, sondern ein echtes Thema in Wissenschaft und Forschung, die ernst genug genommen wird, daß dabei auch schon weite Diskussionen zur Ethik geführt werden. Und eigentlich ist dieses Thema als ein ernstzunehmendes in den Medien recht präsent. Stichwort Stammzellen, Telomerase, Transhumanismus, digitalisierte Persönlichkeit. Wenn Du meinst, daß eine Beschäftigung mit dieser Thematik den Betreffenden zur persona non grata für jegliche Diskussion macht, dann liegst Du völlig falsch. Das ist ein längst arriviertes Themenfeld echter, ernsthafter Wissenschaft. Schon 2012 hat ein Forscherteam um Maria Blasco vom spanischen Krebsforschungszentrum CNIO in Madrid durch Einsatz von Telomerase die Lebensdauer von Mäusen (bei frühem Einsatz) um durchschnittlich 24% verlängern können. Wäre dies auf den Menschen übertragbar, könnte die Bevölkerung eines Landes mit einer Lebenserwartung von 80 Jahren das durchschnittliche Sterbealter auf 99,2 Jahre hochpushen. Jetzt schon! Weitere 200 Jahre Forschung sind da ne Menge Zeit...