Fedaykin schrieb:Leider schon zu einem Gewisse Grad.
Lass dir das nicht einreden. Nur weil Konsum mit Wohlstand korreliert heißt das noch lange nicht, dass das eine Eine das Andere bedingt.
Wir brauchen eine Unterscheidung zwischen Wachstums- bzw. Fortschrittswirtschaftszweigen und Suffizienzwirtschaftszweigen.
Wikipedia: Suffizienz (Politik)#ForschungFedaykin schrieb:Nein das ist ein großes Faktum für die Armut.
Wenn das so wäre kannst du ja sicher Literatur verlinken die das versucht zu belegen.
Deine Behauptung lässt sich allein empirisch schon nicht halten, da Fortschritt in Asien schneller von statten geht als es in Europa jemals der Fall war.
Und in Afrika sogar noch schneller mit Ausnahme von politisch instabilen Regionen, wo die Gründe für die Probleme aber wie gesagt politische sind und nicht mit Überbevölkerung zusammen hängen.
Kurgesagt hat ein ganz gutes Video zum Scheinproblem der Überbevölkerung, schau dir das mal an:
Überbevölkerung – Die Bevölkerungsexplosion erklärt
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Fedaykin schrieb:Tja, da hast du so einige Zielkonflikte.
Eigentlich nicht. Wir haben nur ein Wirtschaftssystem, dass den Leuten über Marketing und Kommerz eine völlig verdrehte Vorstellung von Wohlstand vermittelt hat - zumindest im Westen.
Fedaykin schrieb:OB sie absurd viele Konsumieren? Ansichtsache was denn deiner MEinung nach "Normaler Konsum ist"? 12 Jahrhundert? 15 Jahrhundert? 19 Jahrhundert? 50er? 60er?
Völlig falscher Denkansatz.
Es geht darum Ressourcen effizienter zu nutzen, das Konsumlevel das sich letztendlich ergeben wird ist mit keinem historischen Punkt vergleichbar.
Aktuell flitzt unfassbar viel Kapital auf der gesamten Welt umher, aber für Milliarden von Menschen sind nichtmal die Grundbedürfnisse gedeckt. Und selbst in Ländern wie den USA haben Millionen Menschen keine Krankenversicherung, aber trotzdem schonmal einen lächerlich hohen Carbon-Footprint. Und auch in Deutschland sind für viele Leute Grundbedürfnisse wie Essen oder Schulzeug nicht vollständig gedeckt.
Das Kapital wird, zusammen mit unwahrscheinlich vielen Ressourcen, zum Selbstzweck verheizt. Völlig ineffizient, keiner Bedarfslogik, sondern lediglich einer zirkulären Finanzlogik folgend.
Fedaykin schrieb:Na weil du doch der Markwirtschaft die Schuld geben wollest, bzw Unvereinbar hälst mit Umweltschonenden Konsum.
Die Marktwirtschaft ist nicht das Problem. Man müsste nur eben Verschmutzung angemessen integrieren und zwischen Suffizienzindustrien und Fortschrittsindustrien unterscheiden.
Kapitalismus als Werkzeug, nicht als Ideologie.
Auf einem tatsächlich freien Markt wäre sowas wie ein Auto einfach nicht konkurrenzfähig. Die Kosten die durch Verschmutzung verursacht werden, werden aktuell an die Allgemeinheit weiter gegeben, genauso wie die Kosten die für nötige Infrastruktur entstehen. Da sind massive Subventionsmechanismen am Werk, die diese Technologien am Leben halten.
Selbe Geschichte bei Fleisch.
1KG Rindfleisch kostet in der Herstellung aberwitzig viel Wasser, Getreide und Nutzfläche und dazu kommt noch ein hoher Treibhausgasausstoß. Keine diese Kosten werden an den Verbraucher weitergegeben, damit am Ende des Tages das Stück Fleisch für 2-3 Euro im Laden liegen kann.
Fedaykin schrieb:Mrd? Worauf basieren deine Zahlen auf Extrapolation?
Allein die Küstenregionen die in 100 Jahren einfach nicht mehr da sein werden beheimaten aktuell schon an die 1 Mrd. Menschen, und das werden über die nächsten Jahrzehnte sicher nicht weniger.
Und dazu kommen noch jede Menge Inlandsregionen in Südostasien die so heiß werden, dass dort kein Leben mehr möglich sein wird.
Ausserdem sind viele Menschen Sesshaft in Verbindung mit Landwirtschaftlicher Nutzung ihres Lebensraumes, was in vielen Region aufgrund sich verschiebender fruchtbarer Zonen zwangsläufig zu Migration führen wird.
1 Milliarde Klimaflüchtlinge ist tatsächlich noch eine eher konservative Schätzung.
Fedaykin schrieb:Moral hat damit nix zu tun.
Doch. Weil wir auf die größte humanitäre Katastrophe der Menschheitsgeschichte zusteuern. Dagegen sind die Pest, die spanische Grippe oder der 1. und 2. WK ein Fliegenschiss.
Die Folgerisiken sind Kriege und Genozide und das wird nicht aufhören, das wird über Generationen so weiter gehen.
Und wir hatten es in der Hand das zu verhindern, haben es aber aufgrund von Bequemlichkeit und Egoismus nicht gemacht.
Das hat alles mit Moral zu tun.
Fedaykin schrieb:Welche Schweben dir vor ausser Bus und Bahn?
Alles was gibt und noch mehr Dinge die es nicht gibt.
Sowas allein macht unwahrscheinlich viel aus, kostet fast nix und bezahlt sich selbst durch massive Einsparungen.
https://twitter.com/Cycling_Embassy/status/1151424387662471168 (Archiv-Version vom 02.04.2020)Fedaykin schrieb:Mag sein, aber künftige Generationen sind rein Hypothetisch und können eben auch nur Captain Hindsight spielen. Na wenn es ihnen spass macht.
Ich denke nicht das die Erwärmung das Thema der nächsten 200 JAhre ist. Wenn ich mir die letzten 200 Jahre anschaue wird sich das ganze wesentlich schnelle auch wieder klären.
Dann solltest du mal mit ein Klimawissenschaftlern sprechen...
Wir sind extrem abhängig von einem stabilen Ökosystem, in allen Bereichen unseres Lebens.
Worauf wir aktuell zusteuern der absolute Supergau für jede Zivilisation.
Fedaykin schrieb:anbei aber auch schön bzgl Captain Hindsight
Wir wissen seit Jahrzehnten bescheid. Wir können uns nicht mit "Wir habens ja nicht gewusst" rausreden.
Wir haben alle nötigen Informationen, wir wollen sie nur nicht wahrhaben.
Fedaykin schrieb:Ach ja was wären die Sozialisten ohne den ganzen unrealistischen Kram. Rech behalten hat so keiner von denen.
1. War Weber kein Sozialist und 2. hat er doch absolut recht behalten.
Fedaykin schrieb:Ist letzendlich immer die persönlcihe Sinnsuche.
Das hat nichts mit einer Sinnsuche zu tun sondern mit dem einfachen Prinzip den nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen.
Wenn wir so weitermachen wie bisher können wir uns den Fortschritt in 100 Jahren in die Haare schmieren, dann gehts zurück ins Mittelalter.
Was denkst du was uns heute von den Leute von vor 600 Jahren unterscheidet? Nichts als andere Sozialisierung. Und das ändert sich schneller wieder als du dir vorstellen kannst.
Unsere aktuelle "Zivilisation" is extrem zerbrechlich, wahnsinnig abhängig von einem stabilen Ökosystem und hat sich dazu ein wahnwitzig instabiles Finanzsystem aufgebaut, dass die Grundlage unseres Lebensstandards ist. Das Ganze hat jetzt gerade mal 100 Jahre halbwegs funktioniert und steht nun kurz vorm Abgrund und wir denken die Zustände die davor herrschten liegen auf ewig hinter uns? Wie naiv kann man sein?
AlteTante schrieb:Nur: Wie soll das praktisch funktionieren? Ich glaube nämlich nicht, dass das so einfach ist und nur irgendwelche Betonköpfe das blockieren.
Keine Betonköpfe sondern ein Betonsystem.
AlteTante schrieb:Und selbst, wenn es gelänge und die ganze Weltbevölkerung wieder so leben würde wie im Mittelalter, also ohne Strom und fließendes Wasser, wäre das kein echter Vorteil.
AlteTante schrieb:Wer argumentiert, dass die Überbevölkerung in Afrika, Südasien etc. kein Problem ist, weil die einzelnen Menschen dort kaum Ressourcen verbrauchen, der geht anscheinend davon aus, dass dies immer so bleibt oder gar (wegen dem Klima) so bleiben soll.
Schau dir mal die beiden Videos an die ich in diesem und dem letzten Post verlinkt haben. Du redest völlig am Thema vorbei.
AlteTante schrieb:Was mich bei diesem Thema immer aufregt, ist, dass der Bürger zwar ständig von allen Seiten gemahnt, ermahnt und ein schlechtes Gewissen geschürt wird. Ständig muss er von Katastrophenszenarien lesen. Es gibt aber kaum Aufrufe an den (normalen Durchschnitts-) Bürger, Vorschläge einzureichen. Es könnte doch einen Wettbewerb oder zumindest eine Art Sammelstelle (Website der Regierung oder so) für Ideen geben. Könnte ja sein, dass irgendjemand eine Idee für ein Umweltproblem hat, auf die bisher noch keiner der Verantwortlichen gekommen ist.
Die Ideen und Technologien gibt es längst, sie können sich nur nicht durchsetzen da bestehende Verhältnisse von Kapital- und Machtstrukturen es verhindern.